an Russland, das sich im Gegenzug verpflichtete, die Ukraine in Ruhe zu lassen.
....die USA verpflichteten sich auch. Haste wohl vergessen mit an zu hören. Also haben beide dieses Versprechen vergessen oder was?
Aber mal was grundsätzliches.
Wie intensiv hast du dich eigentlich mit der UKR vor dem Maidan befasst?
Oder anders gefragt, ist bei dir "Einmischung in die innenpolitischen Angelegenheiten" eines Staates abhängig davon, wer sie macht?
Ich zB finde es nie gut, wenn sich andere Staaten in die Innenpolitik eines Staates einmischt. ...aber das nur am Rande.
Die UKR war vor dem Maidan größtenteils mit sich selbst beschäftigt. Politisch kam nie wirklich Ruhe in die Geschäfte der Regierung.
Ein beispielhafter Protagonist ist hier die gute Timoschenko. Sie nutzte ihren politischen Einfluß für ihr privates Vermögen.
Zuständig für den Energiesektor hat sie sich einige Schnitzer geleistet und wurde dafür abgestraft. Da aber die "Geschäfte" im Sinne der westlichen Wertegemeinschaft war, Absatzmärkte bringen nun mal ordentlich Dollars, wurde alles so dargestellt, als wäre Sie hier ein Opfer.
de.wikipedia.org
Als es dann zur ersten Gaskrise kam 2008/2009, wo die UKR leider keine gute Figur abgab und sogar andere mit in diese Krise hineinzog, hätte man auch anders reagieren können. Aber Russland irgendwas eingestehen? Selbst wenn sie recht hätten? Ich bitte dich!
Diese Krise hat ja erst zur Idee NS2 geführt. Es war die logische Konsequenz, Unsicherheiten in der Lieferkette zu eliminieren.
de.wikipedia.org
Und nun kommt Uncle Sam ins Spiel. Autonome Gasversorgung durch Russland als Lieferant und keine Möglichkeit einzugreifen, weil kein Transitland notwendig ist? Was ist denn in der gleichen Zeit mit dem Gas/Ölmarkt passiert? Ich sags dir: Die USA stiegen durch massiven Ausbau und ihren Eroberungen im Nahen Osten zum Energieexporteur Nr 1 auf und lösten Russland ab, die nun die Nr 2 waren.
Monopol is echt geil!
Wir sind nun auch in der Zeit, wo ein Assoziierungsabkommen auf den Tisch kam. Freihandel, Zollregelungen und Zusammenarbeit. Alles, wo man dich nix dagegen hat, nicht? Ein klares Jein! Denn nicht nur die Freihandelsbestimmungen tangierten Zollbestimmungen und Abkommen, die man mit Russland hatte, auch ein Passus der militärischen Zusammenarbeit war Stein des Anstoßes. Ja ich weiß, Russland darf keine Sicherheitsinteressen haben und deshalb lass ich das mal weg.
Wenn aber Waren nicht verzollt werden müssen, die in die UKR exportiert werden, dann ist es ungünstig, wenn eben diese Waren über die UKR gehandelt, durch die bilateralen Abkommen mit Russland umgangen werden können. Denn einiges wäre, direkt nach Russland exportiert, zollpflichtig gewesen. Solch Abkommen, die bestehende Verträge tangieren, akzeptiert kein seriöser Geschäftspartner.
Wir reden hier auch nicht von Peanuts!
Hier mal ein Interview mit Herrn Asarow, welches auch aufzeigt, wer hier Gespräche und Verhandlungen blockte.
Darüber hinaus ist in dieser Zeit ein Konflikt entstanden zwischen der Europäischen Union, der Ukraine und Russland. Im Prinzip zeitgleich mit dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens zwischen der Ukraine und Russland 2012 sollte 2014 dann das Freihandelsabkommen zwischen der Ukraine und der EU in Kraft treten. Das hätte bedeutet, dass die ukrainischen Grenzen auf beiden Seiten offen gewesen wären für Waren, Dienstleistungen und Kapital. Das verlangte von uns, dass wir uns mit der Lösung dieses Konfliktes zwischen Russland, der Ukraine und der EU beschäftigen mussten.
