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Schwule

AW: Schwule

Nous n'adorons que vous - aber seien Sie uns nicht arg, wenn wir Ihnen in die Hintergründe der Ironien Ihrer Unterwerfung nicht stets folgen möchten. Es wäre uns ein Leichtes, Ihnen entgegenzuschmettern: Tremble, tu mourras! , aber wozu wäre die opernhafte Gestik nütze? Der Wahrnehmungsunterschied liegt doch höchstens darin, daß ich bestreite, daß Du mit einem Schwulen Deines Herzens zwei schöne Wochen in Nizza verbringst: während Du noch auf schöne Augen hoffstt, ist er längst dem nächstbesten Arsch hinterher, und schlimmstenfalls gehören genannte Körperteile demselben Erwählten. Tragisch nur, daß Du das Hotelzimmer mit solchem Jäger teilst und nie selbst die von ihm Gejagte sein wirst... :D

Bla bla, umgekehrt gesagt, wäre das unflätig, nicht wahr?

Ich aber attestiere dir weiterhin nur Freundlichkeit. Danke schön, Gaius, aber der Hinweis, was mich zu erwarten hätte, käme es zu unserem geplanten Trip an die Côte d'Azur, wäre gar nicht nötig gewesen *looool*. Weisste, auch in meinen wildesten Zeiten habe ich nie mit meinen Begleitern das Zimmer geteilt. Gewisse Prinzipien zahlen sich einfach aus, egal, wie sich der Tag oder die Nacht entwickeln... oder gerade deshalb ;). (Wie gut jetzt, bestand ich sogar darauf, allein anzureisen, nicht wahr? *looool*)

Eine nette Kneipe, in der Nichtraucher noch nicht (!!!) diskriminiert werden. Bei entsprechender Anfrage stellen wir gerne das nichtalkoholische Mischgetränk Ihrer Wahl zusammen. Zähneknirschend. Ist Joan auch da? Dann mische ich uns einen "Sigmund Freud". 3 cl Wiener Blut, 3 cl reiner Alkohol, etwas Zitronensaft, ein Schuß Tabasco und eine gute Prise Salz.

Na ja, die nette Kneipe bot am besagten Tag lediglich eine Sorte Tee und Zigaretten an. Ich bitte um Verzeihung, wenn meine Ansprüche doch etwas höher liegen.
"Wiener Blut" ist o.k., auch wenn ich nicht weiss, was das ist *loool*. Ich stand vor bald 20 Jahren auf Falco und schäme mich nicht mal dafür. Tomatensaft hast du? Dann würde ich mich nur einiger Zutaten bedienen und wäre für den Moment schon wunschlos glücklich. Oder ich brächte ganz einfach eine Flasche Wein meiner Wahl mit...

Die Musik dazu liefere ich (ausnahmsweise freundlicherweise) jetzt schon:

http://www.youtube.com/watch?v=4Dq1xYBCxIU


@Joan: Es gibt hier schon mehrere Threads mit gleicher Thematik. Zur Heilung schrieb ich (durchaus belustigt) vor bald drei Jahren:

Hallo zusammen und willkommen im Mittelalter!

Abgesehen von allem bereits Geschriebenen habe ich noch etwas:

Einer Schätzung nach, sind 10% aller Menschen homosexuell.
Die Kirche möchte, dass wir glauben, der Mensch sei gottgewollt und von Gott geliebt - ist ihm dann seine Sexualität nicht auch gottgegeben?
Natürlich nicht! Wie es der Zufall so wollte, las ich ein Interview mit einem polnischen Würdenträger (nein, es war nicht der Papst, aber seinen Rang weiss ich leider nicht mehr). Und dieser Gottesmann behauptet tatsächlich noch heute, Homosexualität als Praxis sei eine schwere Sünde und gleichzeitig heilbare Krankheit, die Jesus wie alle K'heiten und Schwächen heilen könne, denn für Gott sei nichts unmöglich. Auch sind gar nicht die Homosexuellen das Feindbild, nein!, nur die Sünde ist das und der kath. Kirche ginge es nur um die Wahrheit - ist das nicht tröstlich? In Polen gibt es einige Therapiegruppen. Dann brauchen also nur die Homosexuellen 10% der gesamten Bevölkerung nach Polen zu reisen und weil ja nichts unmöglich ist, gleich auch noch die Kranken usw. Die Reisebranche wird das auch freuen! Aufschwung, wohin das Auge reicht.

