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Schuldenerlaß

-Länder in denen Bürgerkrieg herscht sind ausgeschlossen.
problematisch ist: die meisten länder, bei denen ein schuldenerlass in betracht gezogen werden kann, haben bürgerkriegsähnliche zustände.
es ist vollkommen richtig das mit diese zustände beendet werden müssen um dem land eine chance zu geben, das erlassen der schulden aber abhängig von der situation im jeweiligen land zu machen finde ich nicht gut, da die situation auch teilweise wegen der hohen schulden und dem damit schier unmöglichen aufschwung der wirtschaft entstanden ist.
man kann natürlich keiner regierung die schulden erlassen die den krieg duldet oder gar fördert.

ciao
 
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schuldenerlass sit eine sehr gute idee!
leider werden ja nur den ärmsten ländern die schulden erlassen...
...wie großzügig sie doch sind, den zahlungsunfähigen ländern die schulden zu erlassen...
 
"Es kommt nicht darauf an, den Menschen der dritten Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen."(Jean Zigler)

Die armen Länder der Welt zahlen den reichen Ländern der Welt viel mehr Geld(Abbau von Zinsen ) als sie von eben jenen in Gestalt von Investitionen, Entwicklungshilfe oder humaniärer Hilfe erhalten.
 
Schuldenerlaß? Hmm, wie war das bisher?

Wir geben Geld und dann erlassen wir die Schulden. Irgendwie hat sich bei diesem tollen System bislang aber nichts geändert. Die Armen sind noch ärmer geworden und nun drängen sie in die reichen Länder. Dort ist es aber auch nichts und so gibt es in Paris den Großbrand.

Globalisierung muß eine Angleichung (nach oben!) der ganzen Welt beinhalten und den armen Ländern die Möglichkeit geben, den Anschluß zu schaffen. Dazu ist Wissen notwendig und das kommt mit Ausbildung.

Geld verinnt und versandet. So ist das in allen armen Ländern. Aber Ausbildung bleibt, denn die bekommt das Individuum. Und dann kann Geld gemacht werden und das bleibt dann beim Individuum.

So scheint es vielleicht zu gehen.
 
Schuldenerlaß – wenigstens für die ärmsten Länder. Klingt populär und ist es auch. (Die dadurch notwendigen Steuerbelastungen sind es schon etwas weniger.)
Ich gebe folgendes zu bedenken:
1. Mit einem Schuldenerlaß werden fragwürdige Signale gesetzt, die höchst kontraproduktiv wirken:
a) der sparsam wirtschaftende, Korruption und Misswirtschaft bekämpfende Staat erhält keinen Nachlass, er gehört ja nicht zu den ärmsten. Dumm, warum hat er sich auch so bemüht.
b) Der – sagen wir mal pauschal: weniger sich anstrengende Staat . erhält unter dem Beifall der Weltöffentlichkeit einen großmütigen Erlass. Warum soll er nicht so weiter machen wie bisher? Notfalls bekommt er was geschenkt, denn einem nackten Mann kann man nichts aus der Tasche holen.
2. Mal ganz abgesehen von den Warlords in Afrika, denen Fremdhilfe willkommen ist, enthebt diese sie doch der Notwendigkeit, für die eigene Bevölkerung zu sorgen, bedeutet jede finanzielle Hilfe Spielraum für die Regierungen, andere statt zivile Projekte zu finanzieren.
3. Schuldenerlass kuriert wieder nur an den Symptomen. Abbau aller Importbeschränkungen in den USA und der EU, wie auf der WTO gefordert, hilft den Ländern der Dritten und Vierten Welt mehr als jede Entwicklungshilfe, die, wie Brigitte Erler einst gegen Willy Brandt argumentierte, oft eine „tödliche Hilfe“ ist.

Übrigens: Welche „moral hazard“ Reaktionen möglich sind, wenn man mit finanzieller Hilfe rechnet, zeigen die Verhaltensweisen einiger Bundesländer. Zu einem Zeitpunkt, als das bettelarme Empfängerland Saarland seinen Beamten großzügig die 38,5-Stundenwoche einräumte, ließ das Geberland Baden-Württemberg seine Staatsbediensteten noch 40 Stunden arbeiten und durfte dann regelmäßig via horizontalen Finanzausgleich die Verluste des Saarlandes bezahlen.
 
nmK haben auch Indien und Pakistan in der Vergangenheit Schuldenerlässe bekommen.
Wie kann man Ländern die Schulden erlassen, obwohl sie an der Atombombe gebastelt haben, was ja bekanntlich sehr teuer ist.

China hat nie einen Schuldenerlaß bekommen, es ist, trotz Boykott von allen Seiten, zur großmacht geworden, jetzt wollen alle Chinas Freunde sein, zumindest in der Wirtschaft.
Wie war das möglich?
Indem durch die staatlich verordnete ein-Kind-Familie die Bevölkerungsexplosion gebremst wurde.

Die ärmsten Länder sind die mit dem größten Bevölkerungswachstum.
Schuldenerlaß sollte nicht nur von der Bekämpfung der Korruption und der Verminderung der Rüstungsausgaben, sondern auch auch vom Erfolg der Familienplanung abhängig gemacht werden.

