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Reinkarnation und Moral

AW: Reinkarnation und Moral

Von Peter angeregt, dem Gedankengang einer sich immer wieder wiederholenden Reinkarnation eines - unseres - (Lebe)Wesens folgend:

Glaube ich an diese stetige und auch sinnvolle, weil lehrreiche Wiedergeburt, was kümmert mich dann noch eine Moral?

Ist es da nicht völlig gleichgültig, ja sogar wünschenswert, weil eben lehrreich, an Menschen zu experimentieren, eine Freiheit auszuüben, die ohne Skrupel ist?

Man kann quälen und töten, weil alles in einem größeren Kreislauf "passt", weil man das Wesen des anderen ohnehin nicht antasten kann - es wird ja wiedergeboren, hat nur eine Erfahrung gemacht...

Mir scheint, Moral hängt eng mit der Einmaligkeit jedes einzelnen Menschen zusammen.

Oder irre ich mich da?

Mir scheint es genau andersrum vernünftig.
Welchen Wert hätte Moral, wenn mein Leben nach einigen Jahrzehnten für immer und ewig erlischt? Gerade dann, wenn ich wissen würde, meine Leben ist bald für immer vorüber, würde ich nur noch auf mich selbst achten. Alles andere würde ich nur für meine Zwecke benutzen wollen, für mein eigenes Glück.
Wenn ich aber wüsste, dass ich in gewisser Weise nach dem Tod noch weiter existiere und meine Erfahrungen und Fähigkeiten ebenso mit mir, würden alle menschlichen Tugenden viel höheren Wert erhalten. Ganz zu schweigen davon, wenn es tatsächlich so wäre, und all meine Taten auf mich zurückkommen, sei es in einem Leben wieder hier auf Erden oder sonst wo.

Würde ich nach meinem Tod nicht weiter existieren, wäre dieses Leben völlig sinnlos und Vergeudung!

lg
Ben
 
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AW: Reinkarnation und Moral

Hallo Sartchi,

es ist wahrscheinlich das frustrierendeste, dass da eigentlich kein Dialog stattfindet, sondern nur eine Belehrung.
Erfolgt für mich daraus die nächste Frage: was wollen dann solche Texte bzw. ihre Verfasser?

Meine Antwort ist: missionieren. Das benötigt keine Diskussion, wäre sogar kontraproduktiv, sondern nur eine Verkündung.

Mich erinnert das sehr an die Indoktrinierungen, besser gesagt: die Versuche uns seinerzeit zu indoktrinieren, in den Ostblockländern.

Gruß von Miriam
 
AW: Reinkarnation und Moral

Mir scheint es genau andersrum vernünftig.
Welchen Wert hätte Moral, wenn mein Leben nach einigen Jahrzehnten für immer und ewig erlischt? Gerade dann, wenn ich wissen würde, meine Leben ist bald für immer vorüber, würde ich nur noch auf mich selbst achten. Alles andere würde ich nur für meine Zwecke benutzen wollen, für mein eigenes Glück.
Wenn ich aber wüsste, dass ich in gewisser Weise nach dem Tod noch weiter existiere und meine Erfahrungen und Fähigkeiten ebenso mit mir, würden alle menschlichen Tugenden viel höheren Wert erhalten. Ganz zu schweigen davon, wenn es tatsächlich so wäre, und all meine Taten auf mich zurückkommen, sei es in einem Leben wieder hier auf Erden oder sonst wo.

Würde ich nach meinem Tod nicht weiter existieren, wäre dieses Leben völlig sinnlos und Vergeudung!

lg
Ben

Die Sinnlosigkeit des Lebens, wenn es denn wirklich nur zufällig durch einen Urknall entstanden und damit auch endgülig mit dem Tod zu Ende wäre, ist ein Problem für sich.
Genaugenommen existiert dann das ganze Universum nur, solange auch ICH existiere.

Trotzdem kann ich dieser Vorstellung eine größere Nähe zu einem Moralanspruch abgewinnen als der der immer wiederkehrenden Reinkarnation.

