• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

philosophie und soziales

Was sind Deine Antworten auf diese Fragen? Ich meine übrigens diese Frage keinesfalls bösartig!
 
Werbung:
@ Angela

Mich würde auch interessieren, was Du unternimmst um einer Mammi mit ihrem verhungernden Baby zu helfen.
Eigentlich wollte ich mich zu dem Thema gar nicht äussern, weil es viel zu komplex ist. Es spielen so viele Dinge eine Rolle. An erster Stelle z.B. die Religion. Warum werden die Menschen dazu "erzogen", keine Empfängnisverhütung zu benutzen? Damit könnte man bestimmt viel Leid vorbeugen, es sterben so viele in Afrika an Aids. Es gibt seriöse Hilfsprojekte, Ärzte, Schwestern und Entwicklungshelfer helfen direkt vor Ort. Oder Patenschaften, bzw. Adoptionen. Respekt! Das ist wahre Menschlichkeit, Güte und Hilfsbereitschaft! Geld wird selbstverständlich auch benötigt und leider sind nicht alle Organisationen, die mit ihren Elendsphotos von verhungernden Kindern um Geld bitten, seriös. Viele Gelder fliessen auch in dunkle Kanäle und so manch einer hat sich auch schon zu Unrecht daran bereichert. Es gibt auch den einen oder anderen "König", der seine Paläste und Frauen damit finanziert und dem seine "Untertanen" ziemlich egal sind, Hauptsache er lebt wie die Made im Speck. Manchmal werden auch Waffen davon gekauft usw. Also muss man sich als Spender gründlich informieren, bevor man spendet.
Nicht, dass Du jetzt denkst, das sind alles Ausreden, damit ich mich nicht angesprochen fühle und nicht aktiv werden muss. Aber JEDER muss für sich selber entscheiden, WEN, WAS und in welchem Rahmen er unterstützt, falls er es will. Alles andere ist anmassend und eigentlich hat niemand das Recht, anderen Menschen ein schlechtes Gewissen zu machen.
 
soziale verantwortung

hallo nina!

ich glaube, angela geht es nicht darum, irgendjemandem ein schlechtes gewissen zu machen, sondern über umfassende lösungsstrategien nachzudenken.

eben weil das thema so komplex ist - das sind aber politische und wirtschaftliche themen auch! - , sollte man es meiner meinung nach nicht (nur) dem einzelnen überlassen. es können nicht genug kluge köpfe sein, die sich damit beschäftigen...

vielleicht könnte man nach all den bisherigen beiträgen die frage so formulieren:

warum haben philosophie und ethik in der weltpolitik und weltwirtschft einen so geringen stellenwert?

grüsse, x
 
soziale verantwortung

Original geschrieben von xanthippe
ich glaube, angela geht es nicht darum, irgendjemandem ein schlechtes gewissen zu machen,
Aber wir haben alle und wir haben schnell ein schlechtes Gewissen! (Das ist nicht Angelas Schuld...:p) Der Arme ist sowieso heilig und der Reiche böse in unserer christlich geprägten Welt... Wenn wir die Armen von der Armut befreien und befreit sehen wollen, müssen wir auch heilige Kühe schlachten. Und wir müssen aus der Giftwolke dieses schlechten Gewissens heraus, die hindert uns daran, klar zu denken!
Meine Überlegung zur Diskussion: Die ölproduzierenden Länder waren auch einmal 3.-Welt-Länder, als die noch kein Öl produzierten oder das Öl zum Spottpreis auf dem Weltmarkt zu haben war. Was machten die? Sie schlossen sich zu einem Kartell zusammen, der die Preise in die Höhe pushte. Sie übten SOLIDARITÄT! Sie fielen vor den Metropolen nicht bettelnd auf die Knie, sie wurden sich ihrer Macht bewußt! Sie taten etwas AUS SICH HERAUS, was gut für das Selbstbewußtsein ist.
Im Übrigen sind die reichen Nationen natürlich in der Lage, den Armen die Hand zu reichen. Das tut die EG auch. So gibt es z.B. die STABEX, eine Einrichtung zur Stabilisierung der Exportpreise, damit die Nationen mit den wirtschaftlichen Monokulturen nicht zu sehr den Weltmarktpreisen ausgeliefert sind.
Leider sind es in der Tat oft die nationalen Despoten, die den Helfern gegen den Hunger mit Menschenverachtung in de Arme fallen...
 
@Xanthippe

warum haben philosophie und ethik in der weltpolitik und
weltwirtschft einen so geringen stellenwert?
(Dein Text)

weil man damit wohl kein Geld verdienen kann, vermute ich.


Zu den Lösungsstrategien hatte ich mich schon geäussert, an erster Stelle steht die Empfängnisverhütung. Da könnten sich dann ja mal kluge Köpfe zusammentun und mit dem Papst über Empfängnisverhütung diskutieren. Mal sehen was dabei herauskommt. Da sind wir dann bei dem Thema Macht angelangt...
 
