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Mal ne Frage an die Gottgläubigen ...

Danke für deine ausführliche Antwort. :)

Ich drücke es der Einfachheit halber gerne damit aus, dass ich an einen Schöpfergott glaube und die Bibel für das interessanteste Buch halte, das ich kenne.
Das sehe ich komplett anders. Ich halte die Existenz göttlicher Wesen für reine Phantasie und die Bibel für eine ziemlich schlechte Mischung aus Geschichts- und Märchenbuch, aus der Feder dilettantischer Schreiberlinge und machthungriger Kleriker.

Es gibt für mich einfach eine profane Verbindung zwischen Wolke, Baum, Maus und Mensch. Ein Prinzip, einen Sinn.
Das sehe ich allerdings auch so. Die Realität, respektive die Natur, ist schon sehr faszinierend. Zu erkennen, wie alles zusammenwirkt und sich entwickelt hat, kann einen schon mit großer Ehrfurcht erfüllen.

Aber daraus auf einen "Gott" zu schließen, halte ich für einen voreilig gefassten Fehlschluss. Das widerspricht nicht nur dem Sparsamkeitsprinzip, sondern zeigt auch die natürliche Überheblichkeit der menschlichen Spezies (Gott wird als uns ähnlich behauptet).
 
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Danke für deine ausführliche Antwort. :)


Das sehe ich komplett anders. Ich halte die Existenz göttlicher Wesen für reine Phantasie und die Bibel für eine ziemlich schlechte Mischung aus Geschichts- und Märchenbuch, aus der Feder dilettantischer Schreiberlinge und machthungriger Kleriker.


Das sehe ich allerdings auch so. Die Realität, respektive die Natur, ist schon sehr faszinierend. Zu erkennen, wie alles zusammenwirkt und sich entwickelt hat, kann einen schon mit großer Ehrfurcht erfüllen.

Aber daraus auf einen "Gott" zu schließen, halte ich für einen voreilig gefassten Fehlschluss. Das widerspricht nicht nur dem Sparsamkeitsprinzip, sondern zeigt auch die natürliche Überheblichkeit der menschlichen Spezies (Gott wird als uns ähnlich behauptet).
Die Bibel besteht nicht aus zwei widerspruchsfreien Sätzen. Vieles davon sind Geschichten, die die menschliche Unzulänglichkeit beschreiben. Kein anderes Buch, das ich kenne, beschreibt die Menschheit so gut, ausführlich, direkt, ungeschönt und trotzdem hoffnungsvoll.
Das Johannesevangelium beginnt mit der griechischen Definition, dass Gott Logos ist. Also nicht nur Wort nach lutherischer Übersetzung, sondern auch Sinn. Darauf beziehe ich mich. Es passt also nicht, wenn du entgegnest, dass du es anders siehst, weil deine Gottesvorstellung ein dem Menschen ähnliches Wesen ist. Denn seit wann sind Menschen abstrakt und seit wann ist Sinn ein Wesen? Wir schauen auf einzelne Worte in der Bibel und missbrauchen sie zur Verwirrung, aber was die Bibel lehren kann, ist im Umkehrschluss, dass der Mensch mehr ist als sein Körper. Und das halte ich für wahr, weil ich es mit meinen Sinnen schon länger wahrnehme als ich die Bibel kenne.
In Bezug auf die Natur würde ich gar nicht mal so weit gehen wie du. Ich sehe das statischer. Gar nicht so sehr Zusammenwirkung und Entwicklung - so weit würde ich bei meiner Interpretation nicht gehen. Sondern in erster Linie eine Momentaufnahme. Wie mit den “Linien auf dem Feld“. Ich sehe etwas, das ich als ästhetisch empfinde. Es ist nicht zuletzt mein subtiles, individuelles, ästhetisches Empfinden, das meiner Umgebung seinen Sinn verleiht. So nehme ich es wahr. Ich bin Teil des Systems. Ich bin darin nicht minderwertig. Vielleicht hätte alles keinen Sinn ohne mich und meine Wahrnehmung. Und genau diese Wechselwirkung zwischen mir und meiner Umwelt ist das göttliche Prinzip ohne das nichts wäre.
 