Sonst wirft man unsere Steuergelder in ein Faß ohne Boden.

Wer erläßt der Bundesrepublik Deutschland die Schulden?
Stellt Euch vor, das Parlament beschließt, der Staat zahlt seine Schulden nicht mehr zurück.
Wer hat dem Staat geborgt?
Alle die kleinen Sparer, die ihre Altersvorsorge in Bundesanleihen o.ä. getätigt haben.
Die Banken. Ja aber, wenn die ihr Geld nicht zurückkriegen, dann kriegen auch alle die kleinen und großen Anleger nichts mehr wieder, die ihr Geld auf die Bank gebracht haben.

Noch zahlen wir alle nur Steuergelder drauf, wenn anderen Ländern die Schulden erlassen werden.
Aber wenn hier mal unverhofft (wie etwa beim börsencrash vor einigen Jahren) die Staatspleite um sich greift, sind wir alle plötzlich bettelarm. Und uns wird niemand helfen.

meint Claus
 
China hat nie einen Schuldenerlaß bekommen, es ist, trotz Boykott von allen Seiten, zur großmacht geworden, jetzt wollen alle Chinas Freunde sein, zumindest in der Wirtschaft.
Wie war das möglich?
Indem durch die staatlich verordnete ein-Kind-Familie die Bevölkerungsexplosion gebremst wurde.
Zudem wurde China nie kolonialisiert durch andere Mächte, sie sind jedesmal gescheitert. Und China hat nicht wirklich Bürgerkriege erlebt und ist schon seit längerem unter fester Regierungshand, auch wenn die Regierung nicht wirklich das Ideal ist, so hilft es doch enorm, auch für den sozialen Frieden der aber leider mit Waffengewalt erkauft wurde und wird.
Besonders die Kriege haben Afrika für die Wirtschaft unatraktiv gemacht, der Grund für die Kriege sind aber oft die Länder, die nun Afrika meiden. Die Kolonialzeit hat ihre Spuren hinterlassen, auch in Indien.
Und wir dürfen nie vergessen wie dieser radikale Aufschwung Chinas erkauft wurde.

Wer erläßt der Bundesrepublik Deutschland die Schulden?
http://tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4969854_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html
Wenn ich mir das so anschaue, da frag ich mich wie schlecht es uns wirklich geht.
Und in Deutschalnd bestehen nicht wirklich Probleme wie in Afrika und darüber können wir wirklich froh sein!


@louiz30 Artikel aus der SZ
Verdeutlicht das größte Problem im Kampf gegen die Armut: die Gesellschaft.
Wenn Kapitalismus und Materialismus zur vorherrschenden Gesellschaftsfom werden, dann wird der Wille zur persönliche Bereicherung auch nicht vor Menschen aus armen Ländern halt machen.
Leider...

ciao
 
Und China hat nicht wirklich Bürgerkriege erlebt und ist schon seit längerem unter fester Regierungshand,
Du irrst, tosto.
seit den dreißigern, als die Japaner in China einmarschiert sind herrschte ununterbrochen bürgerkrieg bis 1949, China war das elendste und heruntergekommenste Land auf der Welt.
Die Politik der „großen Sprünge“ und der „Kulturrevolution“ hat China nicht wirklich vorwärts gebracht, die wirtschaftliche Zerrüttung ging weiter über Maos Tod hinaus, als seine Witwe und die „Viererbande“ fast noch schlimmer gewirtschaftet haben.
So richtig aufwärts ging es erst mit Deng, einem sehr weisen Mann, der mit Zuckerbrot und Peitsche das Land an die Weltspitze geführt hat.
Vor 30 Jahren noch waren die armseligen Hütten der Chinesen und die Fahrradkolonnen charakteristisch für das Land.
Hast du mal Berichte gesehen, wie heute der Durchschnitts-chinese lebt, daß für ihn Fernseher und Waschmaschine genauso selbstverständlich sind wie für uns, wieviele Privatautos dort täglich zugelassen werden?

Gruß von Claus
 
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Zu meiner Zeit war Malawi ein üppig bewaldetes Land mit drei Millionen Einwohnern. Heute ist die Bevölkerung auf zwölf Millionen angewachsen, das Land ist vom Kahlschlag bedroht.

In den ersten 40 Jahren seiner staatlichen Existenz hatte Malawi zwei Präsidenten: Der erste war ein Megalomane, der sich als Messias bezeichnete; der zweite war ein Schwindler, der als erste Amtshandlung sein pausbäckiges Gesicht auf die Landeswährung drucken ließ. Vor zwei Jahren begann der neue Präsident Bingu wa Mutharika seine Amtszeit mit der Ankündigung, er werde eine Flotte von Maybachs – eines der teuersten Autos der Welt – erwerben.

Ganz charakteristisch Louiz, diese Schilderung.
Ich habe sie alle noch in Erinnerung.

Vom Kaiser Bombassa aus Zentralafrika bis zu Mobutu aus Zaire, die das Land zum privaten Vorteil ausgeplündert haben...

Stell dir vor, die hätten eine so kluge Zentralgewalt wie in China !

An eine dauerhafte Demokratie afrikanischer Prägung kann ich nicht glauben.

Gruß von Claus
 
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