In einem Konzept, in dem der Mensch nur diese eine kurze Zeitspanne hat, müsste er, als mitfühlendes oder zumindest zum Mitfühlen fähiges Wesen doch wissen, wie grausam es ist, wenn einem dieses Leben zur Hölle gemacht wird.

Wie man sich selber einen guten Lebensverlauf wünscht, muss man es verwerflich finden, ihn anderen zu vergällen, und wenn auch nur auf der Basis der Erkenntnis, dass einem ohne diese Moral selber das Leben vergällt werden kann. Eine zweite Chance gibt es da nicht.

Im Fall der immer wiederkehrenden Wiedergeburt schwächt sich das Vergehen am Anderen dadurch ab, dass ich ihm nicht eigentlich etwas Schlimmes antue, sondern er in seinem nächsten Leben eine neue Chance bekommt. Oder in seinem übernächsten oder überübernächsten...

Jemand muss schon einigermaßen "speziell" veranlagt sein, wenn er wirklich nur durch Vergehen an anderen Freude am Leben haben kann und das also bewusst und absichtlich macht.

Viel öfter vergeht man sich am Mitmenschen ja indirekt, aus Unwissenheit, aus Bequemlichkeit, aus Egoismus.
 
AW: Reinkarnation und Moral

Hallo Sartchi,

es ist wahrscheinlich das frustrierendeste, dass da eigentlich kein Dialog stattfindet, sondern nur eine Belehrung.
Erfolgt für mich daraus die nächste Frage: was wollen dann solche Texte bzw. ihre Verfasser?

Meine Antwort ist: missionieren. Das benötigt keine Diskussion, wäre sogar kontraproduktiv, sondern nur eine Verkündung.

Mich erinnert das sehr an die Indoktrinierungen, besser gesagt: die Versuche uns seinerzeit zu indoktrinieren, in den Ostblockländern.

Gruß von Miriam

Miriam,

Wenn du der Meinung wärst, bzw. es als Gewissheit empfinden würdest, dass du etwas weißt, das viele andere nicht wissen, und von dem du weißt, dass sie es wissen sollten, würde der missionarische Eifer da nicht von selber kommen?

Du sitzt auf einem Schiff und weißt als einzige, dass es bald sinken wird. Wirst du nicht versuchen, so viele Passagiere wie nur möglich von deinem Wissen zu überzeugen, um sie zu retten?
 
AW: Reinkarnation und Moral

Miriam,

Wenn du der Meinung wärst, bzw. es als Gewissheit empfinden würdest, dass du etwas weißt, das viele andere nicht wissen, und von dem du weißt, dass sie es wissen sollten, würde der missionarische Eifer da nicht von selber kommen?

Du sitzt auf einem Schiff und weißt als einzige, dass es bald sinken wird. Wirst du nicht versuchen, so viele Passagiere wie nur möglich von deinem Wissen zu überzeugen, um sie zu retten?

Joan, ich würde das nicht als missionieren bezeichen, sondern als informieren. Denn ich würde sie nicht auch noch belehren, dass sie nun umbedingt in ein Rettungsboot steigen müssen, ich würde diese zur Verfügung stellen und die Regeln die zu beachten wären erleutern.

Ausserdem ist dein Beispiel auf absolute Realitäten gebaut. Ich kann das nicht auch von den Blockaden, Karmas, Reinkarnationen behaupten. Also ich nicht.
 
AW: Reinkarnation und Moral



es ist wahrscheinlich das frustrierendeste, dass da eigentlich kein Dialog stattfindet, sondern nur eine Belehrung.
Erfolgt für mich daraus die nächste Frage: was wollen dann solche Texte bzw. ihre Verfasser?

Meine Antwort ist: missionieren. Das benötigt keine Diskussion, wäre sogar kontraproduktiv, sondern nur eine Verkündung.

