www.gute-saat.de Während Jesus noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Volksmenge mit Schwertern und Stöcken … Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Wen irgend ich küssen werde, der ist es; ihn greift. Und sogleich trat er zu Jesus … und küsste ihn sehr.
Matthäus 26,47–49
Judas, einer der Zwölf (5)
Während Judas seine Verbündeten sammelt, verlässt der Herr mit seinen Jüngern Jerusalem, geht über den Bach Kidron und hinein in den Garten Gethsemane.
Dort betet Jesus zu Gott, seinem Vater. Flehend und intensiv. Unendlich tiefe Leiden am Kreuz stehen Ihm bevor, doch Jesus unterwirft sich völlig dem Willen Gottes, um den Heilsplan Gottes auszuführen. „Nicht wie ich will, sondern wie du willst“! Die Jünger sind unterdessen „eingeschlafen vor Traurigkeit“. Der Herr weckt sie, und da kommt auch schon Judas mit einer großen Volksmenge mit Schwertern und Stöcken, mit Leuchten und Fackeln. Eine gespenstische Szene! (V. 39; Lukas 22,45; Johannes 18,3).
Judas tritt auf Jesus zu - und küsst Ihn. Ein Kuss als Zeichen des Verrats! Wie niederträchtig, wie gemein! Judas missbraucht die Geste der Liebe und des Vertrauens für seine hinterhältige Freundlichkeit, für seinen Verrat! So wird er denen, die Jesus ergreifen, zum Wegweiser. Damit erfüllt sich auch die Prophezeiung aus den Psalmen: „Sogar der Mann meines Friedens, auf den ich vertraute, der mein Brot aß, hat die Ferse gegen mich erhoben.“ Dann ist alles vorbei: Die Menschen greifen Jesus - und die Jünger fliehen (Apostelgeschichte 1,16; Psalm 41,10).
Warum hat der Herr seine Macht und sein Wissen nicht benutzt, um die Feinde zu vertreiben und sich selbst zu retten? Er konnte es doch! Ja - aber Er wollte es nicht! Er war bereit, zu leiden und zu sterben, um andere vom ewigen Verderben zu retten. Er hat es aus Liebe getan: aus Liebe zu mir - und aus Liebe zu Ihnen!