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sind die Österreicher Deutsche?

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Harka schrieb:
Die heute als finstere Nationalisten verschrienen Burschenschaften waren zu Zeiten des Wartburgfestes nichts anderes als die heutigen Anhänger einer Überwindung veralteter und kleinteiliger Strukturen durch ein vereinigtes Europa.

Selbst zu Zeiten des Wartburgfestes ging es aber schon ziemlich radikal zu, damals gab es auch schon die erste Bücherverbrennung (was auch nicht gerade von einer liberalen Weltsicht zeugt) und vergiß nicht die Ermordung Kotzebues 1819. Und seit damals sind knappe 200 Jahre vergangen, in denen sie nach 1848 immer reaktionärer wurden, in denen sich viele rassistischen und antisemitischen Ideologien zuwandten und in denen die jenigen die das nicht taten von den Nationalsozialisten aufgelöst wurden. Wenn Du heute mit diesen Leuten redest, ist von der von ihnen immer gepriesenen Freiheit nicht mehr viel zu merken. "Frei" kommt dann nur mehr im Zusammenhang mit "Bier" vor und wenn sie dann nach ein paar Bier ihre Weltsicht und wofür sie andere Nationen und Weltanschauungen halten preisgeben, kommt einem das Kotzen.....


Harka schrieb:
Oder andersrum: Der überzeugte Europäer von heute ist der Nationalist von morgen - vll. Kontinentalist oder Kulturchauvinist genannt, wie auch immer.

Wenn Europa eines Tages wirklich ein vereinter Bundesstaat ist (was ich sehr begrüßen würde) wird es sicher auch "Kontinentalisten" geben, in jedem "Stamm" findest du Haß und Abgrenzung nach außen, leider. Aber die wirklich überzeugten Europäer sehen das ganze meist hnehin nur als Stufe zum nächsten Schritt, einer vereinten Menschheit (auch wenn das wahrscheinlich noch lange dauern wird).
 
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Liebe Menschen

Ich kenne einige Deutsche aus der IGdA (Interessengemeinschaft deutscher Autoren); die ich als offene und liebe Menschen kennengelernt habe.

Wir haben viele Gemeinsamkeiten, doch die größte ist die deutsche Sprache.

Liebe Grüße

suche :blume1:
 
Meine Vorfahren sind allesamt aus Österreich.
Ich aus Deutschland, dort geboren und aufgewachsen.

Zu was macht mich dies nun?
Österländer oder Deutschreicher?

Kann mir jemand helfen?
Identitätskrise!
 
louiz30 schrieb:
Meine Vorfahren sind allesamt aus Österreich.
Ich aus Deutschland, dort geboren und aufgewachsen.

Zu was macht mich dies nun?
Österländer oder Deutschreicher?

Kann mir jemand helfen?
Identitätskrise!

Für diese Frage hast Du Dir das goldene Dösterlandabzeichen verdient.
 
hallo!

wahrscheinlich hat das irgendwo in der diskussion schon jemand anders gesagt und ich habs nur übersehen.

fühlen kann sich natürlich jeder wie er will. unzweifelhaft ist jedoch dass wien lange zeit das zentrum des heiligen römischen reiches deutscher nation war. noch heute legen die österreicher ja wert darauf die reichsinsignien zu verwalten und bringen die nicht etwa nach nürnberg zurück. 1848 wehten in wien die schwarzrotgoldenen fahnen der revolution über den barikaden. selbstverständlich sassen österreichische abgeordnete auch im paulskirchenparlament. der gewählte reichsverweser war der österreichische erzherzog johann. ohne die rivalität mit preussen(die pruzzen sind ironischerweise so ziemlich die einzigen nichtdeutschen bei der sache) und das sture festhalten der österreichischen monarchie an ihren nichtdeutschen gebieten wäre womöglich noch was aus diesem anlauf zur staatsgründung geworden. mit hauptstadt wien eines deutschen nationalstaats.
stammesgeschichtlich zählt der grossteil der österreicher zu den bayern. bis auf die tiroler, die zählen zu den schwaben/alemannen. es ist wirklich keine kunst gleichzeitig deutscher zu sein und trotzdem ein österreichisches nationalgefühl zu haben. das schliesst sich ja nicht aus. bayern sind ja auch deutsch und besitzen auch ganz sicher ein bayrisches nationalgefühl.
die absetzbewegungen an der peripherie haben ja eine lange tradition. die niederlande galten als deutsch. die angelsachsen bezeichnen deutschland ausgerechnet als germanien, wie wenn angelsachsen keine germanen wären. genauso die franzosen die zwar ihre staatsgründung auch den franken verdanken aber lieber mit praktisch nicht existierenden keltischen wurzeln kockettieren. schweizer wollen natürlich schon gar nicht deutsch sein und kultivieren das ja durch die konsequente benutzung des dialekts...bis daraus eine eigene sprache wird wie niederländisch.
dazu kann man natürlich nur die schultern zucken, sollen sich doch alle halten für was sie wollen. bestenfalls ist es geschichtsvergessenheit.

