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Nicht Schwarz-Weiß, sondern Grau

AW: Nicht Schwarz-Weiß, sondern Grau

Beim Sex ist es z.B. zwischen Mann und Frau einfach, jeder hat seine klar definierte Rolle und Funktion um das Ziel zu erreichen aber mental ist es eine Herausforderung.
Wenn dann zusätzlich noch einer kränker ist als der Andere wird es knifflig.
Habe es in der virtuellen Welt bisher auch nur selten erlebt, meistens geht es um Hengst und Stute und das war es...

Als so kompliziert und mühsam empfand ich zweisames Spielen eigentlich nie.
Hab ich was falsch gemacht bzw. mich nicht genug um Reife bemüht,
wenn es für mich einfach nur selbstverständliche Freude an- und miteinander gibt?
Hengst und Stute find ich übrigens durchaus reizvolle Variante. :dreh:
 
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AW: Nicht Schwarz-Weiß, sondern Grau

Hey Freyfrau, danke für die anschauliche Darstellungen Deiner Weltsicht, ich komme auf anderem, eher mystischem Weg zu vergleichbaren Ergebnissen. Kommunizieren lässt sich für mich nur das Konkrete, deshalb beginne ich mit meiner Antwort hier:

Angesichts all dessen empfinde ich die persönliche Lebensqualität entscheidend. Ich bräuchte gar nichts tun, wenn ich nichts tun wollte - es erfüllte vermutlich genauso seinen Sinn und Zweck wie Tun es tut. Aber mit den Konsequenzen müsste ich leben, inneren wie äußeren. So, wie ich auch mit denen meines Tuns leben muss.

Geht für mich nicht um beliebiges Tun. 'Arbeit' bedeutet ursprünglich einfach nur 'Energie', weshalb mir die Frage der Energie-Art wichtig ist.
Welche Energiearten unterscheidest Du?
Die Abstimmung von Antrieb, Energieart, (Kenn)lerninhalt und Kontext führen meiner Erfahrung nach zu Auseinandersetzungen, bei denen statt Besserwisserei und Nullsummenspiel echte Klärung und daraus resultierende Neuordnung z.B. des Rollenverständnisses, der Aufgabenteilung oder der auf Vertrauen beruhenden Toleranz von Zuständen, die sich (noch) meinem Verständnis entziehen, herauskommen.

Beides hat seine Berechtigung - weil Berechtigung gar kein Thema ist. So es solches gibt, lautet es eher: Überleg dir einfach, wie du dich fühlen willst. Alles andere ist in meinen Augen nur Werkstoff bzw. Werkzeug. Weshalb es mich immer seltsam anmutet, wenn mir jemand nahelegt, ich solle Stoff oder Zeug zum eigentlichen Thema erheben.
Mit der "Berechtigung" verhält es sich ähnlich wie mit der "Schuld", sie wird im Rahmen der Verteilung von Rechten und Pflichten, Angeboten und Verantwortung inszeniert und hinterlässt mitunter starke Verunsicherung, Selbstentfremdung und Zweifel an der eigenen Loyalität.

Meine Kritik zielt bei diesen das Leben unnötig belastenden Themen immer mehr auf den missbräuchlichen Umgang als auf das Vermeiden von bestimmten Worten, denn die lebensfeindliche Moral schleicht sich auch in neue Begriffe ein, solange Mensch seine Angst vor Strafe und Ausschluss als verhaltensbestimmende Macht nicht abgebaut hat.

Unsicherheit vor der eigenen Courage? Hm. Ja, bestimmt greift die auch hie und da. Aber viel mehr beschäftigt mich meist: "Können könnt ich wohl, aber will ich denn jetzt Können können? Seh und spür ich wirklich Sinn darin? Was ist das da für eine Welle und wo ist ihr Kamm grade?"

Authentizität und das Wissen um den eigenen Nutzen vor allem beim Einwirken auf die Entwicklung anderer machen die Glaubwürdigkeit aus und verleihen auch anspruchsvollen Entwicklungsprozessen ihre Qualität.

Irgendwie so ..... :blume2: :reden:

Bei allen irgendwie gleich und doch jeder in seiner Sprache, seiner speziellen Reihenfolge und seinem eigenen Tempo...:rollen:
 
AW: Nicht Schwarz-Weiß, sondern Grau

Bei allen irgendwie gleich und doch jeder in seiner Sprache, seiner speziellen Reihenfolge und seinem eigenen Tempo...:rollen:

Yeah. :dreh:

Darf ich fragen, auf welcher Art mystischem Weg Du gekommen bist?

