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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

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Aha, und wie äußert das Sein, die Metaphysik und die Logik diese Behauptung ?

im Werden...:)

Muzmuz schrieb:
Ich habe noch nie ein Sein etwas sagen, schreiben, deuten oder sonstwas gesehen.
Die Logik sagt auch nicht, was "richtiges Denken" ist.

Wird schon noch werden. Stelle Fragen und "richtiges Denken" wirst du Innen erfahren. Aber ohne Fleiß, keinen Preis.
Und nicht alles glauben, sondern selber erforschen was machbar ist und was noch das Sein an Neues bieten könnte.

Muzmuz schrieb:
Wieso unverschämt ?
Wie soll sich jemand beispielsweise als Arzt, Mechaniker, Spengler oder Bademeister zu erkennen geben, ohne sich durch seine (Aus-)Bildung von Anderen abzugrenzen ?

Ohne Belohnung (Entlohnung) wäre logischer und klüger!
 
Heidegger betont die Befindlichkeit und nennt dies gestimmtes Seiende. Sicherlich das Sein im Stimmbruch und Heidegger klopft als geistiger Führer ab, welche geistige Befindlichkeit nun das Sein hat. :D:lachen:
 
Stellenwert der Bierdeckel-Sammler.


Genau das habe ich ja gemeint!

Eine Beschäftigung mit der Vergangenheit ist doch immer
nur soweit sinnvoll, als daraus nützliche Empfehlungen
für die Zukunft abgeleitet werden können.

Trägt das Wiederkäuen der Denk-Irrtümer der letzten 2.500 Jahre
irgendetwas zur besseren Gestaltung der Zukunft bei?

Wenn Philosophiegeschichtsforschung als Selbstzweck betrieben wird,
dann ist sie von ausufernder Hirnwixerei nicht zu unterscheiden.

Als Hobby mögen solche Beschäftigungen ja anerkannt werden
(so ähnlich wie Bierdeckel-Sammler-Vereine), aber dass sie
für die Entwicklung der Menschheit wichtig sein sollen,
das lässt sich wohl nur schwer nachvollziehen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <


Das ist der Punkt , um den es mir auch geht. Die Beschäftigung mit der Philosophiegeschichte , also der philosophischen Vergangenheit, hat den Zweck für die philosophische Zukunft daraus zu lernen und die entsprechende Philosophien weiterzudenken. Denn sonst würde es ja kaum Sinn machen sich mit Philosophien aus der Vergangenheit zu beschäftigen, wenn man nicht daraus etwas für die Zukunft bezwecken kann. Das ist eigentlich der wesentliche Sinn warum man sich mit Philosophiegeschichte beschäftigen sollte. Denn ohne die Beschäftigung/Kenntnis der Vergangenheit , also der Geschichte der Philosophie kann man erstens nicht mitreden im Bereich der Philosophie und zweitens kann man nicht die Philosophie damit "weiterentwickeln". Man kann nicht aus den philosophischen "Fehlern" der Vergangenheit lernen. Wenn sich Heidegger mit Aristoteles beispielsweise beschäftigt, dann ist für ihn Aristoteles nicht verstaubte Vergangenheit , sondern er reaktualisert dessen philosophisches Werk für die Gegenwart und Zukunft. Hierzu ein Zitat aus der Sophistes-Vorlesung (S.229):

" (...) Fasst man die Aufgabe der Interpretation so, so weiß man ohne weiteres auch ohne Geschichte der Philosophie, dass es eine Kontinuität des radikalen Fragens und Forschens gibt, eine Kontinuität , die sich im Aspekt dessen, was man von philosophischen Richtungen, Problemen, Systemen, Werken, Personen in der Philosophiegeschichte kennt, nicht im mindesten zeigt, sondern die hinter all dem liegt und nicht Gegenstand dieser Betrachtung sein kann. Die Vergangenheit in diesem Sinne wird nur dann lebendig, wenn wir verstanden haben, dass wir sie selbst sind. Wir sind im Sinne unserer geistigen Existenz, der Philosoph sowohl wie der Allgemeinwissenschaftler , was wir waren, wir werden das das sein, was wir von den dem, was wir waren , aneignen und verwalten, und wie wir das tun. Von diesen einfachen Zeitverhältnissen her, den Zeitverhältnissen der menschlichen und insbesondere der geistigen Existenz, sieht man den eigentlichen Sinn wirklicher Forschung als Auseinandersetzung mit der Geschichte, die nur dann existent wird, wenn je eine Forschung geschichtlich ist, d.h. versteht, dass sie selbst die Geschichte ist. Nur so gibt es die Möglichkeit des Historischen. Es bedarf dann zur Rechtfertigung einer solchen Forschung nicht der Berufung auf überzeitliche und ewige Werte und dergleichen. (...)"

