Aber die Frage ist doch, ob die Metaphysik überwunden werden sollte und falls es sich als notwendig erweist, ob die Überwindung der Metaphysik überhaupt möglich ist. Da sollte man sich schon ein wenig standpunktbezogen verorten und verdeutlichen, wovon man spricht, soll es kein Gesabbel werden, welches zuvörderst zu überwinden wäre.
Ja, die Frage ist auch vollkommen berechtigt. Heidegger
und Nietzsche sehen in der Überwindung und Kritik der abendländischen Metaphysik eine Notwendigkeit, die mir nach der Rezeption auch philosophisch eingeleuchtet ist. Und damit geht die Frage zusammen, ob eine Überwindung der Metaphysik überhaupt möglich ist. Mir scheint, das nach gewissen Einwänden (hier) , gar nicht so einfach beantwortbar zu sein. Aber die beiden genannten Denker haben daran anscheinend geglaubt, dass dies möglich ist.
Zur Erinnerung nochmals zitiert aus dem wikipedia-Artikel zu Heidegger:
<Im Gespräch mit den großen Denkern, nicht durch ablehnende Feindschaft, sollte die Metaphysik an ihre Grenzen gebracht werden:
„Darum muss
das Denken, um der Verwindung der Metaphysik zu entsprechen, zuvor
das Wesen der Metaphysik verdeutlichen. Einem solchen Versuch erscheint die
Verwindung der Metaphysik zunächst wie eine
Überwindung, die das ausschließlich
metaphysische Vorstellen nur hinter sich bringt. […] Aber in der Verwindung kehrt die
bleibende Wahrheit der
anscheinend verstoßenen Metaphysik als deren nunmehr
angeeignetes Wesen erst
eigens zurück.“
[87]
Im Rückblick besann sich Heidegger auf die
ersten Anfänge des
abendländischen Philosophierens. In ihrer
Verwindung suchte er einen
anderen Anfang. >
Ich
tendiere größtenteils dazu mich der Position Heideggers zur Metaphysik in
diesem Punkt philosophisch anzuschließen. Möchte mich da aber
noch nicht endgültig festlegen wollen. Im Grunde aber knüpft Heidegger mit seinem kritischen Denken über Metaphysik eigentlich an
Nietzsche an. Es ist so gesehen, eigentlich auch Nietzsches Position (denn auch dieser spricht von einer Kritik und Überwindung von Metaphysik).