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Mord an Theo van Gogh

Hm - ein wenig seltsam finde ich eure Reaktionen schon.
Zuerst wird (meiner Meinung nach zu Recht!) eine Reaktion gefordert, findet sie dann erstmalig statt seid ihr auch nicht zufrieden.

Der Auftritt des bayrischen Innenministers auf dieser „Demo“ hat wohl den Puppentheatercharakter sichergestellt. Irgendwie passt die Demo rein zufällig in die hilflose „Integrations-“ debatte...wer wird da wohl wo aufgesprungen sein?

Denkt ihr allen ernstens, dass der Zeitpunkt rein zufällig 3,2 Jahre nach dem Anschlag gewählt wurde oder passt er nicht eher in die Profilfindungsphase des Wahlauftaktes einer bestimmten Partei?

Kann nicht die Integrationsdebatte rein zufällig wieder einmal die abtrünnigen, aber wahlentscheidenden rechten Wählerstimmen sammeln? ...nach dem alten Motto „Guter-Ausländer-Böser-Ausländer...

Viele Grüße
Bernd
 
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Walther, dass die türkisch-islamische Union schon immer dieser Meinung war, ist ein uralter Hut. Dieser Dachverband wird von der türkischen Regierung selbst getragen. Ich hatte dazu doch etwas geschrieben. Er vertritt, an der Mitgliederzahl gemessen, 8 % der in Deutschland lebenden Moslems. Die für diesen Verband tätigen Mullahs werden in der Türkei an staatlichen Koranschulen ausgebildet und vom türkischen Staat nach Deutschland entsandt. Deren Tätigkeit ist in einem Vetrag zwischen beiden Staaten geregelt.
Im übrigen musst Du gerade bei Islamisten darauf achten, ob man das selbe meint, wenn man das gleiche sagt. Der Begriff Terror ist von uns und einem Moslem oft anders definiert. Vor jeder Diskussion mit einem Moslem muss man sich erst über die Bedeutung der Begriffe einig sein. Wenn Palis in Israel in einen zivilen Buss eine Bombe legen, ist das Widerstand oder Terror ? (als Beispiel). Im Normalfall wird ein Moslem dies nicht als Terror bezeichnen.
Den Politikern vorzuwerfen, bei der Demo dabeigewesen zu sein, ist nicht richtig. Es waren sicher nicht die Wählerschichten von Beckmann, die da vor dem Rednerpult standen. Es sollten sich eher die Grünen schämen, die dabei waren, da ihre Zuwanderungspolitik erheblich zu dieser Lage beigetragen hat.
Schröder hat schon gemerkt, woher der Wind und sein Fähnchen ausgerichtet. Er sei auch für ein Kopftuchverbot, hatte er von sich gegeben. Bin mal gespannt, wann die Grünen die Kurve kriegen, Übung darin haben sie bereits genug. Die Forderung Ströbeles, einen Islamischen Feiertag einzuführen als Ersatz für einen christlichen hat selbst dort Entrüstung ausgelöst, wäre sicher noch vor zwei Jahren in der Partei enrsthaft diskutiert worden.
 
walter schrieb:
Zuerst wird (meiner Meinung nach zu Recht!) eine Reaktion gefordert, findet sie dann erstmalig statt seid ihr auch nicht zufrieden.
Walter, es gibt grundlegend friedliche und tolerante Muslime, keine Frage! Und es ist schön, dass die sich endlich mal öffentlich zu Wort melden. Aber die Frage muss gestellt werden, wie sie ihre liberale Lebenshaltung mit so einem furchtbaren Buch wie dem Koran unter einen Hut bringen. Und - das sagte ja schon Mavaho - der größere Teil der Muslime war da nicht präsent, und der ist, gemäß dem Koran, radikalisiert. Sie nehmen den Koran ernster. Der Koran muss von uns kritisch unter die Lupe und mit den Muslimen diskutiert werden. Al Kaida werden, nach den Informationen unserer Geheimdienste, bald mit nuklearen Angriffen weiter machen. Es gibt nicht wenige unter den Muslimen, die in dem Terror die Vorhut des Dschihad sehen, und die wollen, wenn's knallt, gewiss nicht auf der falschen Seite stehen. Es wird und muss nicht die Mehrheit sein, um einen erweiterten Terror bis hin zum Bürgerkrieg aus dem Hut zu zaubern. Wie gesagt, auch die Muslime wollen nur ein gutes Leben haben, so wie wir auch. Aber durch dieses schreckliche Buch sind - soweit sie dieses Buch überhaupt kennen und als ihre Religion ernst nehmen - im Hass gegen die "Ungläubigen", der bis zum Mordbefehl geht, gebrieft. So eine Religion müsse in ihrer Ausübung und schriftlichen Verbreitung eigentlich als tief verfassungsfeindlich verboten werden. So Sprüche wie "Islam ist Frieden" sind mir in der Tat als Protest zu wenig. Mich stellt es nicht zufrieden, ein geheiligtes Terror-Buch auf friedlich zu bürsten. Die politische Forderung, die ich ja stelle - für hier und jetzt - das ist die substanzielle Diskussion über den Islam. Diskussion! Und nicht so ein halbherziges Plakate-Schwenken. Kann doch wohl nicht zu viel verlangt sein...

Gysi
 
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mavaho schrieb:
www.salaamway.de. Völlig unverständlich ist mir, dass solche Foren nicht behördlich geschlossen werden. Wenn offen zum Sturz unserer demokratischen Grundordnung aufgerufen wird, ist die Grenze der Meinungsfreiheit überschritten, hier beginnt der Nachtwächterstaat.
Salaamway zieht dir schon die Schuhe aus, Mavaho. Aber es soll noch viel schlimmere muslimische Foren geben... Salaamway ist noch eines der liberalen Foren. Immerhin durfte ich da posten, ohne gleich rausgeschmissen zu werden. Jedoch hatte ich mich nach 2 Wochen ausgeloggt, weil mir manche der User einfach zu unheimlich waren. Ich fühlte mich echt bedroht. Und alle, auch die um freundliches Benehmen Bemühten, haben andere Realwahrnehmungen als ein Otto Normalverbraucher wie ich. Auch nach denen ist der Koran nichts anderes als ein Friedensbuch, auch nach denen kann ein "Ungläubiger" nie wissend sein, wenn er nicht "Ja" zu Allah und seinem Propheten sagt... Alle meine Kritik zeigt, dass ich nicht richtig lesen kann... Und ein "Ungläubiger" sei nun mal von Allah verdammt. Alle haben auch großes Verständnis für den Van-Gogh-Mörder - und eine gewisse Symathie für Al-Kaida. Alle fühlen untereinander Solidarität, egal, wie die zur religiös motivierten Gewalt stehen. Die weitaus meisten sind antidemokratisch. Viele antworteten mir mit Verachtung und in scharfem Ton. Die Minderwertigkeit der "Ungläubigen" ist von den Muslimen wie Muttermilch aufgesogen - alle sagen im Forum, dass sie persönlich keine Gewalt gegen "Ungläubige" ausüben würden (was sollen die in einem öffentlichen Forum denn sonst sagen...) - aber auch keiner grenzt sich von ihr scharf ab! Ist ja auch nur logisch: Was Allah letztlich mit den schließlich schlimmsten Frevlern (Unglaube ist schlimmer als Mord!) tut, das wird man als Muslim selber nicht abstoßend finden können! Die 14 Tage bei Salaamway waren eine interessante Erfahrung für mich. Die meine Befürchtungen allerdings nur bestätigen konnte.

Gysi
 
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