Diese Verhandlungen haben sich sehr, sehr schwierig gestaltet. Sie müssen sich das so vorstellen, dass wir die Fragen am Anfang jeweils bilateral besprochen haben. Das heißt, wir sind nach Brüssel gefahren, haben dort gesprochen. Danach sind wir nach Moskau gefahren, und haben dort gesprochen. Und nachdem diese Gespräche nichts gebracht haben, weil auf beiden Seiten keine Einigung erzielbar war, habe ich den Vorschlag gemacht: "Egal wo, aber lasst uns zu dritt zusammensitzen und das klären."
"Die EU hat dreiseitige Gespräche komplett abgelehnt"
Und im September 2013 hat Russland solchen trilateralen Gesprächen überhaupt erst zugestimmt. Obwohl es schon nicht einfach war, Russland zu einem dreiseitigen Treffen zu bewegen, hat es die EU aber komplett abgelehnt, und gesagt: "Das ist kein Thema, was einem dreiseitigen Gespräch zusteht. Das ist eine Sache nur zwischen der Ukraine und Europa!"
Ein Gespräch mit dem früheren ukrainischen Premierminister Nikolai Janowitsch Asarow
www.heise.de
Und hier mal ein Zitat aus der kritischen Betrachtung von ATTAC
Die Integration der Ukraine in den EU-Binnenmarkt bedeutet, dass die Ukraine substanzielle Teile der Wirtschaftsgesetzgebung der EU übernimmt. Die Ukraine verliert nicht nur Möglichkeiten des Außenschutzes für die nationale Ökonomie, sondern auch Schlüsseloptionen für die nationalstaatliche Industriepolitik, was schließlich auf DeIndustrialisierung und völlige EU-Abhängigkeit hinausläuft. Und schließlich enthält das Assozierungs-Abkommen auch noch Passagen zum Ausbau der Militärkooperation und der Integration in die EU-Militärpolitik. Die Ukraine verpflichtet sich zur schrittweisen Intensivierung und Zusammenarbeit im Bereich der EU-Außen- und Sicherheitspolitik. Im Klartext: Sie verpflichtet sich zur Beteiligung an den von der EU beschlossenen Militärinterventionen. Der Versuch der ukrainischen Regierung, in Nachverhandlungen Zugeständnisse zu erhalten, wurde seitens der Europäischen Union kategorisch abgelehnt – und hier liegt die Hauptursache dafür, dass das Abkommen auf Eis gelegt wurde.
Timoschenko steht hier wie die Interessenvertretung US amerikanischer Wirtschaftsinteressen da. Denn seit 2008 nahm das Interesse der USA zu, sich auch subversiv/politisch zu engagieren. Man "investierte" schon vor dem Maidan 5 Mrd $ in die UKR. Wer genau dieses Geld bekam, ist ungewiss. Niemand hat da jemals Details gefordert. Gemunkelt wird, dass die Kohle in private Milizen wanderte, die die friedlichen Protest auf dem Maidan ablösten.
www.friedenskooperative.de
Und wie unsere "Freunde" sich für die europäischen Interessen interessieren, kannst du hier nachhören:
Planspiele vom feinsten.
Aber im Spiel der Wirtschaftsinteressen und Geostrategie ist wohl niemand der Saubermann, den er gern spielt. Weder die Russen, noch die USA nehmen sich hier viel. Beide sind nun mal global Player. Ich persönlich lehne solch Einflüsse unisono ab, es sei denn, sie sind auf einem rechtsstaatlichen konstruktiven Prozess beruhend. Also Verhandlungen auf Augenhöhe!
Klar ist die Darstellung des "Westens" nur die Darstellung des Westens! Der kann man unhinterfragt folgen oder sich bewußt machen, das auch die nur Interessengesteuert ist. Natürlich den Faktor "Geld" nicht vergessen!
Ja, Russland hat versucht Einfluß zu generieren.....so wie auch die USA, die EU und private, stark im Energiesektor verankerte Unternehmen. Eine Melange, die schon viel Chaos in der Welt verursacht hat.
Diese ganze Vorgeschichte ist für das Verständnis der Vorgänge damals und im Heute wichtig. Denn sie zeigt auf, wie man sich um dieses Land förmlich prügelte, allerdings auf Kosten dieses Landes.
viel Spaß bei hören und lesen.