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Plotin's Gedanken

Unbedarft hatte ich mitgemacht
die Schrauben immer
fester anzuziehen doch…
bald klagte ich über schmerzende
Daumen

Ideen und Träume stöhnten
ausgehöhlt in die Zukunft
bis ich mich besann und...
unter einen Baum setzend
innehielt.

Verbrannte die schnürenden Regeln
mit deren Asche... aufgenommen
zwischen den Wurzeln
bin ich im höchsten Wipfel
schwankend im Wind
endlich… wieder.

plotin​
 
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Verharren im Gestern
dass längst vergangen ist…

Herzstillstand.

Irgendwo da vorne
wartet das Morgen…

Bewegungslos.

Etwas atmet…
ich?

plotin​
 
Es war so…

wurde mir erzählt.

Hattest du keine Schuhe…

Keine Schuhe?

Ja… wir hier
auf dieser Seite
besaßen keine Schuhe.

Die dort drüben…
auf der anderen Seite
der Brücke
die hatten Schuhe.

Man musste bezahlen
wollte man über
die Brücke.

Durftet ihr zu ihnen
auf die andere Seite…
über die Brücke?

Nein!

Die mit den Schuhen
wollten sie zu uns…
mussten Brückenzoll
zahlen.

Aber später…
hattet ihr doch auch Schuhe?

Ja… einige von uns
auf dieser Seite
hatten ein paar Schuhe.

Wir zogen sie aus
versteckten sie…
wollten wir über die Brücke.

Mit Schuhen an den Füßen
hätten wir nie
die andere Seite
erreicht.

plotin​
 
Weit geöffnet der Mund der Straßen
geöffnet für die Spinnen dieser Nacht
die nur im Innehalten
ihre Grenzen findet.

Darstellung um Darstellung verweilt…
jede Abbildung in verschiedenen Brennweiten
und jeder Text ein Text…
ein Horizont.

In der Ferne… kaum Bewegung
der Moment zusammengepresst
zu einem Molekül… reduziert
auf einen Schnitt durchs Auge…

verstärkt durch Licht
auf das es fällt.

plotin​
 
Nicht unter...
gegangen durch die
staatenlosen Stadt.

Nicht über...
sehen die Abendröte
über den Dächern.

Ein auf...
atmen für eine Nacht.

Und ab...
tauchen unbemerkt.

plotin​
 
Was bleibt
sind ein paar Worte
seltsam ungeordnet
grobe Skizzen auf liniertem Papier.

Vielleicht
ein roter Drachen
hin gemeißelt vor die letzte Oktobersonne
ein Mahnmal im lichten Blau.

Eine Ahnung
möglicher Möglichkeiten
zwei Blätter
im wilden Veitstanz auf dem Fluss
ein Wissen vom Meer
braucht es nicht.

Was bleibt
ist der Lärm aus den Hinterhöfen
magischer Anziehungspunkt
und wenn du näher kommst
hörst du es schreien...
tot den Poeten.

plotin​
 
(Als hätte ich nie gelernt... dass Tage Namen tragen)

Ich deute dem Morgen: werde hell
weil... ich kann den Abend nicht halten... wenn er vergeht.
Ich kann das Wort nicht sagen
ein Wort... das an den Rändern steht.

Auf einer Klippe hocken wir… schauen hinab auf das Meer
und manchmal tut sich die Erde auf.
Dann drücken wir das Sommergras zur Seite
scharren im sandigen Boden und haben Feuersteingeschmack im Mund.

(Als hätte ich nie gelernt… dass Tage Namen tragen)

Du glaubst... dass eine Strömung die Menschen davonträgt
als seien sie nie gewesen… nirgends.
Du magst den Gedanken...willst keine Tränen und keine Trauer
kein Grab im sandigen Boden und auch keinen Stein.

Ich deute dem Morgen: werde hell
weil... ich kann den Abend nicht halten... wenn er vergeht.
Ich kann das Wort nicht sagen
ein Wort… das an den Rändern steht.

(Als hätte ich nie gelernt... dass Tage Namen tragen)

plotin​
 
/...Ein Versuch... Bilder zu schreiben/

Durch den Luftraum kostspieliger Zwischenwelten
sprechen sich Worte gesenkten Hauptes...
segle ich vorbei an den Türen die mein Leben rahmen...
noch sind sie geöffnet.

/...Worte aus der Vergangenheit brechen/

Einen Steinwurf von der Klarheit entfernt
als paper plane... scharfkant gefaltet und
beschrieben… im Strömungsabriss
fluguntauglich im nebenher.

/...Bruchlandungen/

Der Landeplatz… tausend Hände weit
kann sich nicht zum greifen zwingen.

Nur meine Worte...säen Wind
im Luftraum bin ich paper plain...
Sekundenmitbringsel
verrückt genug...

immer.

plotin​
 
So gehen sie alle einsam einher
kleine Menschen isoliert
und ich denke… würde etwa
der Schneesturm etwas stärker
was wäre die Welt doch
für ein großes Grab in dem jeder
einsam irgendwie und kühl
auf den wärmenden Blick
der Geschichte wartet… belebend
für das Gedächtnis der Welt.
Doch könnte… post mortem
in einer hinfällig fernen Warmzeit
in den erfrorenen Isolierten
ein Nutzen kalter Geschichte bestehen
dann wäre es der… dass die Sonne sich
mehrfach überlegt wessen
Gewesensein sie erwärmt…
dass hat sie gelernt
an uns als Beispiel.

plotin​
 
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Hinter dem Wachsiegel nächtlicher Bühnen
wie Licht das unter der Tür durchläuft
das Kunstwerk eines friedlich eingeschlafenen...
Ruhe liegt auf vielgeteilten Kissen.
Einfach aufgehört zu atmen
mittendrin… den Satz verloren
eine Biographie über in den Äther...
ins Vergessen gegangen.

Morgen wird das Zimmer frischgestrichen
der Nächste kommt zum sterben.

plotin​
 
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