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lilith51
Guest
AW: sind die Österreicher Deutsche?
Hallo Muzmuz!
Die Diskriminierung ist dann das, was nach der Identitätsfindung an Bewertung erfolgt. "Die anderen sind nicht gut" "Die anderen machen es falsch" - das hast du ja auch schon erwähnt.
Was liegt mir näher: die Einschätzung der Anderen oder mein selbst gewähltes Bild von mir?
Ja, das ist der Knackpunkt, Muzmuz. Der Unterschied ist der, dass ich selbst entscheiden will, wie ich lebe. Du betrachtest diese Sache als Beobachter von außen und nicht als Agierender. So entstehen natürlich zwei verschiedene Sichtweisen.
Wenn mir jemand immer wieder einen Zaun vor die Nase stellt, wo ich gerade über eine Wiese laufen wollte, dann schränkt der Zaun meine Freiheit ein. Wenn ich einen Zaun aufbaue, damit mir niemand meinen Garten zertrampelt, dann bewahrt der Zaun meine Freiheit, einen schönen Garten zu besitzen.
Wenn ich selbst meine eigene Wohnungstüre nicht aushängen darf, weil jemand, der gar nicht da wohnt, es nicht will, dann fühle ich mich in meiner Freiheit eingeschränkt. Und wenn ein anderer meine Tür aushängt ohne mich zu fragen, dann fühle ich mich genauso eingeschränkt.
Da gehts dann nicht mehr um das, was getan wird, sondern darum, wer darüber bestimmt, was ich als richtig oder falsch anschauen sollte. Hier möchte ich mich aber nicht beschränken lassen.
lilith
Hallo Muzmuz!
Hier gehts doch nicht mehr um Identitätsfindung. Irgendwann haben wir unseren Standort und -punkt definiert, und von da aus könnte es doch auch möglich sein, auch wieder die Gemeinsamkeiten näher in Augenschein zu nehmen. Ich unterscheide mich in diesen Punkten von dir, aber in jenen Punkten sind wir gleich. Und dann liegt es an meiner Einstellung (annehmend oder abweisend), wie ich das bewerte. Einer ist dann eher für das Neue offen, der andere lässt das Neue nicht an sich heran.ist es nicht der sinn der identitätsfindung heraus zu finden, wodurch bzw inwiefern man sich von anderen unterscheidet ?
will nicht jeder zwar zu einer gruppe gleicher/ähnlicher gehören, aber trotzdem einzigartig sein ?
um seine einzigartigkeit zu entdecken bedarf es einer abgrenzung
"ich bin ich, und sonst ist niemand ich"
Natürlich beschränkt es, sonst wäre es als Instrument der Selbsterkenntnis nicht wirksam.Muzmuz schrieb:dies beschränkt nicht, sondern ist notwendig zu selbsterkenntnis und selbstfindung, ohne die man auch nicht frei sein kann
diese abgrenzung bedarf keiner diskriminierung anderer, denn es besteht ein fundamentaler unterschied zwischen "ihr seid anders" und "ihr seid schlechter"
Die Diskriminierung ist dann das, was nach der Identitätsfindung an Bewertung erfolgt. "Die anderen sind nicht gut" "Die anderen machen es falsch" - das hast du ja auch schon erwähnt.
Kommt drauf an, ob ich mich selbst anschaue, oder ob ich andere anschaue. Wenn ich selbst für mich entscheide, wie offen für alles ich sein möchte, dann bin ich zwar von außen besehen ziemlich x-beliebig, alles und nichts, nicht Fisch nicht Fleisch. Dafür gibts noch eine Menge Begriffe. Für mich selbst bin ich allerdings offen, weit und frei.Muzmuz schrieb:täte man das nicht, wäre jeder mensch ein austauschbares mitglied einer gruppe, ähnlich wie bei ameisen
geht eine ameise beim tagewerk drauf, schert es niemanden, sie hinterlässt keine merkliche lücke
für einen menschen ein ziemlich tristes bild
Was liegt mir näher: die Einschätzung der Anderen oder mein selbst gewähltes Bild von mir?
Muzmuz schrieb:ein zaun schränkt nicht die freiheit ein, wenn man die möglichkeit hat, ihn nach belieben zu überwinden
würdest du deine freiheit in den eigenen vier wänden vergrößert sehen, wenn jemand deine wohnungs- bzw haustüre entfernt ?
oder ist es nicht gerade jene türe als abgrenzung zur außenwelt, die dich innerhalb der wohnung frei fühlen lässt ?
lg,
Muzmuz
Ja, das ist der Knackpunkt, Muzmuz. Der Unterschied ist der, dass ich selbst entscheiden will, wie ich lebe. Du betrachtest diese Sache als Beobachter von außen und nicht als Agierender. So entstehen natürlich zwei verschiedene Sichtweisen.
Wenn mir jemand immer wieder einen Zaun vor die Nase stellt, wo ich gerade über eine Wiese laufen wollte, dann schränkt der Zaun meine Freiheit ein. Wenn ich einen Zaun aufbaue, damit mir niemand meinen Garten zertrampelt, dann bewahrt der Zaun meine Freiheit, einen schönen Garten zu besitzen.
Wenn ich selbst meine eigene Wohnungstüre nicht aushängen darf, weil jemand, der gar nicht da wohnt, es nicht will, dann fühle ich mich in meiner Freiheit eingeschränkt. Und wenn ein anderer meine Tür aushängt ohne mich zu fragen, dann fühle ich mich genauso eingeschränkt.
Da gehts dann nicht mehr um das, was getan wird, sondern darum, wer darüber bestimmt, was ich als richtig oder falsch anschauen sollte. Hier möchte ich mich aber nicht beschränken lassen.
lilith