Es gibt natürlich auch ganz vernünftige Gottesmänner, nur schwimmen sie nicht unbedingt gern gegen den Strom. Vielleicht weil sie wissen, dass dafür schon mal einer ans Kreuz geschlagen wurde?
Tschuldigung, das musste ich aber einfach loswerden. Es könnte nämlich durchaus passieren, dass man selber ein homosexuelles Kind zur Welt bringt... und was dann Mavaho?

Weitere Meinungen von damals sind (bei Interesse) im Thread "San Francisco: Gleiches Recht für alle! (Also auch für Schwule)" nachzulesen.

Einen schönen Tag allen
C.
 
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Gaius versus Achilleus

Achilleus schrieb:
Salve Gaius!

Bin nach langer Forenpause über deinen Thread gestolpert.

Mir fallen zu deinem Eingangsposting drei Sachen auf. Erstens befindet sich in deinem Namen das Wort Gay. Wie du wahrscheinlich selbst weisst, bedeutet es ins Deutsche übersetzt etwa gleich viel wie schwul. Ich gehe davon aus, dass du deinen Namen auf Gaius Iulius Caesar abstützt. Ein römischer Feldherr, der selbst schwul war. Und drittens sind nach empirischen Ermittlungen homophobe Menschen meistens selbst homosexuell veranlagt.

Nichts für ungut.

Eben, nichts für ungut. Von "Gay" ist in meinem Nick nichts zu sehen, und "gai" bedeutet erstmal "fröhlich". Wer will also einen bösen Willen unterstellen, wenn ich meinen "Gaius" weniger auf den kühnen Sieger Julius Caesar als auf den fies-gerechten Schmäher Valerius Catullus beziehe? Auch wenn dieser Nick eitel und zufällig ist: wer fragt uns denn da? Wer verbirgt sich hinter einem "Achilleus"; und sollen wir ihn demokratisch behandeln - also seine verwundbare Stelle suchen, um ihn zu stürzen - oder ihn besser gleich mit dem Schwert traktieren? ICH jedenfalls werde kaum die Penthesilea geben, die sterben mußte, als sie seine Schwäche entdeckte - eher geb ich den Patrokles *loool*
 
AW: Schwule

Joan schrieb:
Die besseren Fragen gestellt
Ja, Joan. Für einen "Anfänger" in einer ganz neuen wissenschaftlichen Disziplin waren seine Fragen nicht so dumm, im Gegenteil; daß bis heute die Psychologie sich eher an scheinbar therapierbaren Einzelheiten aufhält und dementsprechende Theorien entwickelt, spricht nicht gegen Freuds Erkenntnis der Bedingtheit einer Gesamtpersönlichkeit.
Joan schrieb:
Oder einfach die kürzesten Schlüsse gezogen?
Er hat Schlüsse aus dem gezogen, was er beobachtet hat. Bei Freud kannst Du lesen, wie die Ur- und Ururgroßeltern drauf waren.
Joan schrieb:
In einer Welt, in der Jungs alles durften und Mädchen nichts, schließt ein Herr Freud ganz einfach, Mädchen würden Jungs den Penis neiden.
Sicherlich: eine "Welt" kann auch ganz andere Konsequenzen ziehen. Die zum Beispiel, daß eine Frau erst zur Frau wird, wenn ihr Schamlippen und Klitoris abgeschnitten werden, und das immer noch vorhandene Loch zugenäht oder einfach nur mit Akaziendornen zugesteckt wird. Angeblich ist solche Praxis ja "frauenintern", aus purer Abgrenzung gegen die bösen immergeilen Männer entstanden. Wenn frau sich fortpflanzen will, muß also erst die Naht geöffnet werden, dann wird sie wieder zugenäht, und vor der Geburt wieder aufgeschnitten.

Verzeihung? Dagegen nimmt sich Freuds Konzept des "Penisneides" als harmloser Versuch der Moderne aus, weibliche Sexualität aus männlicher Sicht überhaupt erst einmal anzuerkennen.

Joan schrieb:
Wäre die Gesellschaft umgekehrt gewesen, hätten wahrscheinlich die Jungs die Mädchen um die Vagina beneidet....?
Ja. Und Sigmunde Freud hätte dieselbe Theorie entwickelt - mit umgekehrten Geschlechtvorzeichen.

