Die Liebe gebärdet sich nicht unanständig, ie sucht nicht das Ihre.
... indem wir in keiner Sache irgendeinen Anstoß geben.
1. Korinther 13,5; 2. Korinther 6,3
Die Liebe ist taktvoll
Als Jesus mit seinen Jüngern nach Kapernaum kam, wurde Simon Petrus von den Steuereintreibern gefragt: „Zahlt euer Lehrer keine Steuern?“ Ohne Rücksprache mit seinem Herrn zu halten, antwortete er einfach: „Doch.“ Aber als sie im Haus waren, nahm Jesus ihn zu sich und fragte: „Was meinst du, Simon? Von wem erheben die Könige der Erde Zoll oder Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden?“ Petrus antwortete: „Von den Fremden.“ - „Demnach“, fuhr Jesus fort, „sind die Söhne frei. Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh an den See, wirf eine Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, tu sein Maul auf, und du wirst einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich“ (Matthäus 17,24–27).
Das Verhalten von Jesus war in dreierlei Hinsicht taktvoll:
Er stellte seinen Jünger nicht öffentlich bloß, sondern sprach mit ihm persönlich über den Vorfall.
Er bewahrte Petrus davor, seine Aussage zurücknehmen zu müssen, indem Er ihm durch ein Wunder ein Geldstück verschaffte, damit die Steuer bezahlt werden konnte.
Er wollte auch der Obrigkeit keinen Anstoß geben, obwohl Er eigentlich die Steuer nicht hätte bezahlen müssen.
So handelte der Herr in jeder Hinsicht „anständig“, also feinfühlig und der Situation angemessen.
Diese Eigenschaft der Liebe geht weit über eine einfache menschliche Freundlichkeit hinaus, weil die eigenen Interessen zugunsten anderer zurückgestellt werden. Die Liebe kann deren Gefühle und ihre besondere Lebenssituation nachempfinden. Sie versetzt sich in deren Lage und vermeidet alles, was andere verletzen oder kränken könnte.
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