Schwierig:
Weil es steht ja auf keiner Stirne geschrieben, was man "ist" !
Richtig. Und es wird auch niemand beim Asylantrag als Beruf "IS Terrorist" angeben.
Wenn ich jetzt mal die sogenannte "Flüchtlingskrise" 2015 als Beispiel nehme, dann hatten wir eigentlich keine solche. Für mich stellte sich das als eine "Organisationskrise" dar. Die paar, die in diesem Jahr zu uns kamen, warteten teilweise bis zu 2 Jahre auf die Bearbeitung ihres Asylantrages. Das ist völlig inakzeptabel. In einigen Fällen ging es auch schneller aber min 8-10 Monate war die optimale Regel.
Auch das ist schon viel zu lang. Weiter ging es mit Deutschkursen. Auch hier viel zu lange Listen für viel zu wenig Personal. Und da sind wir auch beim Knackpunkt. Wir hatten schlicht zu wenig Menschen, die für die Aufgaben nötig gewesen wären.
Klar rutschen da auch Typen durch, die nicht grad gute Absichten hatten. Das passiert halt, wenn man hinter Bergen von Anträgen sitzt und kein Ende sieht. Auch die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden lief nicht grad optimal.
In Summe der Problemen kann man also sagen, dass wir organisatorisch versagt haben. Wie in so vielen Bereichen der Org des Staates. Da haben die Neolibs ganze Arbeit geleistet. Staat abbauen (Schlanker Staat) und sich keine Gedanken machen, wie die paar übrig gebliebenen die ganze Arbeit schaffen können.
Klar wurden schnell Sammelunterkünfte geschaffen. Hier mal ein Beispiel aus Leipzig:
Flüchtlingsheim- und Asylunterkunfts- Gebäude an der Max-Liebermann-Straße in Leipzig im Bundesland Sachsen, Deutschland. In der Luftbild-Datenbank von euroluftbild.de finden Sie faszinierende Fotos in hoher Auflösung.
www.luftbildsuche.de
Von oben sieht es ja noch einigermaßen ordentlich aus. Steht man davor und sieht die Umzäunung, dann sieht es eher wie eine Vollzugsanstalt für nicht gefährliche Straftäter aus.
Damals, 2015, als in meiner Straße ein Brandanschlag auf eine geplante Unterkunft für Frauen mit Kindern begangen wurde, hab ich ja die Betreiber mit unterstützt.
Leipzig-Stötteritz: Reaktionen der Anwohner_innen nach dem Brandanschlag Stötteritzer Storys: “Der Brandanschlag auf die Flüchtlingsunterkunft in der Sommerfelder Straße hat viele Stötteritzer sehr betroffen gemacht. Aus diese Grund organisierten Anwohner spontan eine Zusammenkunft am Abend des...
leipzig-stadtfueralle.de
Bei dieser Versammlung gab es viel Hilfsbereite, die sich danach engagierten.
Alle haben mitbekommen, wie schwierig sich diese Hilfe gestaltete. Kaum Unterstützung von der Stadt und immer wieder Hürden, die es zu überwinden gab.
Wenn ich das heute mit dem Flüchtlingsstrom aus der UKR vergleiche, dann könnte mir etwas schlecht werden. Plötzlich ist fast alles möglich und Geld scheint in ausreichender Menge vorhanden zu sein. Was gleich zu sein scheint, ist das lasche Umgehen mit den Ankommenden. Ich hab von städtischen Mitarbeitern schon gehört, dass einige junge Männer (ich dachte ja immer die dürften nicht flüchten) mit "Heil Ukraina" Rufen auf sich aufmerksam machen und bis nachts lautstark "herumhängen". Es wurden auch Gelb/Blaue Fahnen mit Asov Symbol gesehen. Also das alte mit der schwarzen Sonne hinter der Wolfsangel.
Ich kann eigentlich nur hoffen, dass man aus den Fehlern damals etwas gelernt hat und im Heute das ganze besser im organisiert.
Was ich definitiv nicht verstehen kann, ist die Nicht-Gleich-Behandlung der Flüchtlinge. Zumal die Flüchtlinge aus 2015 ja jene waren, die "unsere Seite" verursacht hat. Jetzt, da Putin der Urheber ist, scheint alles etwas leichter und unkomplizierter zu laufen.
Mal von der Tatsache abgesehen, dass diese sehr schnell in sozialen Systeme integriert werden. Was damals kaum denkbar war.
mfg