Joan schrieb:
Die Homosexualität liegt in einem "Es" und ist deswegen unbehandelbar...?
Das mit dem "Es" sagt nicht Freud, das mit dem "Es" sagte ich in den Aschenbecher hinein, aus dem ich, Aphrodite, aufsteige - bei Freud ist Homosexualität wenn nicht eine Perversion, dann ein Stehengebliebensein auf einer vorpubertären Entwicklungsstufe. Ohne daß Freud solche homosexuelle Phase in der kindlichen Sexualentwicklung benannt hätte. Und auch ich - so schwul wie ich bin - wollte im freudianisch (Ödipuskomplex oder sonstwie) entsprechenden Alter eher mit der Mutter schlafen als mit dem Vater, auch un- vor- oder sonstwiebewußt. Und Du?

Joan schrieb:
Welcher Homosexuelle würde denn eine Behandlung wirklich WOLLEN, auch wenn sie beste Aussicht auf Erfolg versprechen würde?
Es soll ja sehr viele unglückliche Homosexuelle geben, die gehen dann manchmal zu Beratungsadressen der evangelikalen Kirchen (weblink erspare ich mir.) Da wird ihnen dann geholfen. Die WHO stuft allerdings Homosexuelle, die unter ihrer Homosexualität leiden, als verhaltensgestört ein.


Joan schrieb:
Ich frage mich ja, was daran schlimm sein soll, etwas zu wollen, sich ganz bewußt für etwas zu entscheiden, und nicht als armes, krankes, gar unheilbar krankes Würstchen eingestuft zu werden...

... aber da sind wir ja wieder am Ausgangspunkt unseres Gesprächs. Es liegt aber nicht an uns paar Schwulen und Lesben, "bewußt" zu entscheiden, ob wir uns bewußt für Bla oder Bla entscheiden oder als arm, krank, unheilbar, pervers, Würstchen oder XY eingestuft werden. Was wir für uns bewußt entscheiden können, ist der Entschluß, anzuerkennen, daß wir auf Menschen desselben Geschlechts stehen, dem wir selbst angehören. Ob wir dafür anerkannt oder gesteinigt werden, können wir nicht entscheiden; in einer Demokratie können wir uns wirksam bemerkbar machen.

Aber sich bewußt entscheiden - will ich hetero oder homo sein - nein, das können wir nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schwul ist reizlos

Céline schrieb:
Bla bla, umgekehrt gesagt, wäre das unflätig, nicht wahr?
Für wen? Nicht für mich. Nun sag es, dreh es um! Oder: wir leben immer noch in derselben Welt, in der Frauen sich insgeheim ein kühles, wortloses Verständnis nach Art Lino Venturas wünschen. Es ist ihnen dann egal, ob er Inspektor oder Handtaschenräuber ist: Hauptsache, er sagt ihnen nicht direkt, wo es lang geht; Hauptsache, sie meinen, sie hätten den Fisch an der Angel; Hauptsache, der Schwächling scheint gebändigt.

Darum ist das Attest der Freundlichkeit für mich ein großes Kompliment. Ich werde mir aber einen Ast lachen, wenn ich Dich beim Umsehen erwische, während ich ganz diskret schon den Cremant ausschlürfe, den Du stehengelassen hast -

- ansonsten haben wir doch alle Voraussetzungen für eine gute Reise.

Im übrigen bin ich natürlich fast zu Tode betrübt, Dinge anzusprechen, die hier schon vor drei Jahren erschöpfend diskutiert wurden. Da war ich noch nicht hier. Es ist so traurig zu sehen, wie wenig die Welt sich verändert hat - bestürzend geradezu, auf wieviel schärferem Niveau damals diskutiert wurde. Und - was hat das Reden genützt? Man hat sich an Beust und Wowereit gewöhnt, und die verheuchelte Assoziation "Schwul" - "mich interessiert nicht, was in deren Schlafzimmern passiert" ist seltener zu hören. Obwohl es doch für die heterosexuelle Mehrheit viel interessanter sein müßte, ins Zimmer des eigenen Sexualgebrauchs zu gucken. Aber nein. Vielleicht haben sie alle inzwischen erkannt, daß schwuler Sex meist genauso langweilig ist wie Heterosex auch; Anfassen und bestenfalls Stöpseln halt, und über solch fader Erkenntnis die Lust am Poppen verloren?
 
