Stimmt schon, aber letztlich hängt doch die Möglichkeit, den inneren Frieden finden und auch leben zu können, stark von den äußerlichen, gesellschaftlichen Bedingungen ab. Wer all seine Zeit für die Überlebenssicherung aufwenden muss, dem bleibt kaum eine Chance, sich den äußeren Zwängen zu entziehen. Es meditiert sich schlecht in einer Chaingang, uns ebenso in einem Bergwerk unter miserablen Bedingungen. Und nichts anderes als oberirdische Bergwerke sind die heutigen Betriebe. Die Möglichkeit, dem zu entfliehen, muss man sich erst schaffen. Und auch dann ist es sehr schwer, diesen Weg nicht wieder zu verlassen. Den äußeren Machthaber abzuschaffen ist eine schöne Idee, aber ist sie auch realistisch? Steht nicht schon in den Schriften "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist"? Aus gutem Grund? Dabei haben sich adelige Herrscher oft noch geradezu fair verhalten und sich mit dem berühmten 10-tel begnügt. Und heute? Praktisch alle Ebenen der "öffentlichen Hand" sind pleite, obwohl der arbeitende Normalo die Hälfte für den Staat schuftet. Meinst du nicht auch, dass da der Ansatzpunkt beim Staat sinnvoller ist? Ist es nicht besser, den nimmersatten Würger zu erschlagen, anstatt sich mit immer weniger Luft begnügen zu wollen? Der spirituelle Weg ist nur eine Möglichkeit für Spezialisten, nicht für die Masse. Wenn wir ihn gehen, so ist das ein Privilleg - das aber umso weniger wert ist, je weiter die Gesamtstimmung kippt. Außerdem wird diese Möglichkeit gerne von denen propagiert, die letztlich das Gegenteil praktizieren - und dem Rest dies als Alternative zubilligen, nachdem sie alle irdischen Güter unter sich aufgeteilt haben.