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philosophie und soziales

Weg und Ziel

Lieber Nguyen,

leider muss ich dir wiedersprechen. Der Weg ist der Weg und das Ziel ist das Ziel. Wenn man verschiedene Dinge zusammenmischt, dann wird darauf vielleicht ein wohlschmeckender Eintopf, aber niemals eine brauchbare Ethik!

es grüßt dich dein manfred
 
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der statische weg der ethik

1. walter
du hast recht sie werden "aktuellen Rechtsempfinden der Allgemeinheit angepasst", aber in ihrer form, der geschriebenen gesetzesform sind sie statisch. sie schreiben vor, wie innermenschliche beziehungen abzulaufen haben, die aber von den umständen geprägt werden. die sache des gerichts ist es diese umstände nachher zu prüfen. doch ist es dann erstens zu spät und zweitens bleibt ihnen auch nur ein gewisser spielraum.
das verfahren ein gesetz auf den weg zu bringen, ist ein komplexes. das ergebnis ist ein abstraktes und umso genauer es definiert wird umso intensiver will es damit den ablauf einer handlung statisch bestimmen. umso abstrakter ein gesetz als solches ist, umso genauer wird es im nachhinein von den gerichten ausgelegt, es wird also in die selbe bahn gelenkt, wie das exakt definierte gesetz. das gesetz gibt das rechtsempfinden representativ des gesamten wieder, doch welches individuum ist gleich dem gesamten? dadurch wird es statisch.
2. xanthippe
moral hat mit dem bewusstsein von gut und böse zu tun, weniger mit deiner identität, wobei diese helfen kann dir deiner moral bewusst zu werden. aber auch unbewusst handelst du automatisch nach einer moral (instinktive handlungen ausgenommen), nach dem anlegen eines schemas zur beurteilung von gut und böse. diese moral kann sich sehr wohl entwickeln, wenn man sich ihrer bewusst ist einfacher, wie wenn man es sich nicht ist. aber auch dann kan sie sich entwickeln, durch die anderen, die sich ihrer bewusst sind.
geld kann kurzfristig, aber nicht auf lange zeit helfen, dazu ist ein zu grosser fehler im system.
3.mwirthgen
setzt man das ziel als ziel ein und nicht als weg, dann kommt ein zukünftiges ereigniss, dessen man sich nicht einmal sicher ist heraus. dieses ereigniss wiederum rechtfertigt es dann, den weg wie auch immer zu gestalten um es zu erreichen, im notfall ist der weg dann halt leichengepflastert. ist das eine brauchbare ethik, deren geschichte mit dem tod vieler leute zusammenfällt?
gruss auch an dich,
gruss beni
 
und wessen aufgabe ist es deiner meinung nach, die "grossen fehler im system" (die ich mit falschen prioritäten gemeint habe) zu korrigieren ?
und wie lange wird das wohl dauern ?
 
leichen?

Lieber beni,

wenn man den weg für den weg hält und das ziel für das ziel - warum führt das deiner Meinung nach zu Leichenbergen?

mwir:confused:
 
Original geschrieben von angela
als nicht-philo-fachfrau würde mich interessieren, ob es philosophen gibt, die sich speziell mit fragen der sozialen verantwortung auseinandergesetzt haben;
etwa folgenden:

* wie gross ist die soziale verantwortung des einzelnen in seinem mikro- und mesokosmos?
kann ich beispielsweise ruhigen gewissens ins kino gehen, obwohl ich weiss, dass sich der nachbar im nebenhaus wegen einsamkeit etc. betrinkt?

* welche soziale verantwortung haben im besonderen die intellektuellen?
ist es ok und sinn-voll, wenn sich kluge, ja bisweilen brillante leute (auch in diesem forum...) den kopf über diverse begriffe - kunst, wahrheit, wirklichkeit etc. - zerbrechen, während anderswo - real - frauen und kinder misshandelt werden und millionen von menschen hungern?

