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Morgenfeuer

Wortjan Sinner

Well-Known Member
Registriert
6. Mai 2018
Beiträge
6.556
(2019) Morgenfeuer

Die Welt ist nicht wie sie gestern war,
was morgen kommt, das ist sonnenklar,
nur noch für dich und nichts mehr für mich,
so sieht es aus, also lass mich daraus.

Was du auch tust, tu es nur für dich,
denn von dem gibt es nichts für mich,
was ich noch will, davon schweig ich still,
sonst nehmt ihr auch das letzte was ich brauch.

Sie machen gar nichts neuer, nur alles vielmehr teuer,
fressende Ungeheuer sind eure Morgenfeuer.

Die Welt war zwar nicht so wirklich gut,
doch, was es gab, ließ mir meinen Mut,
was heute ist, nennt sich grauer Trist,
das, was dir Deins, ist nicht identisch Meins.

Wenn ich was tu, werd ich ausgebremst,
Freiheit bleibt ein Utopiegespenst,
drum bleib ich fern, wenn auch nicht sehr gern,
aus dieser Welt, die ihr so umgestellt.

Sie machen gar nichts neuer, nur alles vielmehr teuer,
fressende Ungeheuer sind eure Morgenfeuer.

Bringst du mir Zwang, werd ich auferstehn,
deine Welt wie meine untergehn,
du spürn, wohin falsche Wege führn,
kein Pfad im Wir, kein Platz im Jetzt und Hier.

Sie machen gar nichts neuer, nur alles vielmehr teuer,
fressende Ungeheuer sind eure Morgenfeuer.

Warum zum Teufel kein gemeinsames Abenteuer,
damit wir sie alle entfachen, die Herzensfeuer.
 
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(2020) Feuermorgen

Ich seh keine Menschen weit und breit,
alles abgeriegelt in dieser Zeit,
also komm mir nicht mit Sinn und Ziel.
Mein Leben war doch noch nie gesund,
doch jetzt müssen alle in diesen Grund,
so zu sein wie ich, das ist doch echt kein Spiel.

Wenn er kommt, dieser Feuermorgen,
kannst du dir nicht mal Feuer borgen,
und wenn die Feuermorgen brennen,
nicht mal ums eigne Leben rennen.

Wach noch auf, so lange es noch geht,
und steh auf, noch ist es nicht zu spät,
darf man alles nicht mehr sagen.
Unsre Erde, dieses Paradies
versinkt bald in tiefe Finsternis,
redest du, gehts dir schnell an den Kragen.

Wenn er kommt, dieser Feuermorgen,
kannst du dir nicht mal Feuer borgen,
und wenn die Feuermorgen brennen,
nicht mal ums eigne Leben rennen.

Es gibt nur noch ein einziges Licht,
und dieses heißt Bundesverfassungsgericht,
komm schau hin, damit es nicht auch noch stirbt.
Ganz allein für Mensch und das Volk
kämpft es anders als James Knox Polk,
damit nicht jedes Gesetz im Gift verdirbt.

Wenn er kommt, dieser Feuermorgen,
kannst du dir nicht mal Feuer borgen,
und wenn die Feuermorgen brennen,
nicht mal ums eigne Leben rennen.

Verharmlosung hieß es immer,
doch diese ist bedeutend schlimmer,
und urplötzlich sind Gott und Wunder wieder da.
Die Antike hat uns wieder,
wir singen nochmals alte Lieder,
bis zu dem glorreich getränkten Hurra.

Wenn er kommt, dieser Feuermorgen,
kannst du dir nicht mal Feuer borgen,
und wenn die Feuermorgen brennen,
nicht mal ums eigne Leben rennen.
 
(2004) Zombies

Ich fand die dreizehn Leichen,
als ich sehr spät kam nach Haus,
sie waren schon am Riechen,
doch ich machte mir nichts draus.

Nach sieben Stunden grub ich dann
drei Meter tief ein Loch,
als der Letzte unten lag,
spürte ich, sie lebten noch.

Zombies, Zombies,
das hätt ich nie gedacht,
Sklaven für die Freiheit
unter meinem eignen Dach.

Zombies, Zombies,
arbeiten ohne Geld,
sind von uns schon viele
hier auf dieser kranken Welt.


Sogleich dacht ich an Sinclair,
diesen Held von Jason Dark,
und lief so schnell ich konnte
durch den nahen dunklen Park.

Ich stolperte, dann gingen
bei mir alle Lichter aus,
das Letzte, was ich dachte, war,
ich komm nie mehr nach Haus.

Zombies, Zombies,
hör wie der Teufel lacht,
Sklaven für die Freiheit
haben mich zu Fall gebracht.

Zombies, Zombies,
die Reichen wissens schon,
werden sich nie wehren,
schufften lieber ohne Lohn.


Als ich schmerzlos erwachte,
spürte ich nicht, es ist kalt,
sah zwölf dieser Gestalten,
die sich schleppten in den Wald.

Der letzte sprach gedanklich
"Ich hab heute ausgedient",
dies wurd mir schaurig klar,
als er danach zu Staub zerfiel.

Zombies, Zombies,
ich werd nie sein wie ihr,
Sklaven für die Freiheit,
geistloses Geschwätz beim Bier.

Zombies, Zombies,
so werd ich niemals sein,
bleib ich auch bis zum Tod
stetig einsam und allein.

Zombies, Zombies,
ich werd nie sein wie ihr,
Sklaven für die Freiheit,
geistloses Geschwätz beim Bier.

Zombies, Zombies,
die Reichen wissens schon,
werden sich nie wehren,
schufften lieber ohne Lohn,
schufften lieber ohne Lohn.
 
Hoffnungslicht :engel1:
https://www.gedichte-oase.de/gedicht/hoffnungslicht-2

Gerade jetzt in diesen Zeiten
brauchen wir verdammt viel Mut;
Hoffnung, dass sich manches wendet,
Einklang fließt statt Menschenblut.

Weisheit, um korrekt zu handeln,
rücksichtsvoll zum Nächsten sein,
dass die kleine schwache Seele spürt,
sie ist nicht ganz allein.

Optimismus, um zu handeln,
dass der Glaube niemals bricht.
Darum möchte ich euch bitten:
Reicht es weiter, dieses Licht!

© Gedicht von Norbert Van Tiggelen

PS: Noch ein Licht https://funpot.net/?578625 :grouphug:
 
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2021 (Verräter deutscher Sprache)

Me Too, me too, me too,
me too, me too, me too,
die Verräter deutscher Sprache
singen nur noch me too.


Früher gab es Mädchen
und Frauen immerzu,
heute gibt es Klägchen
und Kritiken im Nu.

Früher gab es Liebe,
heute nur noch Streit,
früher manchmal Diebe,
heute nur das Nonnenkleid.

Me Too, me too, me too,
me too, me too, me too,
die Verräter deutscher Sprache
singen nur noch me too.


Ich auch, ich auch, ich auch,
was ist so schwer daran,
ich auch, ich auch, ich auch,
wer bricht sich etwas dran.

Me Too, me too, me too,
me too, me too, me too,
die Verräter deutscher Sprache
singen nur noch me too.

Sie singen nur noch me too,
sie singen nur noch me too,
sie singen nur noch me too,
sie singen nur noch ...
 
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