Heidegger stellt hier ganz klar dar, warum eine philosophische Beschäftigung mit der Vergangenheit der Philosophie keine verstaubte Angelegenheit ist, sondern es geht vielmehr um die Verlebendigung dieser Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft , als "Auseinandersetzung mit der Geschichte". Heidegger begründet damit auch , warum ist erforderlich ist , sich weiterhin beispielweise mit der griechischen Philosophie zu beschäftigen . Aus seiner Sicht hat das eben Bedeutung für die Gegenwart/Zukunft, denn sonst wäre sein gesamtes philosophisches Unterfangen ohne Sinn, wenn es nicht diese Bedeutung hätte für die Zukunft der Philosophiegeschichte usw... Ich glaube, dass man diese Argumentation im Grunde nachvollziehen kann. Und Heidegger macht dies nicht als "Hobby" für Philosophiegeschichte, sondern das ist Teil seiner philosophischen Forschung, die auf die Gegenwart und Zukunft philosophisch wirken soll (sonst wäre es nur rückwärtsgewandte , verstaubte historische Tätigkeit usw). Es ist kein bloßes "Wiederkäuen" von "Denkirrtümern" der Philosophiegeschichte. Ich denke hierbei auch Nietzsches Text "Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben". Der "Nutzen" in der Auseinandersetzung mit der Geschichte besteht nicht darin alles was bisher gesagt wurde "wiederzukäuen", sondern es fruchtbar für die Gegenwart und die Zukunft der Philosophie zu reaktualisieren. So verstehe ich jedenfalls Heideggers Anliegen in seiner Beschäftigung mit der antiken Philosophie und seine Gründe , warum man dies als wichtig ansehen sollte, finde ich persönlich nachvollziehbar. Ähnliches kann man auch in Bezug auf Nietzsches Beschäftigung mit der Geschichte der Philosophie sagen.

Ich glaube, dass der philosophische Standpunkt, den ich hier vertrete, durchaus jetzt noch deutlicher geworden ist ( hinsichtlich seiner Argumentation, ich hoffe es jedenfalls).
 
wer die philosophie mit ihren begriffen in ihrer historie nicht versteht kann sie auch nicht in ihrer breite verstehen. die namen der einzelnen philosophen sind hier eigentlich eher sekundär - primär geht es um das wesen und der metamorphose der einzelnen begrifflichkeiten welche sich da als windende ströme durch raum und zeit paralell zur menscheit bewegen. in ihrer summe bilden sie das kollektive sein der menscheit - in engerer auswahl das individuelle sein des einzelnen menschen. wer meint sich hier noch mehr zu beschränken darf sich nicht wundern wenn er auch entsprechend beschränkt denkt und lebt. wer das für sich als ziel akzeptiert der soll es tun - aber kein wunder also, dass nur so wenig menschen zur lösung der realen probleme dieser welt etwas beizutragen haben. was soll es denn da realeres geben und was sollte dem menschen näher stehen als das eigene sein ?


Ja das sehe ich auch so . Es geht um ein historisches Nachverstehen der einzelnen Philosophien und ihrer Begrifflichkeiten. Das gehört meines Erachtens zur Reflexion auf die Philosophiegeschichte dazu. Und erst damit , kann man auch wirklich helfen zur Lösung der realen Probleme dieser Welt etwas beizutragen, wenn man den geschichtlichen Hintergrund bestimmter Dinge kennt, die auch Auswirkungen auf da eigene "Sein" haben.
 
nun ja - an dieser stelle - metaphysik vs übermensch .....
was übermensch in diesem kontext nicht bedeutet : sich über andere menschen zu erheben um sie zu beherrschen!
was dies insbesondere nicht bedeutet: eine neue rasse zu erschaffen welche sich über andere rassen erhebt um sie zu beherrschen!

