Hier noch einige Fakten aus den drei Diskussionen, die im Rahmen der Sendung über die Migration stattgefunden haben. Dabei gehe ich auch teilweise auf einige Aspekte einiger beiträge ein, möchte aber doch vorläufig eher bei den Inhalt der delta-Sendung bleiben.
dextra schrieb:
welche tendenz ist hier wahrnehmbar?
vielleicht die kritik einer völlig verfehlten migrationspolitik?
die kritik an der wehrlosigkeit unseres (sozial)systems gegen ausbeutung durch fremde?
meinst du die tendenz, daß sich langsam aber sicher auch widerstand der mehr oder weniger "gebildeten" bevölkerung [nicht nur des dummen, arbeitslosen (angeblich "rechten") "pöbels"] gegen diese pseudodemokratie mit ihren volksfeindlichen auswüchsen bildet?
Habe in diesen Text den Satz hervorgehoben, den ich als völlige Verkennung der Realität betrachte.
Da bleibe ich lieber bei den Fakten die die Expertenrunde genannt hat.
Klaus J. Bade zeigte die "ausgesprochen mässige Lernfähigkeit" auf, die die Politik hierzulande beweist. In den achtziger Jahren hatte er Programme aufgestellt die zu einer positiven Integrationspolitik mitbeitragen sollten, er wiederholt diese Ansätze heute und die werden als hoch interessant (doch völlig unbekannt!) begrüßt. Nun fragt man sich wofür diese Experten, wenn man ihre guten Ansätze nichteinmal zur Kenntnis genommen hat?
Amélie Mummendey zeigte sehr einleuchtend auf welcher Weise sich die öffentliche Meinung bezüglich Integration bildet. Es wird nicht die ganze Bandbreite, die die Normalität ausmacht, wahrgenommen - sondern nur das, was sich ausserhalb der Norm abspielt. Es gibt natürlich auch Auffälligkeiten bis hin zur Gewalt, aber es gibt bei weitem viel öfter das normale sich Integrieren, welches sich völlig unauffällig vollzieht.
Klaus Bade meinte dazu, dass die Normalität, die Unauffälligkeit auf diesem Gebiet, 90% der Fälle ausmacht. Beide Formen, die Auffälligkeit und auch die Normalität, sind Formen der Bewältigung der Zuwanderung. Nochmals: die Normalität finden wir in 90% der Fälle. Doch diese ist für die Medien, für die Presse und für die Stammtische uninteressant - und so wird zum Teil ungewollt zum Teil gewollt ein völlig falsches Bild vermittelt.
Über die Institutionen sprach
Havva Engin und zeigte wie viel Humankapital durch Bürokratie, durch den Mangel an Sachkenntnissen, verloren geht. Kleines Beispiel für das vergeudete Humankapital: die vorhandene, natürliche Mehrsprachigkeit wird nicht zur Kenntnis genommen - parallel dazu aber gibt es teure Programme zur künstlichen Förderung der Mehrsprachigkeit.
Ein wichtiger Punkt sind die Statistiken und die Art wie diese erstellt werden.
Dazu zeigte Klaus Bade, dass man einerseits auf die hohe Zahl der Ausländer in D. hinweist, ohne auch zu sagen, dass anders als in den Niederlande und in Frankreich, Deutschland wesentlich weniger Einbürgerungen vorweisen kann.
Was die Kriminalitätsstatistik betrifft - denn auf die berufen sich all zu gerne gewisse Kreise: in diese fliessen z.B. auch ein Hooligans, die anläßlich eines kurzen Aufenthaaaltes (z. B. Fußballspiel) Randale gemacht haben, so wie andere Ausländer die sich auf der Durchreise befinden.
Andererseits sind in diesen Statistiken betreff. Migranten die Aussiedler nicht erfasst - sie werden als Deutsche erfasst, obwohl sie auch Migranten sind.
(Fortsetzung folgt etwas später)