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Lügen

AW: Lügen

Ja, das kann man so denken. Aber was bringt es, so zu denken? Wut? Trauer? Verachtung für "die Welt voller Lügen". Wahrscheinlich aber keine gute Stimmung.

Es ist doch Unsinn, eine formale Konvention mit einer inhaltlichen Lüge gleichzusetzen, ja, Freundlichkeit sorgt für ein angenehmes Klima, aber aufgrund ihrer Oberflächlichkeit verhindert sie auch die Konfrontation mit inhaltlichen Lügen oder Irrtümern, sie deckt die heuchlerische Normalität und steht im Dienste der alltäglichen Funktionalität.

Der Begriff Lüge ist nur angebracht, wo überhaupt ein Anspruch auf Wahrheit besteht, so Heiner Geisler gestern bei "scobel", Moralisten, die darüber hinaus Authentizität für ihre Beurteilung von Menschen brauchen, leiden wohl eher unter einem Kontrollzwang als dass sie selbst besonders aufrichtig sind. "Moralisten lügen besser als andere, sie haben auch mehr Grund dazu."

:ironie: Virtuell erkennt man sie an ihren Mehrfachregistrierungen ohne äußere Notwendigkeit wie vorangegangener Sprerrung und der Art, wie sie diese leugnen. :D
 
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AW: Lügen

Wahrhaftigkeit ist so groß und genial in der Entfaltung, da braucht es keine Krücken in Form von Lügen und Ausflüchten mehr. Um dorthin zu gelangen, muss man sich jedoch selbst mal mögen und zwar genauso wie man ist, auch mit all den Unzulänglichkeiten und komischen Ecken und Enden. Wenn man da mal angekommen ist, wird die Lüge nahezu unmöglich, als würde man sich selbst verraten.

Für mich gibt es jedoch unabhängig davon gerechtfertigtes Vermeiden der Wahrheit, sei es in politischen Ausnahmesituationen, um Menschenleben zu retten oder um einen Machtapparat in die Irre zu führen, der dogmatisch, autoritär und humorlos waltet.

Die moralische Instanz des sogenannnten Gewissens hat für mich hier keine Relevanz, im Gegenteil, dieser Nährboden aus Schuldgefühlen und Zerrissenheit scheint im Grunde Verlogenheit und Scheinheiligkeit sogar gedeihen zu lassen. Es ist viel mehr ein Bedürfnis, das in einem heranwächst....vielleicht ein wenig die Sehnsucht nach Vollkommenheit, innen und außen, natürlich wird diese immer nur für Momente erlangt, aber das Streben dorthin ist im zwischenmenschlichen Bereich und der Interaktion nur dann möglich, wenn man ist wie man ist und keine Mördergruben gräbt.
 
AW: Lügen

Wahrhaftigkeit ist so groß und genial in der Entfaltung, da braucht es keine Krücken in Form von Lügen und Ausflüchten mehr. Um dorthin zu gelangen, muss man sich jedoch selbst mal mögen und zwar genauso wie man ist, auch mit all den Unzulänglichkeiten und komischen Ecken und Enden. Wenn man da mal angekommen ist, wird die Lüge nahezu unmöglich, als würde man sich selbst verraten.

Für mich gibt es jedoch unabhängig davon gerechtfertigtes Vermeiden der Wahrheit, sei es in politischen Ausnahmesituationen, um Menschenleben zu retten oder um einen Machtapparat in die Irre zu führen, der dogmatisch, autoritär und humorlos waltet.

Die moralische Instanz des sogenannnten Gewissens hat für mich hier keine Relevanz, im Gegenteil, dieser Nährboden aus Schuldgefühlen und Zerrissenheit scheint im Grunde Verlogenheit und Scheinheiligkeit sogar gedeihen zu lassen. Es ist viel mehr ein Bedürfnis, das in einem heranwächst....vielleicht ein wenig die Sehnsucht nach Vollkommenheit, innen und außen, natürlich wird diese immer nur für Momente erlangt, aber das Streben dorthin ist im zwischenmenschlichen Bereich und der Interaktion nur dann möglich, wenn man ist wie man ist und keine Mördergruben gräbt.

Ja!!!!

Und wo das Verstehen (Selbstliebe) dem Drang nach Erkenntnis (Unterscheidung von kontextbezogenem richtigem und falschem Verhalten) vorausgeht, gedeihen auch Nächstenliebe und Gerechtigkeit.
 
AW: Lügen

Wahrhaftigkeit ist so groß und genial in der Entfaltung, da braucht es keine Krücken in Form von Lügen und Ausflüchten mehr. Um dorthin zu gelangen, muss man sich jedoch selbst mal mögen und zwar genauso wie man ist, auch mit all den Unzulänglichkeiten und komischen Ecken und Enden. Wenn man da mal angekommen ist, wird die Lüge nahezu unmöglich, als würde man sich selbst verraten.

Die heilige etcetera, die nicht mehr lügt, weil sie sich selbst so liebt, hat eine so hohe Entwicklungsstufe erreicht, dass sie sich von der verlogenen Gesellschaft völlig zurückgezogen hat oder zur naiven Marionette eines unaufrichtigen Systems geworden ist.
 