Freie Auswahl im Supermarkt

Dann bist Du eben so halsstarrig, Joan. Aber Spaß beiseite, wahrscheinlich führst Du mich eh nur an der Nase herum.

So wenig wie Du lesbisch wirst, wenn Du Dich auf den Kopf stellst, wird eine Hetera die von Dir hervorgehobenen Annehmlichkeiten zum Anlaß nehmen, ihr Leben fürderhin mit einer Frau zu verbringen. Aber egal, zeig mir lieber, wie Du aus eigener freier Entscheidung lesbisch geworden bist, ohne so geboren zu sein oder was.

Du willst das Phänomen der Homosexualität nicht wirklich ernst nehmen - eigentlich noch nicht mal wirklich darüber reden. Es existiert aber unabhängig von Deiner merkwürdigen Meinung.

Und bei Männern ist das ja sowieso noch mal anders, die sind ja so erzogen, daß sie sich alles aussuchen dürfen.

Nicht?
 
AW: Freie Auswahl im Supermarkt

Dann bist Du eben so halsstarrig, Joan. Aber Spaß beiseite, wahrscheinlich führst Du mich eh nur an der Nase herum.

So wenig wie Du lesbisch wirst, wenn Du Dich auf den Kopf stellst, wird eine Hetera die von Dir hervorgehobenen Annehmlichkeiten zum Anlaß nehmen, ihr Leben fürderhin mit einer Frau zu verbringen. Aber egal, zeig mir lieber, wie Du aus eigener freier Entscheidung lesbisch geworden bist, ohne so geboren zu sein oder was.

Du willst das Phänomen der Homosexualität nicht wirklich ernst nehmen - eigentlich noch nicht mal wirklich darüber reden. Es existiert aber unabhängig von Deiner merkwürdigen Meinung.

Und bei Männern ist das ja sowieso noch mal anders, die sind ja so erzogen, daß sie sich alles aussuchen dürfen.

Nicht?

Ich bin halsstarrig, sicher.

Aber ich bin auch davon überzeugt, dass die Dinge in Sachen Sex etwas anders liegen als man das auf den ersten Blick annimmt.

Ich bin nicht hetero, sagte ich doch schon - müsste ich doch wissen, ob ich Männer sexuell anziehend finde, oder?
Und Lesbe bin ich auch nicht, denn dann müsste das ja bei Frauen so sein.

Ich bin auch nicht irgendwie anders verquer veranlagt (Dinge, Tiere, was der Teufel...), und habe doch ein ausgefülltes Sexualleben.

Also muss es doch irgendwie anders funktionieren.

;)

Das Phänomen Homosexuelle sehe ich anders, und verstehe es auch, von ihrer Warte aus.

Nur sehe ich es nicht so wie du....:D
 
AW: Schwule

Schwule sind widernatürlich.

Schwule leisten keinen Beitrag zur Solidargemeinschaft, weil sie nicht für Nachwuchs im Rahmen des Generationenvertrags sorgen.

Dieser thread ist dazu da, daß alle mal ganz herzhaft und offen ihre Gedanken, Meinungen, Ressentiments und Empfindungen über Schwule und Lesben abgeben. Schätze mal, daß das erstens fast niemanden interessiert und daß zweitens sich kaum jemand traut. Wegen "politischer Korrektheit"?


weshalb empfindet man als Hetero dann überhaupt eine Aversion dagegen?



Weil meistens dahinter eine eigene uneingestandene Betroffenheit zu finden ist.

Seit dem Kinsey-Report wissen wir, dass es in der menschlichen Gesellschaft (und das wird sich auch nie ändern) ungefähr 5% echte Homosexuelle und ungefähr 5% echte Heterosexuelle gibt. Der ganze Rest liegt irgendwo dazwischen - und nicht etwa nur in der Mitte! - Es gibt 20%ige, es gibt 40%ige und 75%ige, und wer weiss was sonst noch mehr. Und welcher 55-prozentige Hetero kann es sich schon eingestehen, dass ihm noch immer respektable 45% der gleichgeschlechtlichen Seite zustehen, hat man doch zuhause Frau und Kinder. - Was würden die nur denken - sofern man überhaupt bereit ist, solches Denken zuzulassen.

Von wegen: was nicht gedacht wird, was nicht denkerisch durchdrungen wird, wird zum Tummelplatz alles Bösen, von Vorurteilen und Verdächtigungen.

