AW: Nicht Schwarz-Weiß, sondern Grau
Bei allen irgendwie gleich und doch jeder in seiner Sprache, seiner speziellen Reihenfolge und seinem eigenen Tempo...
Yeah.
Darf ich fragen, auf welcher Art mystischem Weg Du gekommen bist?
Welche Energiearten unterscheidest Du?
Die Abstimmung von Antrieb, Energieart, (Kenn)lerninhalt und Kontext führen meiner Erfahrung nach zu Auseinandersetzungen, bei denen statt Besserwisserei und Nullsummenspiel echte Klärung und daraus resultierende Neuordnung z.B. des Rollenverständnisses, der Aufgabenteilung oder der auf Vertrauen beruhenden Toleranz von Zuständen, die sich (noch) meinem Verständnis entziehen, herauskommen.
Huuuh, Du verstehst es, dicht zu formulieren, werte Kaawi.
Ich muss erstmal diese Begriffe aufdröseln.
Was mir nicht so recht gelingt - von wegen Osmose und so.
Aber wenn ich mich auf den Rest Deiner Aussage besinne:
Ja, die Erfahrung teile ich.
Mit den Energiearten ist es ein bisschen wie mit Gut-und-Böse.
Also genau so schwierig.
Ich sag's mal so:
Innerhalb der mir möglichen Wahrnehmung
erkenne ich lebenszuträgliche und -abträgliche Energie.
Wenn 30 Leute zu unmöglicher Zeit 3 Stunden einer 'Show' folgen,
die in erster Linie trocken-theoretischen Inhalt hat,
und den Raum lächelnd verlassen,
um komplett pünktlich wiederzuerscheinen,
dann ist das nur bedingt Belang des Fachwissens,
als viel mehr einer konstruktiven Energieflusses.
Menschen sind so unterschiedlich,
und jeder spielt und agiert mit Energie,
wie er es vermag.
Aber es sind nicht diese Unterschiede,
die über zuträgliche bzw. abträgliche Energie entscheiden.
Es ist die Haltung, die man dazu einnimmt.
Ob einer kopflastig, gefühlsbetont,
praktisch, sinnlich oder poetisch veranlagt ist -
man kann sich auf Wellen stellen, drunter hertauchen,
die Ausläufer oder 'nur' den Anblick genießen.
Manche hören sie einfach bloß gern.
Türlich kann man sich der Welle
auch entgegenstellen - erlaubt ist das allemal.
Aber es kann unter Umständen
verdammt teure Variante werden,
die die Lebensbilanz mächtig ins Soll zieht.
Angst, Zwang, Traurigkeit, Trotz, Resignation, Wut sind Gefühle,
die für recht abträgliche Energie sorgen.
Sie können so stark werden,
dass sie einen Menschen vor die Welle fixieren.
Sie können sich aber oft auch ganz leicht wandeln.
Manchmal - so kommt es mir vor -
braucht es nur ein zärtliches Antippen,
schon verändert sich der Energiefluss.
Nicht immer gleich zum spürbar Besseren hin,
aber längerfristig nach meiner Beobachtung schon.
Ja, viele Worte um das,
was Du eigentlich schon umfassend zusammengefasst hattest.
Aber ich kann nun mal am besten in Bildern denken.
Mit der "Berechtigung" verhält es sich ähnlich wie mit der "Schuld", sie wird im Rahmen der Verteilung von Rechten und Pflichten, Angeboten und Verantwortung inszeniert und hinterlässt mitunter starke Verunsicherung, Selbstentfremdung und Zweifel an der eigenen Loyalität.
Ja. Darum bin ich so froh um meine Lenze.
Es tut so gut zu wissen,
was ich bin, kann und anstrebe.
Damit erledigen sich viele Verunsicherungen.
Meine Kritik zielt bei diesen das Leben unnötig belastenden Themen immer mehr auf den missbräuchlichen Umgang als auf das Vermeiden von bestimmten Worten, denn die lebensfeindliche Moral schleicht sich auch in neue Begriffe ein, solange Mensch seine Angst vor Strafe und Ausschluss als verhaltensbestimmende Macht nicht abgebaut hat.
Vor langer Zeit sagte mal eine Freundin zu mir:
Mit der richtigen Einstellung kannste Plastik fressen.
Okay, das hat sich mittlerweile deutlich relativiert.
Aber das Prinzip dahinter existiert dennoch:
Es ist eine Frage der Haltung -
auf beiden Seiten moralisierenden Zusammenhanges.
Wie Du es beschreibst:
"... solange Mensch seine Angst vor Strafe und Ausschluss
als verhaltensbestimmende Macht nicht abgebaut hat."
Aber dieser Abbau scheint mir anderes Thema zu sein.
Lieben Gruß