AW: Schwule
Na ja, ich gestehe, dass ich erst Mühe hatte zu begreifen wieso heute noch die Notwendigkeit besteht über Homosexualität zu sprechen. Erst durch die Art in der sich dieser Thread entwickelt hat, habe ich die vielen Facetten begriffen die noch Anlass sind darüber nachzudenken - dafür bin ich nun Gaius und den übrigen Diskutanten sehr dankbar.
Und doch bin ich verblüfft, dass sehr gut getarnt, vielleicht auch nicht bewusst in der Absicht der Diskriminierung, eine so natürliche Sache wie unsere sehr unterschiedlichen sexuellen Präferenzen, heute noch ein Thema sein können.
Wenn ich mir in der Folge die Frage gestellt habe was überhaupt noch ein Thema zur öffentlichen Diskussion eines so privaten Bereichs sein könnte, ist es die Art des Umgangs in unseren intimen Beziehungen.
Ich fürchte, da gibt es sehr viel mehr in den Heterobeziehungen das im Argen liegt und nachdenklich machen sollte.
Beides: diese letzte Anmerkung aber auch die Tatsache, dass ich erst die Notwendigkeit der Diskussion nicht begriffen habe, hat sehr persönliche Gründe.
Ich gehöre einer Generation an in der die Männer die noch mit einen peinlichen Machogehabe durch die, ach so attraktive Frauenwelt herumsegeln, viel häufiger anzutreffen sind als in der jüngeren Generation. Besonders auffällig: wie solche Männer sich nie selber in Frage stellen und wie selbstverständlich da eine Doppelmoral praktiziert wird.
Nicht für alle aber leider für viele gültig: wenn überhaupt im Rahmen der Beziehungen Fragen aufkommen zur eigenen Person, dann sind sie gebunden an ihre Männlichkeit, besser gesagt an dem was sie persönlich darunter zu verstehen glauben. Ob sich dies mit dem Verständnis oder den Bedürfnissen einer Frau deckt, ist ziemlich nebensächlich.
Ich gehöre aber auch der Generation an, in der Diskriminierung, das Abstempeln zu einer minderwertigen oder unwerten Kategorie oft auch ein Todesurteil bedeuten konnte. Und wenn ich die heutige Diskussion in Polen oder Russland verfolge betreffend Homosexualität, wo die Tatsache, dass man sich für Homosexuelle einsetzt schon einer Mutprobe gleichkommt, dann bin ich gedanklich zurückversetzt in jenen Zeiten.
Vielleicht war für uns, Angehörige einer ebenfalls bedrohten Gruppe, die Absurdität der Diskriminierung jeder Art viel offensichtlicher und hat uns auch für die Zukunft geprägt.
Gruß in die Runde
Miriam
Na ja, ich gestehe, dass ich erst Mühe hatte zu begreifen wieso heute noch die Notwendigkeit besteht über Homosexualität zu sprechen. Erst durch die Art in der sich dieser Thread entwickelt hat, habe ich die vielen Facetten begriffen die noch Anlass sind darüber nachzudenken - dafür bin ich nun Gaius und den übrigen Diskutanten sehr dankbar.
Und doch bin ich verblüfft, dass sehr gut getarnt, vielleicht auch nicht bewusst in der Absicht der Diskriminierung, eine so natürliche Sache wie unsere sehr unterschiedlichen sexuellen Präferenzen, heute noch ein Thema sein können.
Wenn ich mir in der Folge die Frage gestellt habe was überhaupt noch ein Thema zur öffentlichen Diskussion eines so privaten Bereichs sein könnte, ist es die Art des Umgangs in unseren intimen Beziehungen.
Ich fürchte, da gibt es sehr viel mehr in den Heterobeziehungen das im Argen liegt und nachdenklich machen sollte.
Beides: diese letzte Anmerkung aber auch die Tatsache, dass ich erst die Notwendigkeit der Diskussion nicht begriffen habe, hat sehr persönliche Gründe.
Ich gehöre einer Generation an in der die Männer die noch mit einen peinlichen Machogehabe durch die, ach so attraktive Frauenwelt herumsegeln, viel häufiger anzutreffen sind als in der jüngeren Generation. Besonders auffällig: wie solche Männer sich nie selber in Frage stellen und wie selbstverständlich da eine Doppelmoral praktiziert wird.
Nicht für alle aber leider für viele gültig: wenn überhaupt im Rahmen der Beziehungen Fragen aufkommen zur eigenen Person, dann sind sie gebunden an ihre Männlichkeit, besser gesagt an dem was sie persönlich darunter zu verstehen glauben. Ob sich dies mit dem Verständnis oder den Bedürfnissen einer Frau deckt, ist ziemlich nebensächlich.
Ich gehöre aber auch der Generation an, in der Diskriminierung, das Abstempeln zu einer minderwertigen oder unwerten Kategorie oft auch ein Todesurteil bedeuten konnte. Und wenn ich die heutige Diskussion in Polen oder Russland verfolge betreffend Homosexualität, wo die Tatsache, dass man sich für Homosexuelle einsetzt schon einer Mutprobe gleichkommt, dann bin ich gedanklich zurückversetzt in jenen Zeiten.
Vielleicht war für uns, Angehörige einer ebenfalls bedrohten Gruppe, die Absurdität der Diskriminierung jeder Art viel offensichtlicher und hat uns auch für die Zukunft geprägt.
Gruß in die Runde
Miriam