Genau diese Frage stelle ich mir auch schon die ganze Zeit.
Nebst der Missionierung habe ich aber auch noch das Gefühl, es könnte sich da auch um so eine Ego-Sache handeln.
Und ich finde es immer wieder frappierend, wie Menschen es immer wieder schaffen, sich eine geistige Welt zu erfinden, in denen sie vollkommen unanfechtbar werden. Teflon eben.
Aber wie schon anderswo geschrieben: Für mich vollkommen uninteressant.
Wenn dies das Ergebnis aufgelöster Blockaden und 500000 Inkarnationen ist, dann verzichte ich dankend darauf und wende mich lieber der Realität im Hier und Jetzt zu. Oder erfinde mir meine eigene Geschichte darüber. :zauberer2
 
AW: Reinkarnation und Moral

Joan, ich würde das nicht als missionieren bezeichen, sondern als informieren. Denn ich würde sie nicht auch noch belehren, dass sie nun umbedingt in ein Rettungsboot steigen müssen, ich würde diese zur Verfügung stellen und die Regeln die zu beachten wären erleutern.

Ausserdem ist dein Beispiel auf absolute Realitäten gebaut. Ich kann das nicht auch von den Blockaden, Karmas, Reinkarnationen behaupten. Also ich nicht.


Ja DU und ich und viele andere sehen darin keine Realität, noch nicht einmal eine "relative"..;)

Wenn Peter das aber als absolut richtig und echt erlebt, er sich dazu berufen fühlt, dieses Wissen weiterzugeben, was bleibt ihm dann übrig?

Das Problem liegt da ja bei uns, weil wir nicht wissen was er denkt, sondern nur sehen was er schreibt - er mag unter Umständen selber gar nicht glauben was er sagt, sondern es eines Zweckes wegen sagen, oder aber um uns zu verarschen....
 
AW: Reinkarnation und Moral

Genau diese Frage stelle ich mir auch schon die ganze Zeit.
Nebst der Missionierung habe ich aber auch noch das Gefühl, es könnte sich da auch um so eine Ego-Sache handeln.
Und ich finde es immer wieder frappierend, wie Menschen es immer wieder schaffen, sich eine geistige Welt zu erfinden, in denen sie vollkommen unanfechtbar werden. Teflon eben.
Aber wie schon anderswo geschrieben: Für mich vollkommen uninteressant.
Wenn dies das Ergebnis aufgelöster Blockaden und 500000 Inkarnationen ist, dann verzichte ich dankend darauf und wende mich lieber der Realität im Hier und Jetzt zu. Oder erfinde mir meine eigene Geschichte darüber. :zauberer2

Liebe ElaMiri,

Ihr habts gut:
"Das klingt komisch, das glaub ich nicht, uuuuund tschüß!"

Ich dagegen habe irgendwie die Befürchtung, dass das ja wahr sein könnte, was der "Missionar" da verkündet - denn für die allgemeine Existenz solcher verrückten Phänomene gibt es leider Anhaltspunkte - wie schon angedeutet.

Ach, hättet Ihr doch Recht!

Liebe Grüße, Euer :zauberer2
 
AW: Reinkarnation und Moral

Liebe ElaMiri,

Ihr habts gut:
"Das klingt komisch, das glaub ich nicht, uuuuund tschüß!"

Ich dagegen habe irgendwie die Befürchtung, dass das ja wahr sein könnte, was der "Missionar" da verkündet - denn für die allgemeine Existenz solcher verrückten Phänomene gibt es leider Anhaltspunkte - wie schon angedeutet.

Ach, hättet Ihr doch Recht!

Liebe Grüße, Euer :zauberer2

Pispezi,

Welche Anhaltspunkte siehst du denn?
 
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AW: Reinkarnation und Moral

Pispezi,

Welche Anhaltspunkte siehst du denn?

Na ja, wie oben schon besprochen:
Die "materielle Realität" scheint durch die Quantenphysik mehr und mehr in die Rolle einer Sekundärerscheinung (hervorgebracht von einer Art "geistiger" oder "bewusster" Matrix) verwiesen zu werden.

Sollte die Realität aber wirklich so beschaffen sein, dann ist die Existenz aller möglichen übersinnlichen Phänomene nicht nur denkbar, sondern wahrscheinlich.

Dinge wie Telepathie, Erfolg durch Beten, Geister, Reinkarnationen könnten in so einer Matrix alle gedanklich untergebracht werden, d.h. sie könnten existieren.
Was konkret nun aber exisiert, ist nicht ableitbar, weil über jene "Matrix" nichts bekannt ist.

LG, pispezi :zauberer2
 
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