'Schlüssig' ist ein Argument gerade dann, wenn es gültig ist und alle seine Prämissen wahr sind. Ob das in meinem Sinne ist oder nicht, ist völlig irrelevant.
Alle Prämissen dieses Arguments sind wahr. Denn alle Menschen sind sterblich (
Prämisse 1; wer möchte das bestreiten?) . Und auch Sokrates ist/war ein Mensch (
Prämisse 2; was vermutlich auch niemand bestreiten wird). Also ("
Konklusion"): ist Sokrates sterblich (da er ein Mensch ist). Würden Sie die Wahrheit der beiden genannten Prämissen etwa bestreiten?
Da ich von der Wahrheit der genannten Prämissen ausgehe, ist insofern dieses Argument zu den "schlüssigen" Argumenten zu zählen. Außer man "beweist" dass Prämisse 1 und 2 nicht wahr und also "unhaltbar" sind. Aber dies ist nicht möglich. Folglich besteht das Argument aus wahren Prämissen und ist "logisch" einwandfrei. Oder können bzw. möchten Sie etwa diesbezüglich das "Gegenteil" beweisen ? Das also die Prämissen (angeblich) nicht zutreffend sind?
Ich danke Ihnen für den Hinweis
Darüber kann man sich nach Herzenslust auslassen.
Ja, das kann man natürlich
Ja, denksinnige Sätze, die als völlig sinnlose Sätze nach Meinung Carnaps die Metaphysik Ihres denkmülligen Halbgottes ausmachen, die will ich hier nicht zitieren, aber ein Gipfel des denksinnig möglichen Unsinns ist sicher mit dem Geschwätz vom nichtenden Nichts erklommen.
Salam!
Was Carnap anbetrifft: der war natürlich nicht so begeistert über Heideggers Sätze wie z.B. "das Nichts nichtet" und hat diese als "sinnlose Sätze" angesehen und darauf spielen Sie ja im Grunde an.
"Ausgehend von sprachanalytischen Betrachtungen wird die Produktion diverser
Scheinprobleme durch sprachliche und begriffliche Verwirrungen kritisiert. Dazu hat vor allem
Carnaps Kritik
[10] schon recht früh maßgebend beigetragen.
[11] Dabei bemängelte Carnap nicht, dass dem Wortgebrauch Heideggers keine Sinnesdaten zugrunde lägen oder Wortneuschöpfungen dem allgemeinen Sprachgebrauch widersprächen.
Vielmehr entspreche er nicht den Regeln der Logik, denn diese hatte, so Carnap, gezeigt, dass z. B. der Begriff des Nichts weder ein Substantiv, noch ein Verb ist – Heidegger hingegen verwendete ihn in beiden Bedeutungen. Allerdings war Carnap klar, dass diese Kritik Heidegger nicht treffen konnte, denn Heidegger hatte die Logik als Grundlage aller Philosophie stark in ihre Schranken verwiesen. Carnaps Kritik ist daher breiter angelegt, wenn er fordert, die Philosophie müsse, gleich den Naturwissenschaften, eher einem Gebäude gleichen, an welchem alle nach allgemein anerkannten Regeln mitbauen können. Friedman bezeichnet diese philosophisch-politische Orientierung etwa als
neue Sachlichkeit. eine Bewegung welche sich dem Internationalismus, einer sachorientierten, wissenschaftlichen und antiindividualistischen Neugestaltung verpflichtet hatte. In Friedmans Einschätzung ist diese soziale und politische Motivation Carnaps wesentlich für dessen Angriffe auf Heidegger – Carnap selbst sprach vom „
Kampf gegen die Metaphysik.“
[12]"
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Heidegger-Rezeption
und auch empfehlenswert, wenn man da mehr wissen möchte in dieser Frage :
http://sammelpunkt.philo.at:8080/944/1/MF-ueberwindung.pdf
"Im § 5 von "
Die Überwindung der Metaphysik" beginnt Carnap unter dem Titel "
metaphysische Scheinsätze" seine Diskussion der
Heidegger-Beispiele (siehe Anmerkung 15) mit der Bemerkung, daß, obwohl wir "ebensogut Stellen aus irgendeinem anderen der
zahlreichen Metaphysiker der Gegenwart oder der Vergangenheit (hätten) entnehmen können", er, Carnap, sich entschlossen habe, "einige Sätze aus derjenigen metaphysischen Lehre (zu wählen), die gegenwärtig in Deutschland den stärksten Einfluß ausübt." {Carnap, 1932a, S. 229, S.69}. Dann folgt eine Auseinandersetzung mit einigen den Begriff des Nichts betreffenden Heideggersätzen, insbesondere dem berüchtigten Satz "Das Nichts selbst nichtet".
Ich habe mir erlaubt , hier mal eine beispielhafte Stelle daraus zu zitieren. Es geht ja konkret um Heideggers -Satz: " Das Nichts selbst nichtet", was Carnap unter dem Titel "metaphysische Scheinsätze" angeführt wird ..Und Heidegger selbst zu den "zahlreichen Metaphysiker der Gegenwart" zu zählen sei...
Wichtig ist der Satz in diesem Zusammenhang:
Allerdings war Carnap klar, dass diese Kritik Heidegger nicht treffen konnte, denn Heidegger hatte die Logik als Grundlage aller Philosophie stark in ihre Schranken verwiesen.
Salve!
PS: Im Übrigen spricht auch Carnap von "Überwindung der Metaphysik" . Allerdings wollte er diese anscheinend auf mehr "logischem" Wege erreichen als Heidegger, der vom "Sein" dabei eher ausging...