Für die Philosophie kommen Objektivität und Subjektivität beide aus der Intersubjektivität.
Etwas ausbuchstabierter bedeutet das, dass wir einander Geschichten erzählen, von dem, was wir wahrnehmen und erleben. Manches erleben andere auch, anderes ähnlich, manches nicht.
Manches ist uns (mehr oder weniger) direkt sinnlich zugänglich, anderes qua Gefühl oder Denkleistung oder auch meditativer Schau.
Aus der Summe dieser Eindrücke bastelt man Theorien, die uns erklären wollen, warum wir die Welt so erleben, wie wir sie erleben.
Da die Welt aber viel weniger einheitlich ist, als zu meiner Jugend und auch die Illusion, dass unsere (westlich-wissenschaftlich-funktionale) Sicht die einzig richtige ist und die anderen nur noch nicht so weit sind, allmählich versiegt, sind wir mit mehreren Weltbildern konfrontiert.
Jedes sieht die Welt etwas anders, dass es aber einen objektiven 'Blick von Nirgendwo' ('view from nowhere', Thomas Nagel) gibt, glit insofern als ausgeschlossen, als man diesen nicht einnehmen kann. Wir haben immer eine bestimmte Perspektive, aus der heraus wir in die Welt schauen.
Der große Fehler moderner westlicher Perspektiven ist die zum einen die Funktionalisierung (alles muss einen Nutzen haben, aber nichts darf einen Sinn haben) und zum anderen die sträfliche Vernachlässigung der Innerlichkeit. Alles muss aus dem Zusammenspiel äußerer Gründe erklärt werden, von Herrschaftsstrukturen bis zu Neurotransmittern.
Die Archetypen sind Wirkkräfte des (Welt-)Inneren, Ideen als etwas, worauf eine Entwicklung zusteuert. Aber wie inneres eigentlich wirken soll, ist in unserer Zeit schon eine Frage, die auf Unverständnis stößt. Schon dass und wie Argumente wirken, ist uns in keiner Weise klar, alles muss in die Sprache von blockierten Rezeptoren übersetzt werden, dann ist wieder alles in Butter.
Doch entgegen der vollmundigen Behauptungen der frühen 2000er weiß man nicht, wie aus Hirnzuständen Logik wird, Überzeugungen werden und was gute von schlechten Argumenten unterscheidet.
... "das Synchrone" sei natürlich "eine Idee" ( -> Platon ? ) :
.. "eines" Kontext' .
Ja, der auch.
Das Reizvolle ist auch, dass weder Platon noch Jung eindeutig monistisch oder dualistisch sind. Etwas in dem sich Archetypen ausdrücken hat Anteil an denselben ohne total dieser Archetypus zu sein. Als Manifestation kann man immer nur Teil einer materiellen Welt sein, aber vollkommener Ausdruck eines bestimmten Archetypen. Der Archetypus selber ist ja selbst Teil einer Einheit der Ideen. Manche sagen, es sei die Aufgabe, die Archetypen in einen harmonischen Ausgleich zu bringen. Da die Welt aber weiter geht, ist dies notwendigerweise ein dynamisches Geschehen. Bis in die Nondualität, die den ewigen Tanz des Fixen mit dem Flüchtigen darstellt.