was es auch nicht bedeutet: sich über die eigene menschliche (biologische) natur und ihre empfindbarkeit(dionysisch) zu erheben um als reiner "vernunftsgeist"(apollinisch) diese zu beherrschen (schopenhauer resignierte an dieser stelle auf grund seiner pessimistischen sicht)

was es aber bedeutet: sich dem imperativ, welcher aus nietzscheanischen erleuchtung "die ewige wiederkehr des gleichen" reultiert und damit die eigene existenz zum masstab aller werte erhebt , bedingungslos zu unterwerfen :


existentielle Imperativ:


die eigene Existenz als vollendetes Kunstwerk in die Welt setzen um damit die Welt aktiv zum schönen zu gestalten..

ich bin ok - du bist ok - die welt so wie sie ist ist ok... lasst uns zusammen was schönes tun...

heidegger formulierte es weniger pathetisch indem er forderte das technik mehr durch kunst ersetzt werden sollte.


vgl hierzu interview safranski: http://www.welt.de/print-wams/artic...-wiederkehren-koennte-Erst-dann-lebst-du.html



Ja genau, Übermensch bedeutet nicht, sich über andere zu erheben , so im Sinne einer "Herrenrasse" wie es die Nazis propagierten (aufgrund ihres Rassismus). Am besten man liest dazu den "Zarathustra" genau. Bei einer genauen Lektüre , müsste eigentlich schon deutlich werden, was Nietzsche mit dem Übermenschen meinte. Der Mensch ist ja etwas für ihn, was überwunden werden muss. Es geht anders gesagt um die Höherentwicklung der Menschheit. Sowie der Affe für den Menschen etwas peinlich und rudimentäres darstellt, so soll einst der Mensch für den Übermensch eine primitive Entwicklunsstufe darstellen. Der Übermensch ist auch Mensch, aber er ist der höher entwickelte Mensch, also, derjenige Mensch, der auf einer höheren geistigen Stufe als der bisherige Mensch. So ungefähr findet man das sinngemäß im Zarathustra. Die Überwindung des bisherigen Menschen ist für Nietzsche erforderlich, weil man sonst nur auf einer primitiven geistigen Stufe verharren wurde und sich nicht weiterentwickelt. Die geistige Höherentwicklung ist aber für die Menschheit und ihre Zukunft so Nietzsche erforderlich und sie entspricht soweit ich das verstehe auch dem "Sinn der Erde". Ich habe das hier mal etwas weiter skizziert. Aber die Lektüre der Primärtexte ersetzt diese Skizze nicht (ich kann in der Hinsicht auch das Nietzsche-Lexikon empfehlen). Der Übermensch ist ja ein "Schaffender", der seine eigene geistige Existenz zum Kunstwerk erhebt und selbst schöpferisch wird. Und damit gestaltet er die Welt künstlerisch mit. Während das der bisherige Mensch nicht in der Art tun kann. Denn er ist nicht schöpferisch wie der Übermensch es sein soll nach Nietzsche. Auch Heidegger hat sich nebenbei gesagt mit Nietzsches Übermenschen beschäftigt.
 
So wie ich die Kritiker verstehe, wird in der Metaphysik nur die "Nazikeule" geschwungen, anstatt verstehen zu lernen, dass man stets trennen sollte.
Wobei ich bei Heidegger einen Fanatismus schon erkenne, s-einem Führer zu folgen, mit allem drum und dran!


Ich finde man sollte unterscheiden . Philosophen wie Trawny sprechen bei Heidegger von einem "seinsgeschichtlichen Antisemitismus", den man vom gewöhnlichen unterscheiden sollte (also seinen Privatnationalsozialimus). Ich bin der Meinung wie Trawny, dass Heidegger Philosophie nicht in der Gänze "nazistisch" ist, sie ist allerdings auch nicht ideologiefrei. Aber wie gesagt , da sollte man die einzelnen Denkphasen bei Heidegger unterscheiden, also kurz differenzieren. Und manche kritische Denker sehen ja auch bei Heidegger eine Metaphysik am Werke .