Welche Energiearten unterscheidest Du?
Die Abstimmung von Antrieb, Energieart, (Kenn)lerninhalt und Kontext führen meiner Erfahrung nach zu Auseinandersetzungen, bei denen statt Besserwisserei und Nullsummenspiel echte Klärung und daraus resultierende Neuordnung z.B. des Rollenverständnisses, der Aufgabenteilung oder der auf Vertrauen beruhenden Toleranz von Zuständen, die sich (noch) meinem Verständnis entziehen, herauskommen.

Huuuh, Du verstehst es, dicht zu formulieren, werte Kaawi. :koenig:
Ich muss erstmal diese Begriffe aufdröseln.
Was mir nicht so recht gelingt - von wegen Osmose und so.
Aber wenn ich mich auf den Rest Deiner Aussage besinne:
Ja, die Erfahrung teile ich.

Mit den Energiearten ist es ein bisschen wie mit Gut-und-Böse.
Also genau so schwierig.
Ich sag's mal so:
Innerhalb der mir möglichen Wahrnehmung
erkenne ich lebenszuträgliche und -abträgliche Energie.
Wenn 30 Leute zu unmöglicher Zeit 3 Stunden einer 'Show' folgen,
die in erster Linie trocken-theoretischen Inhalt hat,
und den Raum lächelnd verlassen,
um komplett pünktlich wiederzuerscheinen,
dann ist das nur bedingt Belang des Fachwissens,
als viel mehr einer konstruktiven Energieflusses.

Menschen sind so unterschiedlich,
und jeder spielt und agiert mit Energie,
wie er es vermag.
Aber es sind nicht diese Unterschiede,
die über zuträgliche bzw. abträgliche Energie entscheiden.
Es ist die Haltung, die man dazu einnimmt.
Ob einer kopflastig, gefühlsbetont,
praktisch, sinnlich oder poetisch veranlagt ist -
man kann sich auf Wellen stellen, drunter hertauchen,
die Ausläufer oder 'nur' den Anblick genießen.
Manche hören sie einfach bloß gern.
Türlich kann man sich der Welle
auch entgegenstellen - erlaubt ist das allemal.
Aber es kann unter Umständen
verdammt teure Variante werden,
die die Lebensbilanz mächtig ins Soll zieht.

Angst, Zwang, Traurigkeit, Trotz, Resignation, Wut sind Gefühle,
die für recht abträgliche Energie sorgen.
Sie können so stark werden,
dass sie einen Menschen vor die Welle fixieren.
Sie können sich aber oft auch ganz leicht wandeln.
Manchmal - so kommt es mir vor -
braucht es nur ein zärtliches Antippen,
schon verändert sich der Energiefluss.
Nicht immer gleich zum spürbar Besseren hin,
aber längerfristig nach meiner Beobachtung schon.

Ja, viele Worte um das,
was Du eigentlich schon umfassend zusammengefasst hattest.
Aber ich kann nun mal am besten in Bildern denken. ;)


Mit der "Berechtigung" verhält es sich ähnlich wie mit der "Schuld", sie wird im Rahmen der Verteilung von Rechten und Pflichten, Angeboten und Verantwortung inszeniert und hinterlässt mitunter starke Verunsicherung, Selbstentfremdung und Zweifel an der eigenen Loyalität.

Ja. Darum bin ich so froh um meine Lenze.
Es tut so gut zu wissen,
was ich bin, kann und anstrebe.
Damit erledigen sich viele Verunsicherungen.

Meine Kritik zielt bei diesen das Leben unnötig belastenden Themen immer mehr auf den missbräuchlichen Umgang als auf das Vermeiden von bestimmten Worten, denn die lebensfeindliche Moral schleicht sich auch in neue Begriffe ein, solange Mensch seine Angst vor Strafe und Ausschluss als verhaltensbestimmende Macht nicht abgebaut hat.

Vor langer Zeit sagte mal eine Freundin zu mir:
Mit der richtigen Einstellung kannste Plastik fressen.
Okay, das hat sich mittlerweile deutlich relativiert.
Aber das Prinzip dahinter existiert dennoch:
Es ist eine Frage der Haltung -
auf beiden Seiten moralisierenden Zusammenhanges.
Wie Du es beschreibst:
"... solange Mensch seine Angst vor Strafe und Ausschluss
als verhaltensbestimmende Macht nicht abgebaut hat."

Aber dieser Abbau scheint mir anderes Thema zu sein.

