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Rätsel zum Thema Religion

AW: Rätsel zum Thema Religion

Beleg: R,. HARRIS (1893)

Beleg: P.L. COUCHOUD (1926)

In dieser Zeit versuchte man noch krampfhaft die These, dass es sich um den Johannes Markus gehandelt hat, zu verteidigen...

Die aktuelle Forschung, meines Wissens nach, sagt ganz klar: griechisch und zwar muttersprachliches Griechisch, obwohl er aramäische Ausdrücke übernimmt und in Syrien verfasst...

Die ältesten vollständigen Ausgaben des Mk.-Ev stammen aus dem 4 bzw 5 Jhdt...Codex Vaticanus und Codex sinaiticus...

papyrus 45 aus dem 3. Jhdt. enthält einzelne Passagen des Mk. Ev.

lg
 
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AW: Rätsel zum Thema Religion

3.Rätsel:

Falls der Bischof Papias von Hierapolis in der ersten Hälfte des 2.Jhdt. in einem seiner 5 Bücher über die Herrenworte das Mt-Ev. meint und nicht das aramäisch sprachige Nazaräerevangelium (die Meinungen der Forscher gehen auseinander) und er darin berichtet, dass Mt sein Evangelium in hebräischer bzw aramäischer Sprache geschrieben hätte (also nicht auf griechisch), warum dürfte er hier einem Irrtum aufgesessen sein? Was ist das wesentliche Indiz dafür, dass das Mt.Evangelium in seiner Erstabfassung auf griechisch verfasst wurde, wenn man davon absieht, dass sich Septuagintazitate und -darstellungen (gr.AT) im Text finden?

lg



"Du zwingst mich, ein neues Werk aus einem alten zu schaffen, gleichsam als Schiedsrichter zu fungieren über Bibelexemplare, nachdem diese [seit langem] in aller Welt verbreitet sind, und, wo sie voneinander abweichen, zu entscheiden, welche mit dem authentischen griechischen Text übereinstimmen. Es ist ein Unterfangen, das ebenso viel liebevolle Hingabe verlangt, wie es gefährlich und vermessen ist; über die anderen zu urteilen und dabei selbst dem Urteil aller zu unterliegen; in die Sprache eines Greises ändernd einzugreifen und eine bereits altersgraue Welt in die Tage ihrer ersten Kindheit zurückzuversetzen. Wird sich auch nur einer finden, sei er gelehrt oder ungelehrt, der mich nicht, sobald er diesen Band [die Überarbeitung der Evangelien] in die Hand nimmt und feststellt, dass das, was er hier liest, nicht in allem den Geschmack dessen trifft, was er einmal in sich aufgenommen hat, lauthals einen Fälscher und Religionsfrevler schilt, weil ich die Kühnheit besaß, einiges in den alten Büchern zuzufügen, abzuändern oder zu verbessern? Zwei Überlegungen sind es indes, die mich trösten und dieses Odium auf mich nehmen lassen: zum einen, dass du, der an Rang allen anderen überlegene Bischof, mich dies zu tun heißest; zum anderen, dass, wie auch meine Verleumder bestätigen müssen, in differierenden Lesarten schwerlich die Wahrheit anzutreffen ist. Wenn nämlich auf die lateinischen Texte Verlass sein soll, dann mögen sie bitte sagen: Welchen? Gibt es doch beinahe so viele Textformen, wie es Abschriften gibt. Soll aber die zutreffende Textform aus einem Vergleich mehrerer ermittelt werden, warum dann nicht gleich auf das griechische Original zurückgehen und danach all die Fehler verbessern, ob sie nun auf unzuverlässige Übersetzer zurückgehen, ob es sich bei ihnen um Verschlimmbesserungen wagehalsiger, aber inkompetenter Textkritiker oder aber einfach um Zusätze und Änderungen unaufmerksamer Abschreiber handelt? … Ich spreche nun vom Neuen Testament: … Matthäus, Markus, Lukas, Johannes; sie sind von uns nach dem Vergleich mit griechischen Handschriften - freilich alten! - überarbeitet worden. Um jedoch allzu große Abweichungen von dem lateinischen Wortlaut, wie man ihn aus den Lesungen gewohnt ist, zu vermeiden, haben wir unsere Feder im Zaum gehalten und nur dort verbessert, wo sich Änderungen des Sinns zu ergeben schienen, während wir alles übrige so durchgehen ließen, wie es war."

(Vorrede zum Neuen Testament; zit. nach A. M. Ritter, Kirchen- und Theologiegeschichte in Quellen, Bd. 1 - Alte Kirche, S. 181 f.; im Original bei J. P. Migne, Patrologiae cursus completus, series Graeca (MPG) 29, Sp. 525 ff.)


Wenn ich den braunen Text aus dem 4. Jahrhundert betrachte, von Hieronymus,

Nirgendwo auf der Welt ist übrigens das Original eines biblischen Evangeliums erhalten. Es gibt nur Abschriften von Abschriften von Abschriften. Die beiden ältesten Kopien des Neuen Testaments stammen aus dem 4. Jahrhundert. Eine liegt im Vatikan, die andere im Britischen Museum in London. Im Letzten sind sogar noch apokryphe Texte enthalten, welche die Kirche heute als gefälscht oder unsinnig betrachtet.