AW: Lügen

Die heilige etcetera, die nicht mehr lügt, weil sie sich selbst so liebt, hat eine so hohe Entwicklungsstufe erreicht, dass sie sich von der verlogenen Gesellschaft völlig zurückgezogen hat oder zur naiven Marionette eines unaufrichtigen Systems geworden ist.

Du hast aber nur sehr ungenau gelesen, siehe dazu den zweiten Absatz von meinem ersten Posting:

Für mich gibt es jedoch unabhängig davon gerechtfertigtes Vermeiden der Wahrheit, sei es in politischen Ausnahmesituationen, um Menschenleben zu retten oder um einen Machtapparat in die Irre zu führen, der dogmatisch, autoritär und humorlos waltet.

Was hat das eigene Verhalten mit der Gesellschaft und den anderen zu tun? Jetzt mal vom Sender-Empfänger-Ding abgesehen, aber wieso soll ich Teil von etwas werden, zu dem mir der innere Zugang fehlt, bzw. das Bedürfnis daran teilzunehmen?
Mit dem Rückzug hast du jedenfalls teilweise Recht, eine Heilige werde ich aber garantiert in diesem Leben nicht mehr, dazu bin ich zu gerne menschlich.
 
AW: Lügen

Wahrhaftigkeit ist so groß und genial in der Entfaltung, da braucht es keine Krücken in Form von Lügen und Ausflüchten mehr. Um dorthin zu gelangen, muss man sich jedoch selbst mal mögen und zwar genauso wie man ist, auch mit all den Unzulänglichkeiten und komischen Ecken und Enden. Wenn man da mal angekommen ist, wird die Lüge nahezu unmöglich, als würde man sich selbst verraten.

Für mich gibt es jedoch unabhängig davon gerechtfertigtes Vermeiden der Wahrheit, sei es in politischen Ausnahmesituationen, um Menschenleben zu retten oder um einen Machtapparat in die Irre zu führen, der dogmatisch, autoritär und humorlos waltet.

Die moralische Instanz des sogenannnten Gewissens hat für mich hier keine Relevanz, im Gegenteil, dieser Nährboden aus Schuldgefühlen und Zerrissenheit scheint im Grunde Verlogenheit und Scheinheiligkeit sogar gedeihen zu lassen. Es ist viel mehr ein Bedürfnis, das in einem heranwächst....vielleicht ein wenig die Sehnsucht nach Vollkommenheit, innen und außen, natürlich wird diese immer nur für Momente erlangt, aber das Streben dorthin ist im zwischenmenschlichen Bereich und der Interaktion nur dann möglich, wenn man ist wie man ist und keine Mördergruben gräbt.

Sehr schön gesagt. :kuesse:
 
AW: Lügen

Für mich gibt es jedoch unabhängig davon gerechtfertigtes Vermeiden der Wahrheit, sei es in politischen Ausnahmesituationen, um Menschenleben zu retten oder um einen Machtapparat in die Irre zu führen, der dogmatisch, autoritär und humorlos waltet.

Was hat das eigene Verhalten mit der Gesellschaft und den anderen zu tun? Jetzt mal vom Sender-Empfänger-Ding abgesehen, aber wieso soll ich Teil von etwas werden, zu dem mir der innere Zugang fehlt, bzw. das Bedürfnis daran teilzunehmen?
Mit dem Rückzug hast du jedenfalls teilweise Recht, eine Heilige werde ich aber garantiert in diesem Leben nicht mehr, dazu bin ich zu gerne menschlich.

Die Menschen wollen angelogen werden, weil sie in ihrem Wahn von Idealbildern, sonst für einen nachteilige Schlüsse ziehen. Tut man das nicht, macht man sich das Leben nur unnötig schwer. Und da brauchen wir nicht von Ausnahmesituationen reden, sondern das ist der Normalfall. Abgesehen davon ist es vollkommen unglaubwürdig, dass Du eine Person bist, die nicht lügt, weil der Mensch ein Lügner ist. Der eine lügt mehr, der andere weniger.

Schön ist es, wenn man eine Person nicht anlügt, weil man sie sehr mag, aber selbst dann kommen Situationen, in denen man den anderen nicht unnötig aufregen oder eine sinnlose Diskussion über Unwichtiges vermeiden will.
 
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AW: Lügen

Die Menschen wollen angelogen werden, weil sie in ihrem Wahn von Idealbildern, sonst für einen nachteilige Schlüsse ziehen. Tut man das nicht, macht man sich das Leben nur unnötig schwer. Und da brauchen wir nicht von Ausnahmesituationen reden, sondern das ist der Normalfall. Abgesehen davon ist es vollkommen unglaubwürdig, dass Du eine Person bist, die nicht lügt, weil der Mensch ein Lügner ist. Der eine lügt mehr, der andere weniger.

Schön ist es, wenn man eine Person nicht anlügt, weil man sie sehr mag, aber selbst dann kommen Situationen, in denen man den anderen nicht unnötig aufregen oder eine sinnlose Diskussion über Unwichtiges vermeiden will.

Mir scheint deine Auslegung meiner Zeilen ein wenig zu...dogmatisch. Eine Diskussion ist deshalb eher sinnlos, aber ich möchte nur eines noch schreiben - es ging mir mehr um eine Haltung, eine gelebte Gefühlskultur und weniger um "ich lüge niemals".
 
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