"warum haben philosophie und ethik in der weltpolitik und
weltwirtschft einen so geringen stellenwert?" (xanthippe)
"weil man damit wohl kein Geld verdienen kann, vermute ich." (nina)
geht man davon aus, dass die politik nur dazu dient der wirtschaft gegenspieler oder der wirtschaft handlanger zu sein, hast du, nina recht [denke ich ;) ]. und eins von beidem wird wohl der fall sein.
aber da haben xanthippe hat das problem bereits angesprochen, es handelt sich um ein globales ereigniss. wäre die afrikanische mammi ein einzelfall, so wäre es kein problem ihr mit ein bischen geld zu helfen. *schwups* wäre das problem gelöst, aber es handelt sich um eine globale entwicklung, die nicht mehr nur ein land, nicht einmal mehr nur die dritte welt betrifft, sondern global wirkt. selbst die industriestaaten haben ihre probleme und ihre mammis. ich will die gründe dafür nicht erörtern, sonst gibt's vom gisbär wieder eins auf den deckel, aber darüber sollte man nachdenken, bevor man vor lauter bäumen den wald kaum mehr sieht. stellst du eine mammi in den raum, angela, kein problem, aber stell hundertausende in den raum und wir haben eins, dass auch nicht *schwups* weggezaubert werden kann, sondern das verschwinden muss, so wie es gekommen ist, durch eine entwicklung. wie schnell diese entwicklung von statten geht, das liegt an uns allen, den ethikern unserer zeit.
gruss beni
p.s.: ich kann dir gerne vorschläge vor bringen, um der einen mammi zu helfen, aber mir geht's um alle mammis, die hunger leiden.
 
Philosophie und Politik.

Hi alle, einige etwas nüchterne Gedanken zu diesemThema:

1. Verhältnis zwischen Philosophie und Politik. Die Philsophie kann keine Strategien für verfahrene politische Situationen hervorzaubern. Schließlich sind an all diesen erwähnten Problemen viele Länder, Regierungen, Parlamente ... beteiligt, die sich darüber den Kopf zerbrechen und zu einvernehmlichen Lösungen kommen müssten.

2. Verfahrene politische Situation. Die jetzige politisch-soziale Lage in Afrika hat vor über 150 Jahren mit der Kolonisierung begonnen. Seither wird dieser Kontinent wirtschaftlich ausgebeutet und die Kultur (Sprache, Musik, Kunst, Religion) seiner Völker bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Mit Geld lassen sich diese Beschädigungen nicht beheben.

3. Versuch einer philosophisch begründeten Strategie. Grundlage einer Politik, die (sehr) langfristig Aussicht auf eine Veränderung der bestehenden Situation hätte, müsste die Respektierung des Selbstbestimmungsrechtes aller Völker sein.
Dazu müsste wenigstens eine Mehrheit der beteiligten Staaten ihre bisherige Haltung und entsprechend ihr Handeln verändern. Ich kann derartiges bisher auch nicht ansatzweise erkennen.

4. Hilfe für die Notleidenden. Wo immer man Not sinnvoll lindern kann, sollte man dies tun: Das ist ein Gebot der Humanität.

mfg mwirthgen

>
"Eine grenzenlose Klage wohnt in mir. Ich weiss Dinge, mit denen ich mich nicht abfinden kann. Welcher Dämon hat mich nach Afrika getrieben? Was habe ich in diesem Erdteil gesucht? Vorher lebte ich gelassen. Aber jetzt weiß ich, und ich muss sprechen." Andre Gide, <Voyage au Congo>.
 
zu 2.: welch ironie des schicksals, wir wollen löcher mit dem ätzenden zeug stopfen, das die löcher erst entstehen hat lassen.
zu 3.: glaubst du es wäre mit einem selbstbestimmungsrecht für alle LÄNDER getan?
was ist mit den selsbtbestimmten ländern, die trotzdem in der krise stecken? sollen wir denen dann wieder tyrannei geben?
ich glaube es geht nicht darum, worauf die staaten als soclhe einfluss nehmen, sondern darum, was auf die staaten einfluss nimmt. und das ist meiner meinung nach definitiv das falsche.
gruss beni
 
stellenwert von philosophie und ethik

antwort auf die (nicht bösartigen) fragen von walter und nina:

was ich bisher getan habe: gespendet an hilfsorganisationen.

warum ich in diesem forum mit provokanten fragen provoziere:

weil ich selbst a) mangels fundierter philo-kenntnisse (siehe erster beitrag) b) aufgrund meiner lebensumstände weiterhin nichts anderes tun kann als kleine spenden verteilen.

nun sehe ich in diesem forum beiträge von leuten, die offenbar über tolle philo-kenntnisse und enorme power verfügen. aber manchmal werde ich das gefühl nicht los, dass sie sich in begrifflichem, theoretischem etc. verzetteln/verlieren ...

vielleicht ist es ja naiv oder gar anmassend, wenn ich mir von philo-fachleuten (und natürlich auch vertretern anderer gewi- und gruwi-disziplinen) wünsche, sie am liebsten auffordern möchte, auch ausserhalb dieses forums aktiv zu sein,
z.b. auf terrains, auf denen man meines erachtens doch eine menge bewegen kann:
a) in der politik b) in den medien.
aber vielleicht sind das viele von euch ohnedies......
 
Werbung:
Original geschrieben von Nguyen
Ich will die gründe dafür nicht erörtern, sonst gibt's vom gisbär wieder eins auf den deckel,
Jeder meiner Schläge GEGEN die Wahrheit wäre wirkungslos...
Aber ich schlage (meistens) ja nur FÜR die Wahrheit... :D
 
Zurück
Oben