• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Russland greift Ukraine an

Werbung:
So ist es. Daher stellt sich (für uns) die (rein rhetorische) Frage: Welche Chancen sieht die Ukraine und welche Rußland den Krieg zu ihren Gunsten zu beeinflussen?
Um etwas kokreter zu werden, blicke ich auf den Anspruch der Ukraine auf die Krim und die Ostprovinzen.
Glauben Sie wirklich, daß dieser innerstaatliche Anspruch völkerrechtlich von irgend jemanden beachtet wird und die "(Rechts)Beziehungen" zu diesen Gebieten über die Ukraine abgewickelt werden? Dafür gibts den knallharten Satz über die normative Kraft des Faktischen.
Nachdem du mal gemeint hast, du wärst irgendwie im juristischen Bereich tätig, ist es doch immer wieder verwunderlich, wie schnell du Gewalt über Recht triumphieren lassen willst, nur um kurzfristig den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen.
 
An Anideos:
1)
Tja, welchen Sinn macht der Lebenserhaltungstrieb, wenn man von vornherein weiß, dass man früher oder später sterben wird?
Welche Chancen rechnen wir uns aus, dem zu entgehen?
Versuch einer Antwort: Carpe diem
2)

Noch mehr: Wirtschaftliche und ideologische Überlegungen und deren Antworten fallen eben nicht immer zusammen.
Richtig, wie man an Frenilshtar auch sieht. Freiheit, Demokratie, Menschenrechte.....ja, schön und gut. Aber wehe,
sie kosten ihm etwas !
 
Sie stehen sogar meistens gegeneinander im Konflikt, aber die wirtschaftlichen Überlegungen können zu Lösungen führen, während die Ideologischen festverwurzelt sind und eher zu Problemen führen.
Richtig, denn wenn sie nicht in Konflikt stünden, bräuchte man sich mit der ideologischen Seite nicht zu befassen.
Zur Ideologie des Hedonismus braucht man sich keine Gedanken machen oder sich bewusst dazu bekennen, um ihn zu leben.
Es reicht, wenn man nur das macht, wozu man Lust hat.
 
Deswegen zerbricht sich ja Selenskiy über Schadenersatzforderungen gegen Rußland und deren Finanzierung den Kopf, weil er von seinem Sieg in den nächsten 90 Tagen überzeugt ist.
Da hast du etwas missverstanden. Selenskyj ist nicht von einem Sieg in den nächsten 90 Tagen überzeugt, sondern er hat das Kriegsrecht um 90 Tage verlängert.
Die Kosten für die paar Kriegerdenkmäler für tote Patrioten fallen da gar nicht ins Gewicht: das sind Kollateralschäden, Folgen ohne Waffensillstand. Weiterkämpfen ist die Parole.
Leider ist dein Blick weiterhin eindimensional. Du beklagst zwar die Kriegsopfer, aber denkst dabei nicht an die Alternative.
Allerdings denken die Italiener anders:
Die Italiener dürfen so wie du denken, was sie wollen.
Da sie aber nicht direkt betroffen sind, hält sich die Relevanz ihrer diesbezüglichen Gedanken in Grenzen.
Nun wolle man alle relevanten internationalen Organisationen dazu bringen, mitzuarbeiten. Ein erstes Ziel sei, lokale Kampfpausen zu erreichen, danach solle ein Waffenstillstand, die Arbeit an der Neutralität und am Ende ein Friedensabkommen folgen.
Ja fein, dann beteilige dich sofort an der Zusammenstellung der Rechnung, die du ohne den Wirten machen willst.
 
Stellt sich am Ende also die Frage: Wie kompromissbereit sind beide eigentlich? Was wollen sie wirklich und wie desaströs ist es, wenn die UKR etwas Gebiet verliert, dafür aber in Frieden endlich die Maßnahmen umsetzen kann, die sie in die EU bringt?
Dazu muß die Korruption beseitig werden und die wirtschaftlichen Voraussetzungen geschaffen werden.
Jegliche Vorzugsbehandlung wäre ein Schuß ins eigene EU Knie und für die Beitrittskandidaten, die noch auf der Warteliste harren, ein Affront.
Jaja, so stellt sich das der kleine gun und seine russlandtreuen Freunde vor.
Wenn man Putin weiter mit Teilen der Ukraine füttert, wird er ja bestimmt nicht gieriger, sondern plötzlich ganz friedliebend.
Dieses gefährliche Experiment darfst du gerne mit deinen eigenen Besitztümern machen. Aber die Integrität der Ukraine
für dein Spiel nicht nur zu riskieren, sondern dezidiert zu opfern fällt nur jemandem ein, der nur sich selbst wichtig ist.
 
