Polit-Dilettant Trump heizt Nahostkonflikt an

[Bernies Sage]

Einfache Frage: Halten Sie die beabsichtigte Vorgangsweise von Israel und ihre Bestätigung durch die USA für richtig - im Lichte - mein Vorschuß - von stockenden Verhandlungen für richtig?

So einfach wie Sie "richtig" als Bestätigung oder Dementi vorgeben, ist ihre "Einfache Frage" gewiss nicht.

Den Eindruck von "stockenden Verhandlungen" teile ich JETZT gerade nicht, ganz im Gegenteil!

Meines Erachtens will Trump mit seinem ersten Schritt (dem weitere "ausgleichende" Schritte folgen müssen!) gerade diese seit vielen Jahrzehnten festgefahrenen Verhandlungen "aufbrechen", damit Bewegung in die Sache kommt, so habe ich das wenigstens bislang verstanden.

Auf den ersten Schritt der Euphorie durch die Reaktion der ultra-orthodoxen Juden wird eine Ernüchterung folgen müssen, falls allzu früh in der Öffentlichkeit bekannt werden sollte, was der Amerikanische Präsident als nächsten Schritt plant - oder eventuell schon in Geheimverhandlungen mit allen noch öffentlich unbefriedigten Gegenspielern schon "in seinem Gepäck hat", um diese strategisch und taktisch einzubinden, ohne sie "übers Ohr" hauen zu dürfen, wie dies bei einem außerordentlich erfolgreichen Geschäftsmann wahrscheinlich nie auszuschließen wäre....

Es wird sich zeigen, wie Diplomatie und Geschäftstüchtigkeit mit dem Amtsverständnis eines "neuartig unpolitisch" sich zu gebenden Präsident der USA künftig mit einer auch für ihn doch neuartigen Geschäftsordnung vereinbar sein werden.

Auf Dauer kann natürlich kein Präsident auf der ewigen Suche nach Mehrheiten nur "diskret mit Dekreten"
amtieren, worauf auch Anideos schon hingewiesen hat.

Man weiß, dass Trump nicht zimperlich ist, wenn es darum geht "politische Gegner" auszuschalten.

Aber hier im Nahostkonflikt geht es um weit mehr, nämlich um die Frage, wie man - als Integrationsfigur - mit gegenwärtigen und künftigen Vertragspartner friedvoll und verlässlich auch langfristig umgehen muss...

Ob Trump auch schon ein Weihnachtsgeschenk für die Palästinenser " im Sack" hat ?

Diesbezüglich könnte er sich doch in Europa schon mal in Führungstärke üben und sich gegenüber seinen ganz unterschiedlichen Vertragspartnern als "Überlegender" zeigen,..... überlege ich gerade..

Bernies Sage (Bernhard Layer)

 

[KANTIG]

Den Eindruck von "stockenden Verhandlungen" teile ich JETZT gerade nicht, ganz im Gegenteil!

Mir soll es recht sein, wenn mit dieser Jerusalemsache die Gespräche wieder beginnen und ein ebenbürtiges Tauschgeschäft wird. Allerdings haben die Israelis immer gesagt, daß man ohne Voraussetzungen Verhandlungen führen soll. Es wurde nun ein neuer status quo geschaffen.

 

[Bernies Sage]

Mir soll es recht sein, wenn mit dieser Jerusalemsache die Gespräche wieder beginnen und ein ebenbürtiges Tauschgeschäft wird. Allerdings haben die Israelis immer gesagt, daß man ohne Voraussetzungen Verhandlungen führen soll. Es wurde nun ein neuer status quo geschaffen.

Schon die Tatsache, dass man Verhandlungen führt, müsste die Anerkennung von Gesprächspartnern voraussetzen. Ohne diese Vorausetzung der Anerkenung repräsentativ bevollmächtigt vertretener Unterhändler könnten immer nur Scheinverhandlungen geführt werden. -

Wer aber würde Palästina bei einer Neuaufnahme von Gesprächen "gleich-würdig" vertreten können?

 

[Nyan Cat]

Weshalb werden Unterschiede im Denken gemacht?

"Israel" gehört mit zur westlichen Gemeinschaft. Russland ist ein feindlicher Staat. Das ist hier so definiert. Die Ursachen, warum das so ist, sind recht komplex und nicht immer rational.

Btw, weder mag ich Russland noch "Israel". Von daher brauche ich keine Doppelstandards, um das Verhalten beider Schurkenstaaten zu verurteilen.

 

[KANTIG]

Schon die Tatsache, dass man Verhandlungen führt, müsste die Anerkennung von Gesprächspartnern voraussetzen.

Ja, da fängt es an: Palästina ist ein Staat, der von Abbas vertreten wird.
Die sog. normative Kraft des Faktischen kann nicht nur für Jerusalem gelten.

 

[KANTIG]

"Israel" gehört mit zur westlichen Gemeinschaft. Russland ist ein feindlicher Staat. Das ist hier so definiert.

Das ist Ihre persönliche Definition.

 

[Nyan Cat]

Das ist Ihre persönliche Definition.

Das steht vielleicht nirgendwo so vereinfacht und deutlich geschrieben, aber es entspricht grob gesehen der Realität.

Wenn Putin die Warlords der Ostukraine unterstützt und in Syrien Zivilisten wegbombt, überschlägt sich die westliche Presse vor Empörung. Aber wenn "Israel" Gaza in Schutt und Asche legt, UN-Resolutionen ignoriert, palästinensische Dörfer zerstört, usw. kräht hier kein Hahn danach.

"Israel" ist unser Schurke. Russland eben nicht. Das ist der Unterschied.

 

[FreniIshtar]

Ja, da fängt es an: Palästina ist ein Staat, der von Abbas vertreten wird.
Die sog. normative Kraft des Faktischen kann nicht nur für Jerusalem gelten.

Heute -beim Besuch von Netanjahu- hat Mogherini
Jerusalem
als Hauptstadt für beide vorgeschlagen -
aber auch
eine Beibehaltung der Grenzen von 1967!

 

[KANTIG]

Das steht vielleicht nirgendwo so vereinfacht und deutlich geschrieben, aber es entspricht grob gesehen der Realität.

Diese Vereinfachung ist undifferenziert und daher äußerst bedenklich

Wenn Putin die Warlords der Ostukraine unterstützt und in Syrien Zivilisten wegbombt, überschlägt sich die westliche Presse vor Empörung

Meine unerhebliche Meinung:
Putin unterstützt eine Autonomiebewegung und interveniert in Syrien auf Ersuchen Syriens.
Israel verhandelt von einer Position der Stärke nicht auf Augenhöhe.

 

[KANTIG]

Heute -beim Besuch von Netanjahu- hat Mogherini--Jerusalem als Hauptstadt für beide vorgeschlagen -
aber auch eine Beibehaltung der Grenzen von 1967!

Putin hat vorgeschlagen, Westjerusalem Hauptstadt für Israel und über alles muß verhandelt werden. Warum plötzlich Mogherein die Anlaufstelle ist, versteh ich nicht: Bei der Ukraine haben F, BRD und Rußland zur Konfliktbewältigung zusammengetan - wahrscheinlich um die USA auszubooten.