*welche priorität haben soziale probleme überhaupt in der philosophie?

ungemütliche fragen, ich weiss...... ich freue mich über philo-hinweise, bin aber ebensosehr an eurer meinung interessiert!

grüsse, angela


hi,miteinand.
im lauf ihrer geschichte hat die philosophie immer mehr ihrer ursprünglich angestammten bereiche an einzelwissenschaften abgetreten.
geblieben ist ihr als genuiner forschungsbereich die rekursion auf sich selbst als frage nach den elementaren strukturen des denkens.
freilich hat philosophie auch eine soziale tangente.
wie überhaupt das temperament, die sozialistationsgeschichte,kultur,bildung,erziehung....des/der philosophietrreibenden eine prägende rolle spielt.
mit lieben grüßen,
werner :)
 
Wir können den Hunger der Welt nicht abschaffen!

Hi!

Das war schon ein Argument für DDT, damit die Heuschrecken die Ernte nicht fressen. Und dann, als moderne Unkrautvernichter und Pestizide erfunden wurden. Und jetzt ist ein Argument für Genmanipulation.

Aber die Konzerne erfinden nichts, um den Hunger der Menschen zu stillen, sondern um Geld zu verdienen. Die dritte Welt ist ihnen wurscht. :mad:

Leider können wir dieses Problem auch mit ein paar Euro Spende nicht in den Griff kriegen. Wir müssten unsere Einstellung ändern: auch dort sind MENSCHEN, auch sie haben Hunger. Sie sind wie wir. Solidarität nennt man das. Nur wenn ein großes Umdenken stattfindet, können die Dritte-Welt-Länder eingebunden werden. Aber wie sieht es in der Realität aus? Denken wir an einen Einwanderer (Ausländer!!!), ..... :o

So geht's jedenfalls nicht.

Konfuzi
 
Hunger

Ich glaube, es ist nicht sinnvoll, den Hunger in der Welt direkt zu bekämpfen. Wenn du in diesem Jahr 1 Million Bäuche satt machst, sind es im nächsten Jahr 1,3 Millionen, die noch lauter nach Hunger schreien. Blinde Barmherzigkeit vertieft das Leid. Strukturen müssen verändert, in Infrastruktur und Bildung muss zuerst gezielt investiert werden. Hilfe zur Selbshilfe vor Ort.
 
@ mwirthgen
das ziel als solches ist doch ein zukünfziges ereigniss, oder nicht?
wenn man dieses ziel nun nicht durch den weg definiert, sondern nur durch sich selbst, als anzustrebendes objekt, so ist keine wegrichtung, bzw. die form des weges ist nicht vorgegeben.
man kann das ziel einsetzen, um bilibiges zu rechtfertigen, z.b. leichen, denn der weg als solcher ist ja nicht definiert. das ziel steht über allem als selbstzweck, als rechtfertigungsgrund.
natürlich jetzt mal vom schlimmsten fall ausgehend, und nicht von einem kleinen alltagsziel, wie "ich geh' sonntag zum einkaufen".
der weg muss also durch das ziel definiert werden, und somit wird der weg zum ziel.
einverstanden, einwände oder noch andere fragen?
@xanthippe
1. unsere
2. wenn ich das wüsste, wäre ich wirklich um einige sorgen ärmer, und das wäre mal eine angenehme art von armut.
gruss beni
 
Zwang zur Ellbogenmentalität?

Diese "Koste-was-es-wolle-Mentalität" ist nicht meine Art und Weise einen Weg zu gehen und sie entsteht auch nicht zwangsläufig durch das Ziel, das man fest im Blick hat. Wie sollte das auch sein?

manfred
 
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zurück zur sozialen verantwortung......

ich finde die bisherigen beiträge zwar alle hochinteressant, aber so richtig zufrieden bin ich noch nicht ......

zurückkommend auf die eingangs gestellte frage, stelle ich nun eine afrikanische mutter mit ihrem verhungernden kind in den raum und fasse zusammen, welche antworten wir für sie bis jetzt bereithaben:

* du musst halt verstehen, liebe afrikanische mammi, der mars ist interessanter als du; unsere neugierde ist eben angeboren.

* ethik? die ethiker sind wir! allerdings brauchen wir noch einige jahrzehnte weiteren (ergebnislosen?) diskurses, bis wir uns über begriffe wie moral, menschenbild etc. geeinigt haben.

* geld? stünde zwar theoretisch zur verfügung, aber die einen von uns sind sich uneins über weg und ziel und die anderen möchten deinen hunger lieber indirekt bekämpfen. die politiker haben andere prioritäten und den wirtschaftskonzernen bist du wurscht.

also lasst uns nach weiteren lösungen suchen!

grüsse an alle
angela
 
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