Nicht der Schwule hat eine schmutzige Phantasie sondern jener, der sich seinen Anteil an der Neigung zum eigenen Geschlecht nicht eingestehen kann. Ständig dreht sich das ins Unbewusste abgedrängte (schlechte) Gewissen (woran er übrigens selber schuld ist, weil er nicht wahr haben will, was in Gottes Namen wahr ist) um die eine Sache und merkt nicht, dass jeder nicht gedachte Gedanke zum Tummelplatz des Bösen wird, einem Bösen, das zuerst einmal die eigene Seele zermartert, welche alsdann den eigenen Schmerz auf potentielle Opfer projiziert.

So liegen die Dinge! - Also ...

Jeder nicht gedachte Gedanke wird zum Brutplatz des Bösen!

Da hab ich den Hitler doch sehr in Verdacht, dass seine Rolle, unter anderem, vor dem Hintergrund einer verdrängten Homosexualität zu erklären ist. - Seine Gestik, die ausnahmsweise einmal nicht vorgespielt ist, zeigt ihn immer wieder als einen verkappten Schwulen, der den starken Mann vorstellen möchte. - Er ist also gerade das Gegenteil von einer Ich-gewordenen Individualität, oder einfacher, er besitzt keinerlei Selbstbewusstsein und spielt als ein schlechter Schauspieler sich selber und der Welt eine schlecht gespielte grauenhaft-tragische Komödie vor.

So einfach liegen die Dinge!
 
AW: Schwule

Nachdem ich nun wiederholt mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten aus anderen Threads hier zitiert wurde, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich auch hier kurz zu äußern. Denn von Homosexualität verstehe ich gefühlsmäßig - nichts.

Der folgende Beitrag von Salem hat mich betroffen gemacht.
"Noch mal an dich Ziesemann, jedem seine Meinung, gar keine Frage, aber wie du dich manchmal unterschwellig oder auch direkt über Homosexuelle Menschen äußerst, finde ich absolut unmöglich. Wir haben jetzt alle kapiert, mit welchen Augen du diese Menschen betrachtest. Ich wünsche dir sehr, dass du einmal von einer anderen Seite mit diesem Thema konfrontiert wirst und du deine Einstellung dazu überdenkst."


dazu: nach
Carolin Emcke, Wie wir begehren

Das "sich selber sein" beginnt mit einem Nein, mit der Verweigerung nämlich und der Gewissheit, etwas anderes wollen zu müssen, als was von mir erwartet und gefordert wird, wobei dieses Wollen keinesfalls als eine Kopfkonstruktion zu denken ist, sondern vielmehr als so etwas, wie das aus der Tiefe meiner Kreatur wie ein Planzenkeimling ans Licht strebende, urständige Ich.

Dieses Unbehagen an dem vorgeblich allein Erstrebenswerten (in diesem Fall der Heterosexualität), kann verschwommen sein, sogar eine Ahnung nur. Es braucht noch nicht einmal eine Vorstellung da zu sein, wie eine Alternative aussehen könnte (in diesem Falle die Vorstellung von gleichgeschlechtlicher Vorliebe). Es reicht allein, zu wissen, was nicht mit dem aus meinen Tiefen heraustrebenden Keim, mit meiner eigenen Seelenlage übereinstimmt und daher für mich nicht in Frage kommt.

Sagen Sie einem, der die rote Farbe nicht leiden mag, diese sei in Wirklichkeit grün und dieses, wie er selber bekenne, sei doch seine Lieblingsfarbe. - Glauben sie in der Tat, dieser würde hingehen, und das Rote, das er nun grün nennt, mit einem Male lieben, bloss weil er sie anders bezeichnet und der andere ihm etwas weismachen will, was offensichtlich nicht der Wirklichkeit und dadurch auch nicht der Wahrheit entspricht.

In diesem ersten, kategorischen Nein, schält sich das Eigene heraus, die eigene Persönlichkeit, das eigene Ich.

In diesem Moment, in dem etwas, was man ihm sein bisheriges Leben lang als erstrebenswert dargestellt hatte, mit einem Mal nicht mehr als selbstverständlich empfunden wird und in dem eine Gewissheit plötzlich ungewiss und das Fraglose plötzlich zweifelhaft wird, entsteht wie ein Wunder der ganzheitliche Mensch: wie eine Blume blüht seine Seele empor und welkt nach einem gelebten Leben dahin als ein einzigartiges, unverwechselbares, nie dagewesenes Ich, das nicht seinesgleichen hat in der Welt.

