ob durch Waffen-Lieferungen Leid
gemildert würde
So lang ein Krieg dauert, erzeugt er immer Leid! Es sterben Menschen auf beiden Seiten, Soldaten und Zivilisten.
Krieg ist niemals gut, gerecht und/oder Legitim. Egal wer ihn warum beginnt.
Krieg ist immer ein Ausdruck von Macht und es ist die tödlichste Form der Politik. Jeder, der dieses Mittel in Betracht zieht und auch tatsächlich umsetzt, ist zu verurteilen. JEDER!
Deshalb sollte auch jeder, der einen solchen beginnt verurteilt und abgestraft werden. Wer Kriege mitmacht, unterstützt oder gutheißt, der ist nun mal ein "Beteiligter". Deutschland hat sich da in der Vergangenheit etwas schwer getan, solche Kriege zu verurteilen.
Jetzt wähnt man sich wieder auf der richtigen Seite und wenn selbst (oliv)grüne Pazifisten das Leid durch noch mehr Waffen sinnlos verlängern, weil sie denken, dass der Krieg somit schnell zu ende ist, dann kann man nur zu dem Schluß kommen, dass einige unserer propagierten Werte nicht das Papier wert sind, auf dem sie niedergeschrieben wurden.
Es braucht sich angesichts der Kurzsichtigkeit der Gedankengänge einiger Wähler auch nicht zu wundern, dass genau die Partei wieder im Aufschwung zu sein scheint, die in den letzten 16 Jahren nicht nur die Regierungsverantwortung inne hatten, sondern die auch genau diese Situation mit zu verantworten hatte, die nun in der Ukraine eskaliert.
2015 wurden Menschen diskreditiert, die sich für die Hilfe von Geflüchteten einsetzten. Selbst das "Wir schaffen das!" einer ansonsten wenig emotional agierenden Merkel wurde zerrissen und der Untergang des Abendlandes an die Wand gemalt.
Wir haben es geschafft! Mit leichten Schwächen und kleinen Defiziten. Im Gros allerdings doch recht ordentlich.
Jetzt werden jene Äußerungen und Meinungen zerrissen, die auf Frieden setzen und dahingehend argumentieren.
Wir selbst setzten uns Normen, dass in Konfliktgebiete keine Waffen geliefert werden sollen. Das haben wir mehr oder weniger konsequent auch umgesetzt. Im Heute scheinen wir das aber gern zu ignorieren, weil man ja nicht zulassen kann, dass "unsere Werte" in der Ukraine von Russen geopfert werden. ...so weit so nebulös.
Dass aber unsererseits (Europa) im Vorfeld der Druck auf dieses Land sehr groß war und in Teilen sogar die schlechte politische "Kultur" in Kauf genommen wurde (Korruption, Oligarchie, Demokratiedefizite), zeigt nur, wie genau oder eigentlich wie ungenau man selbst agiert.
Wenn dies diese Werte sein sollen, dann bin ich persönlich etwas enttäuscht.
Warum fragen wir eigentlich nie die Menschen selbst? Oder hab ich verpasst, dass eine Wahl oder Umfrage von unabhängigen Institutionen (ja, die gibt es) in den Separatistengebieten bestätigt hat, wie diese ihre Situation nach 2014 einschätzten? Die stattgefundenen Referenden wurde als manipuliert und nicht aussagekräftig dargestellt. Das reicht sie zu delegitimieren.
Statt nun aber das Gegenteil zu beweisen, wurde geschwiegen.
Das Schweigen ist aber das schlimmste am Krieg!
Es wurde verschwiegen, dass die UKR so gut wie nichts unternahem, um die Situation in ihren Ostgebieten zu klären.
Es wurde verschwiegen, dass auch die UKR sich nicht an Waffenstillstandabkommen hielt.
Es wurde verschwiegen, wie sich ausländische Konzerne, denen es lediglich um Schürfrechte geht und nicht um Menschenrechte, die Fördergebiete schon gesichert hatten.
Aber nicht nur Schweigen ist ein elender Faktor, auch das Absprechen von Interessen souveräner Staaten ist hier ein Faktor, der zu dem führte, was heute Realität ist.
Ja, auch Putin muß sich diese Kritik an die Backe nageln. Er hätte es wesentlich schlauer und friedlicher lösen können. Er hat sich aber nun für einen Weg entschieden, der schlimmer nicht sein kann. Viel Auswahl hatte er ja auch nicht.
Die Entscheidung hat aber er getroffen und muß nun auch mit den Konsequenzen leben.
Auch wir werden Konsequenzen zu tragen haben. Nach meiner Meinung vermeidbare, wenn man sich konstruktiver gegenüber Russland verhalten hätte. Dies schien aber nicht in die westliche Geostrategie zu passen. Und statt Kooperation gab es Konfrontation. Verbal wie physisch. Alles mit zweifelhaften Erfolgen, so fern man solche als solche bezeichnen kann. Wenn wir auf die Länder schauen, die vom "Wertewesten" so gern "demokratisiert" wurden, dann fällt das Resultat eher ernüchternd aus. Ist das die "Tradition", die wir hier immer vorgehalten bekommen? ...nicht grad erfreulich.
mfg