Von der Demut
19Liebes Kind, tu deine Arbeit in Demut; das ist besser als alles, wonach die Welt trachtet. 20Je größer du bist, desto mehr demütige dich; so wirst du beim Herrn Gnade finden. 21Denn groß ist allein die Majestät des Herrn, und von den Demütigen wird er gepriesen.
22Strebe nicht nach dem, was zu hoch ist für dich, und frage nicht nach dem, was deine Kraft übersteigt,
23sondern was dir Gott befohlen hat, das halte dir immer vor Augen; denn es nützt dir gar nichts, wenn du nach seinen vielen Werken gaffst. 24Mit dem, was dich nichts angeht, gib dich nicht ab; 25denn dir ist schon mehr gezeigt, als Menschenverstand fassen kann; 26schon viele hat ihr Denken irregeleitet, und gefährliche Vorstellungen haben sie gestürzt.
Von starrköpfigem und vernünftigem Verhalten
27Wer sich in Gefahr begibt, der kommt darin um, 28und ein starrköpfiger Mensch nimmt zuletzt ein schlimmes Ende. 29Ein starrköpfiger Mensch macht es sich selber schwer, und der Sünder häuft Sünde auf Sünde. 30Denn Hochmut tut niemals gut, und nichts als Unheil kann daraus erwachsen. 31Ein vernünftiger Mensch lernt die Weisheit, 32und wer sie lieb hat, der hört aufmerksam zu.
33Wie das Wasser ein brennendes Feuer löscht, so tilgt das Almosen die Sünden. 34Wer Wohltaten erweist, dem wird's Gott vergelten, der alles lenkt, und wenn er fällt, wird er eine Stütze finden.