Das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft. 1. Korinther 1,18
Auf der Flucht vor den Roten Khmer (2)
Koeun, ein Kambodschaner, der vor den Roten Khmer geflüchtet ist, wird im Nachbarland inhaftiert. Dort wird er von Paula, einer Christin, besucht. Koeun begreift, dass er vor Gott, der alle seine Gedanken kennt, nicht bestehen kann. Er erinnert sich an diesen Moment im Gespräch mit Paula:
Ich war fassungslos.
Paula fuhr fort: „Aber weißt du, Koeun, ich bin in der gleichen Situation wie du. Wenn Gott mich für all meine Gedanken und Taten, auch die geheimsten, verurteilen würde, wäre ich ebenso verloren wie du!“
Verblüfft antwortete ich: „Aber Paula, was ist dann der Sinn des Christentums? Das i
st doch eine schlechte Nachricht und keine gute! Früher habe ich an die Karma-Lehre geglaubt, die besagt, dass ich in meinem nächsten Leben für das Unrecht bestraft werde, das ich in diesem Leben begangen habe. Und ich bin froh, dass ich nicht mehr daran glaube. Und jetzt sagst du mir, dass ich nach dem Tod von Gott für das gleiche Unrecht bestraft werde. Das nennst du eine gute Botschaft?“
Ich hatte unwillkürlich so laut gesprochen, dass meine Stimme in den Gängen des Gefängnisses widerhallte. Dass ich so aufgebracht war, überraschte mich selbst.
Paula schien meine Reaktion jedoch nicht zu stören. Mit ihrer üblichen Ruhe gab sie zurück: „Koeun, sag mir, welches Symbol wird normalerweise verwendet, um das Christentum zu repräsentieren?“
„Ich glaube, es ist ein Kreuz“, sagte ich zögernd, „aber ich weiß nicht, wie das meine Frage beantworten soll!“ (Fortsetzung morgen)
Aus
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