Begriffsgeschichte
Noch im 19. Jahrhundert wurde der Begriff „Solipsismus“ ungefähr gleichbedeutend verwendet mit „Selbstsucht“. Was heute meist „metaphysischer Solipsismus“ genannt wird (nichts außer dem eigenen Bewusstsein existiert), wurde zumeist „(logischer) Egoismus“ genannt.
[4] Eine solche Position wird von
Johann Burkhard Mencke beschrieben: Die „Egoistas“ würden vertreten:
„quod soli sint in mundo, cetera omnia tantum in ipsorum cogitationibus existant“
„dass sie die Einzigen in der Welt sind, jedwede anderen würden nur existieren in den eigenen Gedanken“
[5]
Menckes Bericht liegt eine jesuitische Polemik zugrunde, welche sich gegen die Positionen von
Descartes,
George Berkeley und deren Schüler richtete.