Der Name Markus stand übrigens ursprünglich nicht im Evangelium und wurde zum ersten Mal von Bischof Papias aus Phrygien erwähnt. Papias war zwar kein glaubwürdiger Zeitgenosse, aber er bleibt der Erste, der das Evangelium dem Apostel Markus zugeschrieben hat.
Das Evangelium dürfte etwa um das Jahr 70 in griechischer Sprache verfasst worden sein. Leider sind solche Zeitangaben nur annähernd zu bestimmen, aber die theologische Welt ist sich in diesem Fall einig. (Jesus soll etwa im Jahr 30 gekreuzigt worden sein.)

Ein Jesus-Jünger hätte seine Heilsbotschaft auch sicher nicht auf Griechisch, der Sprache des ideologischen Feindes, hinterlassen.

Das Matthäusevangelium wurde ursprünglich auch nicht auf Hebräisch, sondern auf Griechisch geschrieben.

Das hätte ein Weggefährte Jesu, der selbst ja aramäisch gesprochen hatte, wohl kaum gemacht. Über einen aramäischen Urtext oder eine entsprechende Übersetzung ist nichts bekannt.
Auch Matthäus war also kein Jünger Jesu und somit kein Augenzeuge.

Matthäus schien Markus' Evangelium gekannt zu haben, denn er übernahm 600 Verse von ihm. Er schuf also eher eine Überarbeitung als ein neues Evangelium. Wäre ihm Markus' Text überzeugend vorgekommen, hätte er wohl keinen eigenen geschrieben. Er hatte also schon damals Zweifel und wollte verbessern.

Der dritte Evangelist, Lukas, wurde zum ersten Mal im Jahr 189 von Irenäus, dem Bischof von Lyon, namentlich als Evangelienautor genannt. Dass er ein Apostel gewesen sei, behauptete allerdings nie jemand.
Lukas berichtete also auch nicht als Augen- und Zeitzeuge, sondern gab von Anfang an zu, dass er alles nur recherchiert hatte. Er bezeichnete seinen Text - den er etwa im Jahre 60 geschrieben hat - auch nicht als ein Evangelium.

Alles deutet auf einen Brief, den er an einen uns unbekannten Empfänger namens Theophilus adressierte (Lk 1,3): "So habe auch ich's für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an sorgfältig erkundet habe, es für dich, hochgeehrter Theophilus, in guter Ordnung aufzuschreiben."

Lukas räumt demnach ein, nicht der Erste und Einzige gewesen zu sein, der die Geschichte von Jesus erzählt hat. Er spricht sogar von vielen Versionen vor ihm (Lk 1,1): "Viele haben es schon unternommen, Bericht zu geben von den Geschichten." Er sei aber mit diesen Texten nicht zufrieden und wolle sie verbessern.

Und den hier befindlichen Inhalt:

http://www.jesus.ch/information/fei...ry_special/108426-die_magoi_von_ekbatana.html

Und wenn ich dann noch dieses Hier einsehe:

http://books.google.de/books?id=8QE...schen Urtext des Matthäus Evangeliums&f=false

komme ich zum Schluss, dass es kein eindeutiges Indiz für einen griechischen Urtext gibt, außer der möglichen Folge, dass der Verfasser Hebräer war, in hebräisch dachte und in griechisch schrieb.........
 
AW: Rätsel zum Thema Religion

4.Rätsel:

Wenn der Verfasser des Mt.Evangeliums, nach der blutigen Niederschlagung des Aufstandes der Juden gegen Rom in den 70ern des 1.Jhdt., ein Werk verfasst, in dem von einem Messias = jemand, der politische, nationale Interessen hat, die Rede ist, war das für die damalige Zeit brandgefährlich.

Wie löste der Verfasser des Mt.Ev. dieses Problem?

lg
 
AW: Rätsel zum Thema Religion

....

komme ich zum Schluss, dass es kein eindeutiges Indiz für einen griechischen Urtext gibt, außer der möglichen Folge, dass der Verfasser Hebräer war, in hebräisch dachte und in griechisch schrieb.........

:ironie: Die Schrift-Gelehrten und Exegeten werden auch dieses Problem früher oder später gelöst haben ....:lachen:
 
AW: Rätsel zum Thema Religion

5. Rätsel:

Evangelium bedeutet: die frohe Botschaft

Meine Frage: Was ist nun das zu froh Machende an der Botschaft? (nach dem Verständnis des Autors des Mt.-Evangeliums)

lg
 
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AW: Rätsel zum Thema Religion

5. Rätsel:

Evangelium bedeutet: die frohe Botschaft

Meine Frage: Was ist nun das zu froh Machende an der Botschaft? (nach dem Verständnis des Autors des Mt.-Evangeliums)

lg

Antwort: Das zu froh Machende ist nach Mt, dass man etwas zu tun hat und nun weiß, wie man es zu tun hat.

lg
 
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