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Nützlichkeit, Werte

zur Umkehrung der Werte hätte ich ne schöne These

wer ethisch* und moralisch** durcheinanderbringt,
ist konservativ

* ethisch = das, was sein sollte
**moralisch = das, was üblich ist

Bsp 1:
es war schon immer so (= moralisch)
also soll es auch weiter so sein (= ethisch)

konservativ ist also eine dualistische Krankheit
und da wir fast ausschließlich dualistische Philosophen haben
(Kant, Schopenhauer, Nietzsche, Phänomenologen)


Bsp 2:
Handle so, als ob die Maxime Deiner Handlung durch Deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetz werden sollte.

'Handlung' ist subjektiv
'Wille' ist subjektiv
(absoluter Wille wäre faschistisch, objektiv wäre Willenlosigkeit und Einsicht)
das 'allgemeine Naturgesetz' ist objektiv
'werden sollte' ist ethisch

a priori - objektiv - ethisch
a posteriori - subjektiv - moralisch
 
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Maxime, Maxime sitzt hinter der Vitrine ...

Original geschrieben von scilla
Bsp 2:
Handle so, als ob die Maxime Deiner Handlung durch Deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetz werden sollte.
Der kategorische Imperativ von Immanuel Kant ist immer für einen Lacher gut ("Imperialismus" kommt übrigens von "Imperativ").

Herr Kant sprach jedoch nicht von einem Naturgesetz, denn gegen ein "Naturgesetz" kann man nicht handeln ...


Meine Ethik ist folgende: Was du nicht willst, daß man dir tu', das füg' auch keinem Andern zu!

Wenn das einmal zur Moral werden sollte - es wäre wohl ein goldenes Zeitalter.
 
Aktuell ?

walter schrieb:
Gelesen? Von wem stammt der Text? Und vor allem: wann wurde er geschrieben?
Ich möchte meine kleine Rosstäuschung aufdecken: das Zitat stammt aus einem Artikel im Standard, ist von Leopold Weiss und wurde in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts geschrieben. Ich habe nur die Zeit geändert und ein Wort weggelassen das heute nicht mehr so oft gebraucht wird.

Kam irgendjemand auf die Idee der Text sei ein aktueller Text? Sind die Zwanziger Jahre unserer Zeit ähnlich? Trifft die Aussage zu? Warum? Warum nicht?
Ich konnte den Text zumindest nicht zeitlich zuordnen.

Sind die Zwanziger Jahre unsere Zeit ähnlich ?
Was den technischen Fortschritt betrifft - nein.

Was die Ethik unserer Politiker betrifft - viel Fortschritt kann ich da nicht erkennen.
 
AW: Nützlichkeit, Werte

Hinter der Fassade Ordnung und Organisation herrscht ethisches Chaos; es verrät sich in der vollkommenen Abwesenheit aller Übereinstimmung der Bedeutung von gut und Böse und in der Selbstverständlichkeit, mit der man alles soziale und wirtschaftliche Streben dem Nützlichkeitsprinzip unterwirft.


Gelesen? Von wem stammt der Text? Und vor allem: wann wurde er geschrieben?
Ich möchte meine kleine Rosstäuschung aufdecken: das Zitat stammt aus einem Artikel im Standard, ist von Leopold Weiss und wurde in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts geschrieben. Ich habe nur die Zeit geändert und ein Wort weggelassen das heute nicht mehr so oft gebraucht wird.

Kam irgendjemand auf die Idee der Text sei ein aktueller Text? Sind die Zwanziger Jahre unserer Zeit ähnlich? Trifft die Aussage zu? Warum? Warum nicht?

Es ist ein sogenannter *Evergreen*. Dieser Text ist *ZEITLOS*. Da es immer Menschen gibt, solange es keine Systemform ohne Macht gibt, die diesen Text zur Alltäglichkeit gebrauchen.

Das berühmte *Sonntagsgesicht* steckt da ebenfalls mit drin.
 
AW: Nützlichkeit, Werte

1. Dieser Text ist *ZEITLOS*.

2. Das berühmte *Sonntagsgesicht* steckt da ebenfalls mit drin.

Zu 1.:
Obwohl er zu einer bestimmten Zeit geschrieben worden ist :dontknow:

Zu 2.:
:ironie: Zu dumm nur, daß die Woche auch noch aus Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag besteht ...:schnl:
 
AW: @walter

Hinter der Fassade Ordnung und Organisation herrscht ethisches Chaos; es verrät sich in der vollkommenen Abwesenheit aller Übereinstimmung der Bedeutung von gut und Böse und in der Selbstverständlichkeit, mit der man alles soziale und wirtschaftliche Streben dem Nützlichkeitsprinzip unterwirft.
________________

"Gut und Böse" unterliegen im Grunde auch einem Nützlichkeitsprinzip. Was den Menschen nicht gut tut, wird gemeinhin als "Böse" anerkannt. Was der Gemeinschaft nicht gut tut, wird gemeinhin als "böse" anerkannt. Tragisch ist nur, dass diese Kategorien für viele noch ins Metaphysische verschoben sind.
Nun gibt es aber genügend Schlitzohren, die sich einen sch***dreck um "das Böse" kümmern und ihren eigenen Vorteil suchen, wenn´s sich eben herstellen läßt. Eigentlich zu recht...
Auf den "unmoralischen" Menschen wird gerne mit Empörung gezeigt, um die Mängel der gesellschaftlichen Kontrolle zu verdecken. Die Menschen setzen stattdesen auf "Moral".

"Der Mensch ist gar nicht gut
drum hau ihm auf den Hut
hast du ihm auf den Hut gehaut
denn wird er - vielleicht - gut!" (Bertholt Brecht, Dreigroschenoper)

"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!" (Lenin)

In diesem Fall: Auf diese beiden Herren setze ich!

Gisbert

Es ist zumindest ein alter Hut, Datenbanken zu manipulieren, um der Lesererwartung der Monotonie mit Überraschungen gegenzusteuern. Es ist dabei ein noch älterer Hut, daß das Ziel des Überraschungstrolls die Illusion von Kontrolle ist, die uns das Leben in den gemäßigten Breitengraden erleichtert. Die Überraschungsfrage lautet daher auch nicht, welche Farbe der Hut hat, sondern worin genau der farbige Witz liegt. Vielleicht die eigene Überheblichkeit administrieren, die in die esoterische Soße bis zur Unkenntlichkeit abgetaucht ist? Oder soll bloß mit der Ausdehnung des Netzes kokettiert werden? Der Mensch als nützlicher Idiot im Ordungsnetz der Spionagesatellitten? Fragen über Fragen. Und das einzige was uns dazu einfällt, sind drei Fragezeichen.
 
AW: @walter

Es ist zumindest ein alter Hut, Datenbanken zu manipulieren, um der Lesererwartung der Monotonie mit Überraschungen gegenzusteuern. Es ist dabei ein noch älterer Hut, daß das Ziel des Überraschungstrolls die Illusion von Kontrolle ist, die uns das Leben in den gemäßigten Breitengraden erleichtert. Die Überraschungsfrage lautet daher auch nicht, welche Farbe der Hut hat, sondern worin genau der farbige Witz liegt. Vielleicht die eigene Überheblichkeit administrieren, die in die esoterische Soße bis zur Unkenntlichkeit abgetaucht ist? Oder soll bloß mit der Ausdehnung des Netzes kokettiert werden? Der Mensch als nützlicher Idiot im Ordungsnetz der Spionagesatellitten? Fragen über Fragen. Und das einzige was uns dazu einfällt, sind drei Fragezeichen.

Nur 3 :dontknow: :dontknow: :dontknow:
 
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