Dass das selbe Modell natürlich auch auf alle anderen anderen mit Sympathie oder Antipathie belegten Verhältnisse angewendet werden kann, ist selbstverständlich. - Wenn einer Hunde nicht leiden kann, aber Katzen umsomehr, so lässt sich dies, ohne dass er sich selber betrügt, beim besten Willen nicht ändern. - Ob unsere sexuellen Empfindungen tatsächlich nur mit der Fortpflanzung zu tun haben, möchte ich in diesem Zusammenhang doch eher bezweifeln. Eher würde ich glauben, dass die vom Geiste geleitete Natur das emphatische Empfinden der gesamten Kreatur für ihre Zwecke nutzbar macht, als dass ich vollkommen überzeugt wäre, dass diese es allein zu ihren fortpflanzungsbedingten Zwecken geschaffen hat. - So mag Darwin gedacht haben als er sein ausschliesslich materialistisches Weltbild zusammenfügte, eines der vielen, weder von der Mehrheit der Menschen noch von der Wissenschaft wirklich durchschautes Phänomen.
 
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AW: Schwule

Schwule sind widernatürlich.

Schwule leisten keinen Beitrag zur Solidargemeinschaft, weil sie nicht für Nachwuchs im Rahmen des Generationenvertrags sorgen.

Dieser thread ist dazu da, daß alle mal ganz herzhaft und offen ihre Gedanken, Meinungen, Ressentiments und Empfindungen über Schwule und Lesben abgeben. Schätze mal, daß das erstens fast niemanden interessiert und daß zweitens sich kaum jemand traut. Wegen "politischer Korrektheit"?


weshalb empfindet man als Hetero dann überhaupt eine Aversion dagegen?



Weil meistens dahinter eine eigene uneingestandene Betroffenheit zu finden ist.

Seit dem Kinsey-Report wissen wir, dass es in der menschlichen Gesellschaft (und das wird sich auch nie ändern) ungefähr 5% echte Homosexuelle und ungefähr 5% echte Heterosexuelle gibt. Der ganze Rest liegt irgendwo dazwischen - und nicht etwa nur in der Mitte! - Es gibt 20%ige, es gibt 40%ige und 75%ige, und wer weiss was sonst noch mehr. Und welcher 55-prozentige Hetero kann es sich schon eingestehen, dass ihm noch immer respektable 45% der gleichgeschlechtlichen Seite zustehen, hat man doch zuhause Frau und Kinder. - Was würden die nur denken - sofern man überhaupt bereit ist, solches Denken zuzulassen.

Von wegen: was nicht gedacht wird, was nicht denkerisch durchdrungen wird, wird zum Tummelplatz alles Bösen, von Vorurteilen und Verdächtigungen.

Nicht der Schwule hat eine schmutzige Phantasie sondern jener, der sich seinen Anteil an der Neigung zum eigenen Geschlecht nicht eingestehen kann. Ständig dreht sich das ins Unbewusste abgedrängte (schlechte) Gewissen (woran er übrigens selber schuld ist, weil er nicht wahr haben will, was in Gottes Namen wahr ist) um die eine Sache und merkt nicht, dass jeder nicht gedachte Gedanke zum Tummelplatz des Bösen wird, einem Bösen, das zuerst einmal die eigene Seele zermartert, welche alsdann den eigenen Schmerz auf potentielle Opfer projiziert.

So liegen die Dinge! - Also ...

Jeder nicht gedachte Gedanke wird zum Brutplatz des Bösen!

Da hab ich den Hitler doch sehr in Verdacht, dass seine Rolle, unter anderem, vor dem Hintergrund einer verdrängten Homosexualität zu erklären ist. - Seine Gestik, die ausnahmsweise einmal nicht vorgespielt ist, zeigt ihn immer wieder als einen verkappten Schwulen, der den starken Mann vorstellen möchte. - Er ist also gerade das Gegenteil von einer Ich-gewordenen Individualität, oder einfacher, er besitzt keinerlei Selbstbewusstsein und spielt als ein schlechter Schauspieler sich selber und der Welt eine schlecht gespielte grauenhaft-tragische Komödie vor.

So einfach liegen die Dinge!

Schwule sind widernatürlich und natürlich sagt die Taube und schnappt sich die nächste männliche Taube:clown2:
 
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