AW: perpetuum mobile
Hallo Zumzum,
also ich habe mir jetzt, Dank der Tatsache dass ich krankgeschriebenerweise morgen ausschlafen kann, mal die Website besslerrad.de angeschaut. Dort findet sich kein Hinweis darauf, wie das PM funktioniert haben soll, nur Vermutungen und Spekulationen.
Die Begründung, warum Bessler seine Erfindung immer geheimgehalten (und einmal sogar mutwillig zerstört) hatte, lautet, dass er sie verkaufen hätte wollen. Diese Begründung ist meiner Meinung nach realitätsfremd. Wie jeder weiss, lebte der Mann im Zeitalter der Aufklärung. Weltweite Berühmtheit wäre ihm gewiss gewesen. Unter Garantie hätte er nach einer vollständigen Veröffentlichung erstens diverse Preise erhalten und zweitens ganz sicher eine gut dotierte Anstellung. Anderen Wissenschaftlern seiner Zeit ist das jedenfalls so ergangen und angesichts der Tragweite eines bewiesenen "Perpetuum Mobiles" wäre Bessler eine solche Zukunft sicher gewesen. Ich denke daher, der naheliegendste Schluss ist wohl auch der richtige: er hat es geheim gehalten, weil es ein Schmarrn war.
Wie er Leute wie Leibnitz davon überzeugen konnte, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Man sollte dabei aber bedenken, dass es sich hier immer nur um Zeugenberichte gehandelt hat, nie um wissenschaftliche Analysen. Ein Beweis ist das IMHO nicht.
Der Autor der o.g. Website schreibt weiter:
Allein dieser Satz macht stutzig. Wenn eine Erfindung so simpel ist, dass jeder Laie auf den ersten Blick das Funktionsprinzip erkennen würde, dann muss man sich fragen, warum nicht irgendein x-beliebiger Laie das Ding nachgebaut hat. Dazu sollte man sich auch in Erinnerung rufen, in welcher Zeit das ganze stattfand. So etwas wie Patentklagen gab es damals (soweit ich weiss) noch nicht, und Bessler hätte sich das auch nicht leisten können. Angeblich haben einige Menschen in das Innere der Maschine blicken können. Warum hat nicht einfach einer von denen die Maschine nachgebaut? Diese Tatsache macht die ganze Angelegenheit sehr unglaubwürdig.
Zum Schluss noch ein Zitat des Autors, warum er von dem PM überzeugt ist:
Das ist ungefähr das gleiche wie diese Aussage:
Der Grund, Zumzum, warum sich offenbar noch niemand ernsthaft wissenschaftlich mit Besslers Maschine befasst hat, ist also keine Verschwörungstheorie (so klingt das auf der o.g. Website zum Teil), sonder die einfache Tatsache, dass es Unsinn ist. Die soundsoviel Tausend Dollar, die Du hier feilbietest, kannst Du auch nur deshalb so freimütig anbieten, weil Du Dir ganz sicher sein kannst, dass sie niemals fällig sein werden.
Lieben Gruss und guads Nächtle, xcrypto
Guten Morgen, Xcrypto
Es freut mich eine Rückäußerung wie Deine jetzt auch dann, wenn auf sachliche Punkte meines vorherigen Beitrages gar nicht eingegangen wird.
Du gehst auf sehr einfache Sachverhalte nicht ein und bringst Deine Überlegungen, nachdem Du "mal die Webseite besslerrad.de angeschaut" hast. Deine Signatur ist besser als dieser Text von Dir, dabei kenne ich aber inzwischen Besseres von Dir.
Was ich mitteilen kann über diese nun 300 Jahre lang verdrängten Umstände, das kann mit streng wissenschaftlichen Methoden geprüft werden, wenn man sich nur erst einmal damit befassen würde. Auch Du weichst der Sache aus.
Nun bitte ich Dich freundschaftlich, nicht etwas bissig auskeilend mit Bezug auf Deine Signatur: Mach doch! Laß mal das andere probeweise vor der Tür.
