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Pudding

maja-bine

New Member
Registriert
13. Mai 2003
Beiträge
307
Im Fernsehen ist´s täglich zu erspähen: Die Werbung ist drückend und rückt uns nun immer näher- bezwingt sie unsere Nichtkauflust nun schon, indem sie uns an unsere geheimen Erinnerungen erinnert.
Die Puddingwerbung will uns anregen mit Bildern der Kindheit, doch, was bleibt denn danach von der Werbung? Die Assoziation zur eigenen Bilderwelt? Oder ist das wirklich eine gelungene Werbestrategie?
Was tut Euch die Puddingwerbung an?
 
Werbung:
Gelungen ist eine Werbestrategie dann, wenn du gehst und den Pudding kaufst. :D

Werbung wird immer aufdringlicher und wenn man sich so umschaut, leider auch erfolgreich. Jeder muss möglichst alles haben, auch wenn er nicht mehr weiß, wo er es hinstellen soll. Oder hin-essen soll, wenn ich all die Übergewichtigen ansehe. :p

Natürlich nützt die Werbung alles aus, womit sie dich erreichen kann. Auch die geheimsten Wünsche und Sehnsüchte. Aber es liegt an jedem einzelnen von uns, ob man darauf hereinfällt oder nicht.

"Arm ist nicht, wer wenig hat, sonder wer viel braucht"

In diesem Sinne: nicht verzagen, sondern bewusst machen!

Konfuzi
 
Die Werbung verliert zunehemend an Wirkung, soweit es Produkte des täglichen Verbrauchs angeht, wie die zunehmenden Umsätze der Billigdiscounter wie Aldi und Lidl zeigen. Im gleichen Masse nimmt der Marktanteil von bewerbten Markenartiklern ab. Allerdings, wenn es um Verkauf von Illusionen geht, also die 1001 ste Faltencreme für die alternde Frau, funktioniert die Werbung nach wie vor. Der Mensch lebt eben (auch)von Illusion, die Werbung liefert sie.
 
Ein Beispiel:
Bei den Lebensmitteln nimmt der Marktanteil der Markenartikler nur deswegen ab, weil die Supermarktketten wegen der größeren Rendite verstärkt auf sog. Eigenmarken setzen.
Abgesehen von einigen persönlichen negativen Erfahrungen mit Eigenmarken stimmt es mich auch bedenklich, dass der ohnehin immer schlechter funktionierende Markt auf der Eben der Supermärkte (immer höhere Konzentrationen) sich nun auch auf die eigentlichen Lebensmittelmarken ausdehnt. Dazu zählt neben der erdrückenden reinen Marktmacht mittlerweile eben auch die Eigenmarken.
 
Ich halte diese Entwicklung eher für positiv, zeigt sie doch eine zunehmende Unabhängigkeit des Verbrauchers von der Werbung. Die Kaufentscheidung richtet sich danach eher an Inhalt und Qualität eines Produkts, weniger an dessen Image. Bei vielen Markenartikeln stehen die Kosten für den Inhalt selbst im krassen Gegensatz zu den Kosten für Verpackung und Werbung. Gerade im Kosmetikbereich sind letztere Kosten oft weit höher als die Kosten des eigentlichen Produkts, der Verbraucher zahlt dadurch für etwas, was er letztlich gar nicht nutzen kann, der Nutzen für ihn kann immer nur im Produkt selbst liegen.
 
Zu guter Letzt wird es 2-3 Lebensmittelketten geben und somit auch nur Essiggurken, Marmeladen, etc von 2-3 Herstellern. Ist das positiv?
 
Viel grösser sind die Unterschiede schon heute nicht. Die meisten Produkte der Billigheimer kommen von Markenartiklern., wie man an den Warencodes feststellen kann. Meine Alternative ist schon seit langem, selber kochen und ganz wenig Fertigprodukte, Dosen kommen mir ohnehin nicht ins Haus und mein Obstler kommt aus Südtirol von einem Hausbrenner. Knorr, Maggi oder wie sie alle heissen, haben an mir seit zwanzig Jahren nichts verdient, kann ich selber besser.
 
Original geschrieben von mavaho
Ich halte diese Entwicklung eher für positiv, zeigt sie doch eine zunehmende Unabhängigkeit des Verbrauchers von der Werbung. Die Kaufentscheidung richtet sich danach eher an Inhalt und Qualität eines Produkts, weniger an dessen Image.

Ich muss dir hier (aus eigener Erfahrung) widersprechen. Ich war früher bei einer Firma, die u. a. ätherische Öle vertrieben hat. Die einzelnen Ketten haben diese Öle unter ihren Eigennamen vertrieben.

Wie kann nun "100 % naturreines Orangenöl" der einen Marke besser sein als das einer anderen Eigenmarke? 100 % naturrein IST 100 % naturrein. Alles kommt aus dem selben Fass. Und wenn der Konsument meint, das Öl der Firma A sei besser als das der Firma B, dann lügt er sich selber etwas vor (oder täuscht sich schlicht). Aber mit Eigenmarken kann man den Konsumenten gängeln und macht direkte Vergleiche unmöglich.

Konfuzi
 
Eine Gängelung des Verbrauchers kann ich nicht erkennen. Es gibt kaum noch ein Produkt, das nicht schon einmal eine Testreihe durchlief, angefangen von "Stiftung Warentest" bis zu den diversen Tests durch Fachzeitschriften. Wenn man diese Informationsmöglichkeiten nutzt und dann nach Preis/Leistungverhältnis entscheidet, liegt man auf der richtigen Seite, egal welcher Hersteller auf der Verpackung steht. Gerade die Eigenmarken bieten die Möglichkeit, ein Produkt zu einem günstigen Preis zu kaufen, das andernorts mit gleichem Inhalt als Markenartikel zu einem höheren Preis angeboten wird.
 
Werbung:
Du hast prinzipiell recht, Mavaho!

Aber wie viele Menschen vergleichen tatsächlich? Die meisten gehen über den Preis. Aber am besten waren immer die Bezeugungen, ein Öl wäre BESSER als das andere. Niemand hat sich die Mühe gemacht, über die Bezeichnung "100 % naturrein" nachzudenken. Es KONNTE keine Unterschiede geben. Diese waren nur bei Parfumölen möglich, die eine Mischung sind. Hier kann man das Mischungsverhältnis ändern und der Duft ist Geschmackssache.

Aber davon abgesehen. Bei der heutigen Vielfalt an Angeboten ist es für die meisten (berufstätigen) Menschen zu mühsam, sich genau zu informieren. Und das wird von den Ketten (aus)genutzt.

Liebe Grüße

Konfuzi
 
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