Ich selbst hab über ein Jahr versucht, mich hier in meiner Gegend als Fuhrparkleiter zu bewerben. Stellen gab es genug.
Was es nicht gab, war die Bereitschaft solch Posten fair zu entlohnen. Mal davon ab, dass sich zwei Speditionen nicht mal meldeten, nachdem ich meine Unterlage zur Verfügung stellte (ich wußte, dass die seit gut einem Jahr keinen mehr auf diesem Posten hatten und die Aufgaben an andere aufteilten, denn ich hab als GF in meiner alten Firma für die Touren gefahren).
Nur zwei?
Bei mir meldeten sich nicht einmal die Hälfte der Unternehmen, aus vielen Bewerbungen, und nicht einmal zu digitalen Empfangsbestätigungen oder Absagen waren sie in der Lage.
Man versendet seine Bewerbungsunterlagen in eine Art digitalen Orkus, ein schwarzes Loch, aus dem nicht einmal ein Lichtstrahl kommt zurück. Das ist einfach so, aber man sollte es nicht persönlich nehmen.
Die anderen "Verhandlungen" scheiterten am Gehaltswunsch. ....wenn ich als VB 3000€ Brutto ansetze, sollte man doch denken, dass man da auch etwas verhandeln kann. Statt dessen wurde darauf verwiesen, dass bei einer solchen Höhe eine Verhandlung wohl keinen Sinn machte.
Zu hoch gepokert, das kann vorkommen.
Erfahrung hin oder her, ein Einstiegsgehalt ist ein solches. Zum Einen muss ein Unternehmen erst herausfinden, ob man den Anforderungen überhaupt genügt, Zuverlässigkeit, Softskills usw. usf. gegeben sind. Zum Anderen ist klar, dass der Mitarbeiter nach Abschluss der Probezeit oder spätestens nach einem Jahr nachtarocken wird. Die 3.000 sind also kein Betrag, der lange auf diesem Niveau bleiben wird.
An diesem Punkt ist das zuviel, Führungsposition hin oder her. Das ist nicht vergleichbar mit Kollegen in anderen Firmen, die darin schon wer weiß wie lange beschäftigt sind, denn die haben ja schon mehrere Lohnnachverhandlungen hinter sich (und auch belegt, was sie sind und können).
In jedem Jobwechsel muss es eine Verbesserung geben, das ist klar (denn sonst gäbe es ja keinen Grund, sie anzustreben).
Nach m.E. ist man aber besser beraten, eine vorhandene, aber moderate Verbesserung anzustreben, um sich dann nach einer gewissen Zeit in Nachverhandlungen zu begeben. Positiv argumentieren: Ich habe die und die Qualitäten, ich habe das und das bewirkt.
Es kann auch Modelle geben, die für einen Mitarbeiter reale wirtschaftliche Vorteile darstellen, aber nicht unbedingt Geld auf dem eigenen Konto darstellen: Die sogenannten "
Da ich zwei Fuhrparkleiter größerer Speditionen persönlich kannte und diese Stellen den beworbenen glichen, kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass meine Vorstellungen schon tief angesetzt waren. ....ich muß noch dazu sagen, die beiden Bekannten sind beide aus den alten BL.
Unser Fachkräftemangel ist ein hausgemachtes Problem.
Ja, man kann einen kleinen Teil durchaus durch Zuwanderung ergänzen, kompensieren kann man den nicht.
Wenn wir nicht in der Lage sind unsere Fachkräfte auch hier zu halten, dann ist das "System" kaputt und der Kitt (Migration) kann es nicht retten. Aus- und Weiterbildung inkl unsere Schulbildung sind mangelhaft bis schlecht. Die Aussichten eines dennoch gut ausgebildeten Menschen auf einen fairen Lohn sind ungleich mangelhafter. Hinzu kommt eine teils erschreckend klaffenden Gehaltsschere zwischen Chefetage und darunter agierender Abteilungsleiter. Bezieht man noch den Arbeitsdruck in dieser Ebene mit ein, dann sind die Hungerlöhne, die zur Verfügung gestellt werden, ein Witz!
Ja, hier muß etwas passieren. Aber so lange man die Billiglöhner aus dem Ausland absaugt, die ja dann in ihren Ländern fehlen, wird sich wenig bis gar nix ändern.
Ich könnte jetzt auch noch von einer guten Freundin berichten, hochqualifizierte Krankenschwester mit über 20 Jahren Berufserfahrung, die sich einen neuen Job suchen wollte und von den Praxen, bei denen sie sich bewarb, lediglich den Mindestlohn angeboten bekam.
...großartig!
mfg
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