Lieben Gruß :)
 
AW: Nicht Schwarz-Weiß, sondern Grau

Yeah. :dreh:

Darf ich fragen, auf welcher Art mystischem Weg Du gekommen bist?

Huuuh, Du verstehst es, dicht zu formulieren, werte Kaawi. :koenig:

Da ich bezüglich meines Weges stumm wie ein Fisch bin, muss ich mich vorerst wohl noch mit Formulierungen begnügen :schnt:

Ja, viele Worte um das,
was Du eigentlich schon umfassend zusammengefasst hattest.
Aber ich kann nun mal am besten in Bildern denken. ;)

genieße es aber, mich an der Ausdrucksfülle von Künstlern, Dichtern, Denkern und Usern stattzuhören, sehen und zu lesen. :schnl:

Mit den Energiearten ist es ein bisschen wie mit Gut-und-Böse.
Also genau so schwierig.

Auch so ein drohender (Selbstbe)trugschluss, zu meinen mensch hätte die saubere Gut-böse-Trennung dadurch überwunden, dass er in den Terminus konstruktiv-destruktiv wechselt. :lachen:


Menschen sind so unterschiedlich,
und jeder spielt und agiert mit Energie,
wie er es vermag.

Wie zwanglos ist das Leben, wenn wir z.B. unsere Kinder statt auf den Ernst auf das Spiel des Lebens begleitend vorbereiten! :jump6:
Aber es sind nicht diese Unterschiede,
die über zuträgliche bzw. abträgliche Energie entscheiden.
Es ist die Haltung, die man dazu einnimmt.
...
Vor langer Zeit sagte mal eine Freundin zu mir:
Mit der richtigen Einstellung kannste Plastik fressen.
Okay, das hat sich mittlerweile deutlich relativiert.
Aber das Prinzip dahinter existiert dennoch:
Es ist eine Frage der Haltung -
auf beiden Seiten moralisierenden Zusammenhanges.
Wie Du es beschreibst:
"... solange Mensch seine Angst vor Strafe und Ausschluss
als verhaltensbestimmende Macht nicht abgebaut hat."

Aber dieser Abbau scheint mir anderes Thema zu sein

Eine ursprunghaft bejahende Lebenseinstellung, aus der heraus jedes, auch das abstoßendste Erlebnis zumindest noch einen Erfahrungswert darstellt, erlaubt irgendwann, dass auf Mist die schönsten Blumen und die dicksten Champions wachsen.


Ob einer kopflastig, gefühlsbetont,
praktisch, sinnlich oder poetisch veranlagt ist -
man kann sich auf Wellen stellen, drunter hertauchen,
die Ausläufer oder 'nur' den Anblick genießen.
Manche hören sie einfach bloß gern.
Türlich kann man sich der Welle
auch entgegenstellen - erlaubt ist das allemal.
Aber es kann unter Umständen
verdammt teure Variante werden,
die die Lebensbilanz mächtig ins Soll zieht.

:blume2:

Angst, Zwang, Traurigkeit, Trotz, Resignation, Wut sind Gefühle,
die für recht abträgliche Energie sorgen.
Sie können so stark werden,
dass sie einen Menschen vor die Welle fixieren.
Sie können sich aber oft auch ganz leicht wandeln.
Manchmal - so kommt es mir vor -
braucht es nur ein zärtliches Antippen,
schon verändert sich der Energiefluss.
Nicht immer gleich zum spürbar Besseren hin,
aber längerfristig nach meiner Beobachtung schon.

Ja, derartige Gefühle geben Kunde von Mangel, Dürre und Überlebenskampf, und es bedarf oft soooo wenig, um die Wüste zum Leben zu erwecken, manchmal reicht ein aufmunterndes Lächeln.




Ja. Darum bin ich so froh um meine Lenze.
Es tut so gut zu wissen,
was ich bin, kann und anstrebe.
Damit erledigen sich viele Verunsicherungen.
Selbsterkenntnis kann und darf wie ein Geschenk und nicht wie eine verpflichtende Forderung erlebt werden. :kuesse:

Liebe Grüße!
 
AW: Nicht Schwarz-Weiß, sondern Grau

.....





Selbsterkenntnis kann und darf wie ein Geschenk und nicht wie eine verpflichtende Forderung erlebt werden. :kuesse:

Liebe Grüße!

