Giacomo_S
Well-Known Member
- Registriert
- 1. März 2018
- Beiträge
- 2.062
Vernünftige Menschen reizt es nicht, sondern sie beschäftigen sich damit und denken darüber nach, was die Tierkazett's Tieren, der Umwelt und den Menschen antun.
Die Mehrheit der Menschen isst Fleisch. Also bist Du genau genommen noch gleichgeschalteter.
Omnivore totalitäre Gedankenwelt ist der noch viel größere Scheiß
Massentierhaltung gibt es, ich bestreite aber, dass sie so tierquälerich ist, wie Veganer sie darstellen. Deren Bemühen gleicht dann denen der Abtreibungsgegner: Immer dieselben Bilder von Einzelfällen, teilweise jahrzehntealt, dieselben an den Haaren herbeigezogenen Milchmädchenrechnungen, dasselbe Kindchenschema.
Ein Rind kann 30 Jahre alt werden, heutzutage wird es im Schnitt 4-5 Jahre alt. Aber auch so alt wird es nur in der Obhut des Menschen.
Wie ein Rind als Wildtier leben würde, das weiß man nicht genau, denn als Wildtier gibt es das Rind nicht mehr. Man kann aber andere Wildtiere zum Vergleich heranziehen, z.B. Rot- oder Dammwild in einer menschenleeren Gegend wie Sibirien:
- Nur sehr wenige Tiere werden einige Jahre alt, meist nur die Leittiere
- mehr als die Hälfte der Jungtiere erreicht nicht einmal die Geschlechtsreife
- im Durchschnitt werden die Tiere 2-3 Jahre alt und haben sich einmal, maximal zweimal reproduziert
Man sieht: Mutter Natur ist ein böses Weib.
Die Effizienzberechnungen der Veganer beruhen auf falschen Voraussetzungen:
- ca. 60% der vom Menschen genutzten landwirtschaftlichen Fläche ist für den Ackerbau ungeeignet. Es kann nur als Weideland genutzt werden.
- eine ausreichende Proteinversorgung durch pflanzliche Lebensmittel ist prinzipiell möglich. Dazu gehörte aber auch eine ausgeklügelte weltweite Logistik, die heutzutage nicht gegeben ist und die es auch in absehbarer Zeit so nicht geben wird.
- eine vegane Ernährung erfordert ein umfangreiches ernährungswissenschaftliches Wissen und dessen Umsetzung. Derzeit ist das nicht einmal in den Industrienationen massentauglich.
- eine vegane Ernährung ist ohne Supplementierung von Nährstoffen nicht möglich. Mindestens Vitamin B12 muss supplementiert werden, i.d.R. aber auch eine Reihe von anderen Nährstoffen. Und selbst das klappt nicht bei jedem.
- eine vegane Ernährung ist für Teile der Bevölkerung ungeeignet: Kinder, Heranwachsende, Schwangere.
- und zuletzt, aber nicht zu unterschätzen: Eine vegane Ernährung erfordert eine radikale Veränderung der jeweiligen Kultur der Menschen, eine Kultur, die sich in Jahrhunderttausenden bemisst. Versuch mal, den Veganismus Menschen zu erklären, die aus ärmeren Ländern kommen, den neuen Flüchtlingen etwa. Die zeigen Dir den Vogel und halten das, für das ich das auch halte: Eine Kopfgeburt von Wohlstandsmaden.
Ein Blick auf die Geschichte der menschlichen Ernährung und der des Veganismus gibt das wieder:
- Es gab und gibt vegetarische Gesellschaften, entweder aus wirtschaftlichen Gründen oder aus religiösen. In den allermeisten Fällen sind diese aber nicht so streng. Milchprodukte verzehren sie sowieso und auch, wenn auch vergleichsweise selten, Fleisch. Und selbst Siddharta Gautama, der Begründer des Buddhismus, hat von seinen Anhängern keinen Vegetarismus verlangt (weil die Bettelmönche waren und auf das angewiesen, was die Menschen ihnen spendeten).
- Es gab historisch und gibt bis heute keine vegane Volksgruppe, weltweit nicht.
- Der Veganismus entstand ab den 50er Jahren des 20. Jh. im Westen: Ab der Zeit nämlich, seitdem ernährungswissenschaftliches Wissen, Logistik und Wohlstand diesen überhaupt erst möglich machten.
- Bis heute ist der Anteil von Veganern klein geblieben, in Deutschland liegt er bei 0,1% der Bevölkerung. Rechnet man mit dieser Zahl (und unbekannten, optimistischen Zuwachsraten) herum, dann könnte der Anteil in 100 Jahren vielleicht bei 10% liegen.
Fazit:
- Gesetzt den Fall, die bezeichneten Probleme existieren in der o.g. Form (was ich bestreite), dann ist der Veganismus nicht die Lösung dafür.
- Für den einzelnen zu kompliziert, ja gefährlich
- allenfalls in Industrienationen umsetzbar
- ohne realistische Zuwachsraten
- erfordert letztlich eine Diktatur, die den Leuten auch noch befiehlt, was sie denn zu essen hätten (und das haben auch die ärgsten Dikaturen weder geschafft noch wirklich versucht)
- auch und gerade von Veganern geschätzte vegetabile Lebensmittel sind im Massenanbau für die Umwelt keineswegs unproblematisch und/oder für die einheimische Bevölkerung unerschwingliche Exportartikel (z.B. Avocado, Mandel, Cashewnuss)
- ändert an den Problemen letztlich auch nichts, weil es an den Ursachen nichts ändert (Überbevölkerung, um nur eine zu nennen)
- nimmt den Menschen ihre Würde, nämlich ihre Kultur