Stell Dich einbeinig hin, empfinde es, wie Du fallen mußt. Laufe ein paar Schritte aufrecht gerade nach vorn und empfinde es nach und versuche zu verstehen, wie in der Dynamik solcher Fortbewegung das ständige Fallen nach vorn sein muß. Und bedenke einmal die frei werden Kräfte beschleunigter kompakter Massen z.B. bei alltäglichen Verkehrsunfällen.
Kurz zu dem flüchtig von Dir hingel...... Text: Bessler hat nicht nur einmal, sondern immer wieder jede seiner Erfindungen zerstört. Jedes weitere Rad war immer größer und perfekter, bei allen das simple "Principium" aber gleich. Er nannte dieses Geheimnis sein Arcanum, sein Kleinod. Das schützte er am einfachsten mit Zerstörung des Vor-Modells. Könnte Dir das einleuchten?
Du siehst Bessler flüchtig unter "anderen Wissenschaftlern seiner Zeit". Er war in seinem Selbstverständnis und auch in der Beurteilung kompetenter Zeitzeugen aber kein Wissenschaftler, sondern ein vielseitiger Handwerker und Künstler. Man könnte "Kunsthandwerker" sagen, aber das bezieht sich ja auf Kleinkram im Vergleich zu den Arbeiten dieses Handwerker-Genies.
Der "naheliegendste Schluß" bei Dir auf einen "Schmarrn" ist ein Kurzschluß. Lies und denke mehr darüber, dann folgerst Du nicht kurz.
"... Leute wie Leibnitz" und "IMHO" schreibst Du. Was bitte ist damit gemeint? Die "wissenschaftliche Analyse" des gesamten Orffyreus-Komplexes steht bis heute aus. Nicht einmal die viel aussagenden Hinweise auf dem Doppelporträt wurden jemals analysiert. Der lateinische Text seiner Hauptschrift bisher scheinbar noch nie ergänzend zum deutschsprachigen Text übersetzt. Die elend schwachen Anschuldigungen seiner Gegner und der liebes-enttäuschten Hausangestellten nie psychologisch und technisch hinterfragt. Die einfachsten Spielereien mit erhöht positionierten Gewichten bei maximaler Instabilität unterläßt man, weil es "schwer" ist, mit kompakten Gewichten umzugehen. Auch schwer für Dich wie für jeden anderen, deshalb verstehe ich Deine Skepsis gut.
Zur Unglaubwürdigkeit bzgl. des einfachen Funktionsprinzips: das Einfache zu erkennen, ist nicht immer so einfach, wie Du es hier scheinbar annimmst. Es hat ein halbes Jahrhundert Nachdenklichkeit bei mir gebraucht, bis mir etwas sehr Einfaches aufging: das "Principium". Bis dahin hatte ich noch nie, nie etwas von diesem Mann Bessler gelesen oder gewußt oder je den Namen "ORFFYREUS" bewußt wahrgenommen. Und hatte mich nie, nie mit "Perpetuum" befaßt, weil ich das alles für eitle Schaukelspielerei für Erwachsene hielt.
Nachweislich hat Bessler im vollen gegenseitigen Einverständnis nur einer Person erlaubt, den Mechanismus der ineinander greifenden Hebel zu betrachten. Es war der Landgraf von Kassel. Der ermöglichte ihm dann den Bau eines neuen Rades auf einem Schloß, wo dieses Rad dann hinter versiegelten Türen wochenlang problemlos lief. Bessler/ORFFYREUS hätte es auch weiter laufen lassen, der Landgraf betrachtete diese Laufprobe als hinreichend überzeugend für die Kritiker. - Eine zweite Person aus Besslers Haus hatte ebenfalls durch ihre Arbeit dort Einblick bekommen. Bessler mißtraute ihr und band sie mit einem für eine gläubige Person furchtbaren Eid.
Den restlichen Teil Deines Textes übergehe ich, weil das nicht gut ist, was Du da bringst und weil ich auf Schlechtes nicht gern eingehen möchte.
Hab einen guten Tag, Du Auch-Freund hier im DF-Umfeld, und nochmals Dank.
Zumzum