Ich weiß nicht , ob man so einfach Heidegger als Fanatisten sehen kann oder sollte, der seinem "Führer" folgen und beraten wollte. Gewiss hat er mit dem Rektorat politisch wirken wollen, allein er hat sich später von diesem Rektorat distanziert und hat gesehen, dass das Ganze nicht seinen Vorstellungen entsprach. Eventuell war es vielleicht wirklich so, dass er das eine Zeit lang versuchte politisch zu wirken, aber dann eingesehen, dass es so nicht ging. Und dann hat er sich eben geistig von der Vorstellung zurückgezogen, dass er politisch auf den "Führer" einwirken könne. Diese Sichtweise scheint mir jedenfalls plausibel. Deshalb ist für mich Heidegger auch kein Fanatist, da er sich später von dieser Vorstellung löste.
 
Ja! Geistiger Führer und brutaler Henker gegen Andersdenkende!

Wenn ich sage, dass Heidegger gewisse philosophische Abneigungen hatte gegen bestimme gesitige Strömungen , heißt das nicht, dass ich ihn deshalb als einen "brutalen Henker gegen Andersdenkende" betrachte. Denn sonst wäre er ja ein reinger Dogmatiker gewesen. Das ist er aber aus meiner Sicht gerade nicht. Seine Abneigung gegen die Sophisten z.B. resultiert aus seinem philosophischen Denken, seinem philosophischen Standpunkt her. Und wenn man Heidegger liest, z.b. die Sophistes-Vorlesung, wird ersichtlich warum Heidegger aus seiner Denkweise die Sophisten kritisch philosophisch betrachtet.

Ich habe allerdings nie Heidegger persönlich erlebt und kann da wie die meisten anderen nur auf die Zeugnisse anderer zurückgreifen, um mir ein Bild von diesem Denker zu machen. Ob dieses Bild , was ich von Heidegger habe, realitätsgetreu ist, darüber kann man kontrovers diskutieren. Ich habe nicht den Eindruck unbedingt, dass Heidegger ein strenger Dogmatiker gegen Andersdenkende gewesen ist.
 
Das ist der Punkt , um den es mir auch geht. Die Beschäftigung mit der Philosophiegeschichte , also der philosophischen Vergangenheit, hat den Zweck für die philosophische Zukunft daraus zu lernen und die entsprechende Philosophien weiterzudenken. Denn sonst würde es ja kaum Sinn machen sich mit Philosophien aus der Vergangenheit zu beschäftigen, wenn man nicht daraus etwas für die Zukunft bezwecken kann. Das ist eigentlich der wesentliche Sinn warum man sich mit Philosophiegeschichte beschäftigen sollte. Denn ohne die Beschäftigung/Kenntnis der Vergangenheit , also der Geschichte der Philosophie kann man erstens nicht mitreden im Bereich der Philosophie und zweitens kann man nicht die Philosophie damit "weiterentwickeln". Man kann nicht aus den philosophischen "Fehlern" der Vergangenheit lernen. Wenn sich Heidegger mit Aristoteles beispielsweise beschäftigt, dann ist für ihn Aristoteles nicht verstaubte Vergangenheit , sondern er reaktualisert dessen philosophisches Werk für die Gegenwart und Zukunft. Hierzu ein Zitat aus der Sophistes-Vorlesung (S.229):

" (...) Fasst man die Aufgabe der Interpretation so, so weiß man ohne weiteres auch ohne Geschichte der Philosophie, dass es eine Kontinuität des radikalen Fragens und Forschens gibt, eine Kontinuität , die sich im Aspekt dessen, was man von philosophischen Richtungen, Problemen, Systemen, Werken, Personen in der Philosophiegeschichte kennt, nicht im mindesten zeigt, sondern die hinter all dem liegt und nicht Gegenstand dieser Betrachtung sein kann. Die Vergangenheit in diesem Sinne wird nur dann lebendig, wenn wir verstanden haben, dass wir sie selbst sind. Wir sind im Sinne unserer geistigen Existenz, der Philosoph sowohl wie der Allgemeinwissenschaftler , was wir waren, wir werden das das sein, was wir von den dem, was wir waren , aneignen und verwalten, und wie wir das tun. Von diesen einfachen Zeitverhältnissen her, den Zeitverhältnissen der menschlichen und insbesondere der geistigen Existenz, sieht man den eigentlichen Sinn wirklicher Forschung als Auseinandersetzung mit der Geschichte, die nur dann existent wird, wenn je eine Forschung geschichtlich ist, d.h. versteht, dass sie selbst die Geschichte ist. Nur so gibt es die Möglichkeit des Historischen. Es bedarf dann zur Rechtfertigung einer solchen Forschung nicht der Berufung auf überzeitliche und ewige Werte und dergleichen. (...)"