gruss
 
Zeilinger schrieb:
Suche schrieb:

Harka antwortete:
Soll das heißen, Harka, die Deutschen sind eigentlich so überlegen und erfolgsgewohnt, dass es nicht vorstellbar ist, dass sie gemocht werden ?

Falls nein, entschuldige die Unterstellung.

Falls ja - Deine Arroganz tropft bei meinem PC heraus.

Zeili

Etwas dümmeres las ich selten. Und ich hatte beim Deutschenbild eher an die Nachwirkungen des Dritten Reiches gedacht - Überlegenheit und Erfolg, soso...
Leiden Östereicher derart unter Minderwertigkeitskomplexen? Vermutlich ja, denn auch in anderen Beiträgen ist mal eben von den "ach so klugen Deutschen" die Rede. Vielleicht liegen ja darin diese seltsamen Abwehrreflexe begründet.

Ich komme zufällig aus einem Bundesland Deutschlands, das vor 15 Jahren noch Teil eines so anders gearteten Staates war, dass daneben die österreichische und die deutsche Bundesrepublik wie eineiige Zwillinge aussahen.

Wenn ich mir heute also meine Absolution holen möchte, um als Deutscher erster Klasse, als "erfolgsgewohnt und überlegen" zu gelten, komme ich nach Österreich.

Claus hat m. E. in vernünftiger Weise ein Thema angesprochen...und scheint auf einen sehr wunden Punkt gestoßen zu sein.

(@Marianne
Luthers "irgendeine mittelhochdeutsche Gemeinsprache" war das meißnische Kanzleideutsch. Die vorbildliche Grammatik des Meißnischen auch in der Umgangssprache lobte auch Herr Goethe... Da guggsde, hä?)
 
Zitat von Harka:
Claus hat m. E. in vernünftiger Weise ein Thema angesprochen...und scheint auf einen sehr wunden Punkt gestoßen zu sein.

ja. und darum halte ich mich jetzt auch sehr zurück.

vielleicht heilen die Wunden mit der Zeit.
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Öster. war bis 1866 im deutschen bund und hätten sie den krieg gegen preußen um die vorherschaft im reich gewonnen währe nicht berlin sondern wien hauptstadt des reiches geworden.
sie waren deutsche bis 1945 und wollen es einfach nicht mehr sein. Ich denke mal wegen des 2. weltkrieges.
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

sie waren deutsche bis 1945 und wollen es einfach nicht mehr sein. Ich denke mal wegen des 2. weltkrieges.

und das verstehe ich nicht so recht.
Es gibt ja in Bayern eine Partei, die wollen sich auch aus dem Bund lösen,
aber afaik betrachten sie sich immer noch als Deutsche.
 
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AW: sind die Österreicher Deutsche?

und das verstehe ich nicht so recht.
Es gibt ja in Bayern eine Partei, die wollen sich auch aus dem Bund lösen,
aber afaik betrachten sie sich immer noch als Deutsche.

Hallo Claus

Ob die Österreicher Deutsche sind oder waren, ob sie deutsch sein wollen oder nicht, all das denke ich sollte doch eigentlich der Vergangenheit angehören.
Stellt sich heute nicht vielmehr die Frage, ob die Österreicher, die Deutschen, die Franzosen, die Esten, die Schweden usw. eigentlich schon Europäer sind???

Politisch und wirtschaftlich sind viele Grenzen in Europa gefallen. Aber sind die einzelnen Nationen sich auch wirklich näher gekommen, haben wir eigentlich ein Gefühl, einer "europäischen Nation" anzugehören, so wie sich z.B. ein Texaner in erster Linie der "amerikanischen Nation" zugehörig fühlt und erst in zweiter Linie seiner texanischen Herkunft.
Ich denke, dass wohl die meisten Europäer noch nicht so weit in ihrem Denken und Fühlen fortgeschritten sind.

einen "europäischen" Gruss
Tonca:zauberer2
 
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