Die Volksgemeinschaft steht an erster Stelle - ist wichtiger als selbständiges
Denken: "Ein Menschenbild, bei dem es auf den Einzelnen nicht sosehr
ankommt, sondern der Wert war das Kollektiv - der Einzelne, der sich für das
Kollektiv aufzuopfern hat" so der Historiker Andre' Portert:


Ja, wieder ein Zitat.....

Für dich unvorstellbar, für das Kollektiv ein Opfer zu erbringen, wo sich doch das Kollektiv für dich aufzuopfern hätte !
Solche Egomanen wie du bilden zwar keinen Staat, aber ein funktionierender Staat wie österreich kann sich eine gewisse Anzahl deiner Sorte noch leisten.
 
Das trifft auf Putins Russland zu 100% zu.
Du @FreniIshtar versuchst aber, zumindest in meinen Augen, auf ganz perfide & böse Weise die Aussage des Historiker Andre' Portert auf die Ukraine zu beziehen und unterschlägst dabei die eigentliche Hauptrolle des Agressor, nämlich Putins Russland.
Ja, frenilshtar versucht immer wieder mit deine enseitigen Sichtweise Leser auf seine menschenverachtende Seite zu ziehen.
Aber mit Ausnahme jener, die schon zuvor auf jener Seite waren, kann er damit niemanden hinunter ziehen.
 
Werbung:
Leider habe ich für diese Behauptung (und sonstigen Vergleiche) - die mir auf erst einleuchtend erscheint - keine Beipiele bzw. Regeln gefunden.
Nun, stelle dir den Angriff aus eine Burg vor. Die Verteidiger können sich verschanzen und aus der Deckung feuern. Die Angreifer aber müssen aus ihrer Deckung heraus, um in die Burg zu gelangen. Weiters haben die Verteidiger "Heimvorteil". Was einerseits heißt, sie können den Schauplatz der Auseinandersetzung vorbereiten und kennen das Gebiet besser (siehe auch Ariminius und die Römer). Dazu kommt auch noch, dass die Vertediger, vor Allem, wenn ihre Existenz auf dem Spiel steht, ungleich höher motiviert sind als die Angreifer, deren Motiv in der Regel nicht die unmittelbare Erhaltung ihrer Existenz ist.
So die Regeln. Wie es bei Regeln allerdings ist - es gibt Ausnahmen bzw es sind nicht sie alleine, die das Geschehen bestimmen.
Es gibt natürlich Methoden, diese gegen den Angreifer sprechende Regeln auszuhebeln bzw zu umgehen. Ob und wie sehr solche Wege aber im konkreten Fall offen stehen, hängt von der aktuellen Situation ab.
Ihre Frage: Wofür lohnt es sich mehr zu sterben?
Diese Frage kann jeder für sich beantworten. Ob die persönliche Antwort aber Relevanz hat oder nicht, hängt von den Umständen ab.
Als Bürger hat man Pflichten, und jeder Staat hat verfassungsmäßig auch Mittel, einzelne Bürger daran zu hindern, sich der Pflichterfüllung zu entziehen, wenn sie meinen, es würde sich für sie persönlich nicht rechnen.
Ein Staat ist kein Verein, aus dem man nach Belieben jederzeit austreten kann, wenn es einem gerade mal nicht passt.
Ihre Schlußfolgerungen sind das Resultat einer vorgegebenen Werteordnung mit Absolutheitsanspruch für Einsatz und Erfolg - Souveränität und Freiheit - über deren Inhalte gibts ....Bücher.
Die grundlegende Werteordnung in der Ukraine ist in der Verfassung festgehalten.
Wer sich dieser Werteordnung nicht fügen wollte hatte ausreichend Zeit und Gelegenheit, die Ukraine zu verlassen.
Aber, sich der Werteordnung nur dann zu fügen, so lange man meint, man zöge persönliche Vorteile daraus um sich
am "Zahltag" aus dem Staub zu machen, ist weder rechtlich noch moralisch gangbar.

Das heißt konkret, wenn man jetzt darüber klagt, dass männliche Ukraine an der Ausreise gehindert werden, und dass das ja moralisch so verwerflich sei: Diese Männer haben die Verfassung gekannt oder hätten sie können müssen. Dort stand drin, dass die Ukraine im Falle des Falles dies machen dürfe. Wenn sie damit nicht leben konnten, hätten sie die Ukraine in Friedenszeiten jederzeit verlassen können. Aber, sie sind geblieben und damit das Risiko eingegangen. Jetzt, wo das Risiko schlagend geworden ist plötzlich aus dem "Geschäft" aussteigen zu wollen, ist nicht drin. Weder in der Ukraine, noch in den meisten anderen Ländern. Das Leben ist ein Ponyhof und ein Staat ist keine Spaßgesellschaft.
 
Zurück
Oben