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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Platon als Dichter und Philosoph, und die Politeia als "Roman" , gefällt mir an dem Video ^^. Und Platons Werke auch als Dichtung... ^^

Darauf freue ich mich :

https://www.amazon.de/Einführung-di...&sr=1-3&keywords=platon+metaphysik+einführung


"Wenn man dem Sophisten Protagoras folgt, kommt uns die Wirklichkeit nur deshalb stabil vor, weil unsere sprachlichen Ausdrücke und Formen konstant sind. An sich aber unterliegt die Wirklichkeit unausgesetzten Veränderungen. Dann wäre alles, was wir sagen, in dem Sinn falsch, dass es nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.
Metaphysik (wie Platon und Aristoteles sie betrieben haben) ist nun das theoretische Unternehmen, das diese sophistische Auffassung von Sprache und Wirklichkeit widerlegen will. Sie zielt deshalb darauf ab, durch Reflexion auf bestimmte Formen des Denkens und Sprechens dauerhafte Strukturen alles Wirklichen zu konzipieren, und argumentiert, dass nichts existieren kann, was nicht so strukturiert ist. Die Aufgabe metaphysischer Theorien ist also die Begründung der Möglichkeit wahrer Aussagen und, darüber hinaus, von Wissen.
Dieses Buch führt in die philosophische Disziplin der Metaphysik ein, indem es die beiden wirkmächtigsten metaphysischen Theorien der Antike im Grundriss interpretiert: die Ideenlehre Platons und Aristoteles’ »Erste Philosophie«. Der Autor macht die Quellentexte verständlich, indem er ihre Funktion im historischen Zusammenhang und ihre Aussage mittels der Grundformen der Sprache und des Denkens erklärt. Dabei leitet ihn die Frage, inwieweit die beiden Lehren begründet sind und in welchen Hinsichten sie durch ihre nicht reflektierten Voraussetzungen unhaltbar werden.
Wie Michael Theunissen es einmal formulierte, haben die Grundbegriffe, die die Philosophie in der Antike entwickelte, »Denkmöglichkeiten ausgeschlossen und … die weitere Entwicklung gelenkt«. Deshalb ist die Beschäftigung insbesondere mit den Metaphysiken Platons und Aristoteles’ eine unentbehrliche Voraussetzung für das (...) "
 
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Zweifelsohne, aber es gibt doch sehr viele metaphysische Standpunkte und ich wüßte nicht, warum man diese überwinden wollte.

Zwei Anmerkungen seien mir erlaubt:

1.) Es gibt zeitgenössische Philosophen, die durchaus an Metaphysik festhalten, soweit ich sehe. Ein Beispiel ist der zeitgenössische französische Philosoph Alain Badiou. Eins seiner Bücher heißt z.B. "Metaphysique du bonheur reel" (in der deutschen Übersetzung wird der Titel so wiedergegeben: Philosophie des wahren Glücks> hier hat man statt das Wort Metaphysik zu gebrauchen einfach dann das Wort Philosophie genommen> läuft aber im Prinzip auf dasselbe hinaus)


https://www.amazon.fr/Métaphysique-...472851151&sr=1-1&keywords=badiou+metaphysique

http://www.passagen.at/cms/index.php?id=62&isbn=9783709202005

2). In Nietzsches und Heideggers Schriften wird eigentlich schon dargelegt, warum dies ein sinnvolles Unterfangen ist. Aber beide haben hierfür unterschiedliche Begründungen. Bei Heidegger wird ja die Metaphysik der "Seinvergessenheit" bezichtigt (sie denkt nicht das Sein, sondern nur das Seiende) und deshalb sollte sie "verwunden"/"überwunden" werden. Warum dies sinnvoll ist, wird ja bei Heidegger und Nietzsche philosophisch begründet.
 
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1.) Es gibt zeitgenössische Philosophen, die durchaus an Metaphysik festhalten, soweit ich sehe.

Ob Sie das sehen oder nicht, ob ein Philosoph daran festhält oder nicht, ist irrelevant, entscheidend sind die Argumente, die überzeugenden Argumente, die für oder gegen die Metaphysik vorgetragen werden. Wer nicht einmal weiß, wieviele Arten von Dingen es gibt, wäre schlecht beraten, metaphysischen Versuchen abzuschwören. Das Herumgeeiere der Naturalisten mit der Zahl spricht ja Bände und Naturalisten wissen nicht, was eine Zahl ist, können also nicht angeben, zu welcher Art von Dingen die Zahl gehört. Überhaupt geraten die philosophischen Denkmüllproduzenten in arge Verlegenheit, wenn man sie auf das ungelöste Universalienproblem anspricht.
 
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