Das ist auch die philosophische Maxime:
"Erkenne Dich selbst!"
Oder auch:
"gnothi seauton"
(Inschrift am Apollontempel von Delphi)​

LG, moebius
 
AW: Nicht Schwarz-Weiß, sondern Grau

Was wir aus Texten "hören", kann lediglich das Echo real erlebter Stimmen und Rufe sein, unserer eigenen oder der aus unserer Umgebung.
Wen meinst Du denn jetzt um Himmelswillen mit wir Kaawi?
Wenn Du das so "hörst", kann ich es respektieren und möchte es sogar akzeptieren. Ich erlaube es mir aber anders wahrzunehmen und diese meine Wahrnehmung auch auszudrücken.
Alles andere scheint mir eine unzulässige Vereinnahmung meiner Person die ich dies hier lese, wenn ich dazu gehören möchte oder eben als eine überhebliche Aufblähung Deiner eigenen Wahrnehmung, die mich an den pluralis majestatis erinnert.


Es ist allerdings auch die Sprache eines kleinen Kindes welches sich noch in der Geborgenheit der Symbiose mit der Mutter wohl und geborgen fühlt. Der Abnabelungsprozess ein eigener und für sich Selbst verantwortender Mensch im Umgang seiner Mitmenschen zu sein hat erst begonnen und bedarf der weiteren Entwicklung.

Das Wasser des Todes ist umso bekömmlich, als wir den frischen Geschmack des Wasser des Lebens schon auf der Zunge spüren. :blume2:
Na ja dann schluck mal kräftig! Ich sag zu einem solchen Bullshit nein danke! Die Brühe kannste nun wirklich alleine saufen! Igitt igittigitt! Davon habe ich die Nase gründlich voll! Mir ist noch immer schlecht. :spei1: Die Todesbrühe kannst Du wirklich alleine saufen, wenn es Dir Spaß macht, mir ist der Appetit daran vergangen!

Angst vor dem Tod oder vor Gewalt nehme ich nicht wahr, eventuell eine Unsicherheit gegenüber der eigenen Courage?

Ich nehme aber Angst vor der Liebe und der Solidarität bei Freyfrau, wie bei Dir wahr, Kaawi!
Ist ja auch völlig klar, wer es gewohnt ist die eigenen expressiven Gefühle als verdammungs würdig ab zu lehnen muss auch automatisch die eigenen regressiven Bedürfnisse nach Erholung, einmal alle Viere von sich strecken zu können, den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen und "auch einmal Fünfe gerade sein zu lassen."
Die notwendige und lebenswichtige Selbstbehauptung bleibt ganz einfach noch fixiert, weil der innere Antreiber und der innere Kritiker noch die Regie führen und die eigene Wahrnehmung vernebeln, da das Prinzip teile und herrsche leichter die Türen für jede Form von Manipulation offen hält. Liebevolle sich gegenseitig respektierende Beziehungen zwischen den Menschen werden unmöglich gemacht und die Anleitung zum Unglücklichsein entwickelt Weltmeister ohne Ende.
Bei Gott und den Menschen ist eben kein Ding unmöglich, vermutlich weil sie eins sind.
:liebe: :geist: :schaf: rg
 
AW: Nicht Schwarz-Weiß, sondern Grau

Das ist auch die philosophische Maxime:
"Erkenne Dich selbst!"
Oder auch:
"gnothi seauton"
(Inschrift am Apollontempel von Delphi)​

LG, moebius

Genau auf diesen Spruch habe ich mich mit meinem Hinweis ja bezogen, um ihn von einem möglicherweise missverständlichem Soll-charakter zu befreien!

LG Kaawi
 
AW: Nicht Schwarz-Weiß, sondern Grau

Genau auf diesen Spruch habe ich mich mit meinem Hinweis ja bezogen, um ihn von einem möglicherweise missverständlichem Soll-charakter zu befreien!

LG Kaawi
Okay! :jump3:
Denn das Sollen impliziert bereits ein Macht-Verhältnis zwischen dem, der sagt/vor-schreibt, was sein soll, und demjenigen, der diesem Sollen gehorsam folgen soll..., also meistens die ohn-mächtigen Kinder den mächtigen, auch körperlich stärkeren Eltern, oder ....:confused::dontknow:
LG, moebius
 
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AW: Nicht Schwarz-Weiß, sondern Grau

Was wir aus Texten "hören", kann lediglich das Echo real erlebter Stimmen und Rufe sein, unserer eigenen oder der aus unserer Umgebung.



Hm, und was ist, wenn wir auf Texte stoßen, die für uns neu und fremd sind?
Die uns auf ganz neue Gedanken bringen und neue Empfindungen in uns auslösen?
Ich fände es schon traurig, wenn ich nur mit Widerhall kommunizieren könnte ..... :(
 
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