Heidegger stellt hier ganz klar dar, warum eine philosophische Beschäftigung mit der Vergangenheit der Philosophie keine verstaubte Angelegenheit ist, sondern es geht vielmehr um die Verlebendigung dieser Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft , als "Auseinandersetzung mit der Geschichte". Heidegger begründet damit auch , warum ist erforderlich ist , sich weiterhin beispielweise mit der griechischen Philosophie zu beschäftigen . Aus seiner Sicht hat das eben Bedeutung für die Gegenwart/Zukunft, denn sonst wäre sein gesamtes philosophisches Unterfangen ohne Sinn, wenn es nicht diese Bedeutung hätte für die Zukunft der Philosophiegeschichte usw... Ich glaube, dass man diese Argumentation im Grunde nachvollziehen kann. Und Heidegger macht dies nicht als "Hobby" für Philosophiegeschichte, sondern das ist Teil seiner philosophischen Forschung, die auf die Gegenwart und Zukunft philosophisch wirken soll (sonst wäre es nur rückwärtsgewandte , verstaubte historische Tätigkeit usw). Es ist kein bloßes "Wiederkäuen" von "Denkirrtümern" der Philosophiegeschichte. Ich denke hierbei auch Nietzsches Text "Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben". Der "Nutzen" in der Auseinandersetzung mit der Geschichte besteht nicht darin alles was bisher gesagt wurde "wiederzukäuen", sondern es fruchtbar für die Gegenwart und die Zukunft der Philosophie zu reaktualisieren. So verstehe ich jedenfalls Heideggers Anliegen in seiner Beschäftigung mit der antiken Philosophie und seine Gründe , warum man dies als wichtig ansehen sollte, finde ich persönlich nachvollziehbar. Ähnliches kann man auch in Bezug auf Nietzsches Beschäftigung mit der Geschichte der Philosophie sagen.

Ich glaube, dass der philosophische Standpunkt, den ich hier vertrete, durchaus jetzt noch deutlicher geworden ist ( hinsichtlich seiner Argumentation, ich hoffe es jedenfalls).

Deutlicher ist das geworden, aber diese Deutlichkeit im Denken sah ich schon bei Nietzsche, ohne Heideggers Sicht im Denken.
Denn Nietzsche fordert selbstständige Denker und Heidegger glaubte nur, dass ganz wenige Menschen verstehen könnten, was die wirklichen Probleme sind.
 
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Wenn ich sage, dass Heidegger gewisse philosophische Abneigungen hatte gegen bestimme gesitige Strömungen , heißt das nicht, dass ich ihn deshalb als einen "brutalen Henker gegen Andersdenkende" betrachte. Denn sonst wäre er ja ein reinger Dogmatiker gewesen. Das ist er aber aus meiner Sicht gerade nicht. Seine Abneigung gegen die Sophisten z.B. resultiert aus seinem philosophischen Denken, seinem philosophischen Standpunkt her. Und wenn man Heidegger liest, z.b. die Sophistes-Vorlesung, wird ersichtlich warum Heidegger aus seiner Denkweise die Sophisten kritisch philosophisch betrachtet.

Ich habe allerdings nie Heidegger persönlich erlebt und kann da wie die meisten anderen nur auf die Zeugnisse anderer zurückgreifen, um mir ein Bild von diesem Denker zu machen. Ob dieses Bild , was ich von Heidegger habe, realitätsgetreu ist, darüber kann man kontrovers diskutieren. Ich habe nicht den Eindruck unbedingt, dass Heidegger ein strenger Dogmatiker gegen Andersdenkende gewesen ist.

Ich habe mir heute auch zum ersten Mal ein paar Gedanken von und über Heidegger bei youTub angesehen. Gefallen hat mir der Dialog mit einem buddhistischen Mönch. (Hannah Arendt müsste ich mich noch tiefer beschäftigen.)
 
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