Zu erkennen, wie alles zusammenwirkt und sich entwickelt hat, kann einen schon mit großer Ehrfurcht erfüllen.
So isses!
Aber daraus auf einen "Gott" zu schließen, halte ich für einen voreilig gefassten Fehlschluss.
Lese ich etwa zwischen den Zeilen voreilig, dass Du auch Fehlschlüsse ganz gerne magst, vor allem, wenn sie sich "an einem ganz anderen Ort" abspielen, mit dem Du verständlicherweise aber gar nichts zu tun haben willst? :D :rolleyes:
Das widerspricht nicht nur dem Sparsamkeitsprinzip, .........
Aha! - Nicht nur, dass ich Dir diesen anderen "sparsamen" Gedankenort im Prinzip nicht gönnen würde...:D...,aber das Sparsamkeitsprinzip scheint ein schlechtes Beispiel für das Barbierproblem zu sein, falls sich Gott nicht selbst rasiert und daraus der Fehlschluss voreilig abgeleitetet würde, "Gott hätte einen langen Bart".......:D :rolleyes:

Und dennoch gilt für mich - gerade deshalb - folgender Spruch in der Widerspruchsfreiheit fort:

" Ein Gerücht grassiert, falls sich Gott rasiert. " -

Denn keiner wäre da, der dies tun könnte, dort, wo Gott »ist«.....
........nicht mal ER selbst - in der KENNTNIS.....
einer "schmerzhaft fehlenden" Selbsterkenntnis......
:rolleyes:
....sondern zeigt auch die natürliche Überheblichkeit der menschlichen Spezies (Gott wird als uns ähnlich behauptet).
Phantastisch!
Von Deiner eigenen Opferbereitschaft,
Dich gerade dafür beispielhaft zur Verfügung zu stellen,
bin ich spontan überwältigt.
:lachen:

Bernies Sage (Bernhard Layer)​
 
Wiederhole mich (weil mir nichts Besseres einfällt): Die Aufklärung hat aufgezeigt, daß der Verstand verschiedene "Lösungen zur Erklärung der Welt" geboren hat: Wissen und Glauben. Warum nun die "Glaubensebene" in ihrer tatsächlichen, erlebten Existenz in Frage gestellt wird, versteh ich nicht, solange damit kein Schaden in der jeweiligen "Sozialisation" angerichtet wird.
 
Das Johannesevangelium beginnt mit der griechischen Definition, dass Gott Logos ist.
Gerade das Johannesevangelium ist einzigartig und wirkt wie ein frühkirchliches, bauernfängerisches Propagandapamphlet.

Es passt also nicht, wenn du entgegnest, dass du es anders siehst, weil deine Gottesvorstellung ein dem Menschen ähnliches Wesen ist. Denn seit wann sind Menschen abstrakt und seit wann ist Sinn ein Wesen?
Für Christen ist Gott einer mit Gefühlen wie Liebe und Barmherzigkeit. Er ist menschenähnlich, mit menschlichen Eigenschaften, allerdings sind diese bei ihm viel weiter ausgeprägt. Er ist nicht wissend, sondern allwissend; nicht mächtig, sondern allmächtig; seine Liebe ist unendlich, usw. Absolut schräg ist jedoch, dass er mit einer Menschenfrau einen Sohn zeugte (der zugleich er selbst ist!?).

Das Christentum ist anthropozentrisch und mit Sicherheit ein reines Phantasiegebilde. Judentum und Islam sind wenigstens annähernd plausibel (vorausgesetzt man hält einen Gott für möglich), aber das Christentum ist irgendwie übelstes Flickwerk ohne Sinn und Verstand.
 
Warum nun die "Glaubensebene" in ihrer tatsächlichen, erlebten Existenz in Frage gestellt wird, versteh ich nicht, solange damit kein Schaden in der jeweiligen "Sozialisation" angerichtet wird.

Weil Glauben nur Vermutungen, Hypothesen sind. Für religiöse Menschen ist aber das Wirken eines Gottes ein Faktum. Das kann man nur ablehnen.
 
Eigentlich geht Sie das einen Schmarren an.
Macht nichts. :)

Interessant ist das Phänomen trotzdem: warum brauchen manche einen allmächtigen Zaubermann, um sich besser zu fühlen? Als alter Freud-Freund vermute ich stark, dass das mit irgendwelchen Erlebnissen in der Kindheit zu tun hat.

 
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