Bernd
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Etwas traurig bin ich schon, ich hätte dich schon gern im kleinen Schwarzen mit feuerroten Haaren auf dem Panzer Kampflieder schmettern sehn. Vielleicht kannst du dann mit deinem bauchfreien Misswahl-Outfit noch schnell zu uns stoßen? Denk an die Schnittchen. Wenn du Wasser magst, wir schmeißen im Anschluss noch unsere Stullen auf die Fahrzeuge der Bullen, sodass mit einem ordentlichen Wasserwerferkonzert zu rechnen ist. Übrigens, wir tragen da alle bauchfrei, auch die Herren, denn wir haben heute Abend ohnehin noch einen kurzen Einsatz beim Christoffer Street Day, der örtliche „Blue Angel Club“ hat uns um Hilfe gebeten, wovon ich mich als „Dagegen-Event-Manager“ nicht ausschließen kann.
Richtig, es wird gekloppt, ich komme gerade von meiner ersten Schicht. Wir haben zwei Neonazi-Aufmärsche blockiert und eine Lichterkette vor der Iranischen Botschaft gebildet (dort hatten wir lediglich die falschen Transparente dabei, naja), auf dem Rückweg konnten wir noch schnell ein paar Unterschriften gegen die geplante 300kV-Hochspannungsleitung sammeln. Jetzt schnell duschen und dann warte ich auf euch unter der Leninbüste.
Marianne, bitte wirb mir nicht die fähigsten Leute ab, am Ende steh ich wie heute früh zur Lichterkette, wieder mit meinem Freund alleine da. Da muss dann immer der eine die Fahne halten, während der andere die Mülltonnen in Brand setzt.
Was ich noch vergaß, wir wollen die Betonmischmaschine mitnehmen und suchen noch einen, der dazu bereit ist, sich vor dem Wirtschaftsministerium einbetonieren zu lassen, mit Schnittchen wird er versorgt. (Meine Castor-Vergangenheit lässt sich eben doch nicht ganz abschütteln.)
Achso, noch was. Da ich leider auf die Schnelle nur so wenige Demonstranten auftreiben konnte, werdet ihr Schwierigkeiten haben, uns zu erkennen, wir tragen rote Nelken im Knopfloch. Wenn ihr uns nicht findet, fragt bitte die umstehenden Punks, wir konnten ein Grundaufgebot schlagkräftiger Damen und Herren für eine Euro-Palette Dosenbier gewinnen. Mit Rücksicht auf die Punks, verschieben wir den Beginn der Veranstaltung auf 14.00 Uhr.
Bitte nicht erschrecken, wenn ich dann zum Sammeln das Lied von Ernst Busch durch die Lautsprecheranlage eines gekaperten Polizeiautos krächze:
„...Es waren Tage der Brigade elf und unsrer Freiheitsfahne, brigada internazional, das war der Ehrenname...“
Bernd (schon ganz aufgeregt)
heute lieber Autos abfackelt als ein Höhenfeuer anzuzünden, um drumherum nackt zu tanzen *looool*. Dabei brennt dieses mindestens so hell und riecht unvergleichlich besser. Ich verstehe es auch nicht... lass uns mal ein paar Eier verscharren, vielleicht gehen unsere Wünsche doch noch (halt nächstes Jahr) in Erfüllung... 
