dissidentin
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Gestern hab ich einen guten Film gesehen. schon älter, aber hab mir erst vor kurzem die DVD gekauft.
Der Film thematisiert die sogenannte "gestohlene Generation" in Australien. Es wurden zwischen 1910 u. 1970 einige hunderttausend Aborigines und Mischlingskinder ihren Eltern entrissen u. in christliche oder staatliche Heime gesteckt. Motivation war hier die Kinder den Eltern wegzunehmen und als billige Arbeitskräfte auszubilden bzw. bei Mischlingskindern, dass sie sich nur mit weißen verheiraten können und langfristig die schwarze Rasse "wegzuzüchten". Die hellsten wurden hier raussortiert und konnten auf bessere Schulen gehen, die dunkleren wurden für Hilfsarbeiten ausgebildet. Die Praxis gab es nicht nur in Australien, sondern bspw. auch in Kanada und Amerika. Ob die "Zuchtmotivation" dort die selbe war, weiß ich nicht, ich glaube dort ging es eher um Assimilation bzw. Unterordnung in die Gesellschaft.
Auf der DVD ist auch eine Doku drauf, eine Art "Making Of" des Films.
Es wurden für die Kinderrollen Laien, sprich Kinder aus Aborigine-Familien, gecastet.
Während dem Film erfolgte eine Art Aufarbeitung bei den im Filmteam mitmachenden Aborigines. Die Dokumentation zum Dreh des Films fand ich fast noch bewegender als den Film.
Es wurde bspw. die Szene gedreht, in der die Kinder brutal der Mutter entrissen wurden. Hiernach weinten sie. Die Kinder, die Darsteller sowie die künsterlische Leiterin, die ebenfalls von den Indigenas abstammt.
Sie konnten erstmal nicht weitermachen, weil ihnen bewusst wurde, dass es ihre eigene Geschichte war, die sie da drehen.
Das Making Of gibts im Netz, allerdings ist das gekürzt.
Die Szene ist aber drin.
Ich musste auch weinen und hab mich in dem Moment geschämt, weil ich weiß bin.
Egal wo die Weißen eingefallen sind, haben sie sich das Land widerrechtlich angeeignet und die Ureinwohner niedergemetzelt oder brutal unterdrückt.
Eines der traurigsten Beispiele ist die Geschichte der Tasmanier , da diese quasi ausgerottet wurden.
Die letzte Tasmanierin verstarb Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Dadurch, dass die Tasmanier keine Schrift hatten, sind nur noch zwei Gedichte in der Originalsprache übriggeblieben, weil sie diese im Bewusstsein, dass sie die letzte ist, noch aufgeschrieben hat. Die Zehntausende Jahre alte Kultur wurde innerhalb von einem Jahrhundert platt gemacht von Leuten wie uns, die selbst keine mehr haben, da sie ihre eigene Kultur schon lange verraten haben zu Gunsten des Christentums.
Der Film "Long Walk Home" wurde nach einem Buch, welche die Tochter der Betroffenen, geschrieben hat, verfilmt. Sie musste der Mutter versprechen nichts auszuplaudern, was die Geheimnisse der Aborigines verraten würde. In diesem Film wird einfach die Geschichte der Flucht ihrer Mutter erzählt, nur in wenigen, eher beiläufig erscheinenden Schlüsselszenen, schimmert etwas über die wundersame Kultur durch.
Die Motivation mir den Film zu holen, war allerdings ein erst vor kurzem aufgekommenes Interesse an der Kultur der Aborigines. Hatte neulich in einer Kneipe, die auch Booksharing betreibt, ein Buch mit genommen in dem es um das Glaubenssystem geht, sprich um die Traumzeit. Das Buch bzw. die Sichtweise hat mich so fasziniert, dass ich seither alles mögliche an Literatur u. Filmen darüber verschlinge.
Den Film selbst gibt es komplett auf Wikipedia, wie ich gerade sehe.
Allerdings auf Englisch.
Handlung
Die beiden Schwestern Molly und Daisy Craig sind sogenannte Mischlingskinder – ihre Mutter ist eine Aborigine, ihre Väter weiße Wanderarbeiter. Sie leben in Jigalong, werden 1931 von ihrer Mutter zwangsgetrennt und zusammen mit ihrer Cousine Gracie Fields in ein Erziehungsheim nahe Perth gebracht, rund 1500 Meilen von Jigalong entfernt. Verantwortlich dafür ist der Chief Protector of Aborigines A. O. Neville, der westaustralische Leiter der Behörde für Aborigine-Angelegenheiten. Er verfolgt damit das ihm vom Gesetz vorgegebene Ziel, Aborigine-Kinder und Mischlinge durch Entfremdung von ihren Wurzeln besser zu Hausangestellten und Farmhelfern für die „weiße Herrscherklasse“ ausbilden zu können. Doch kurz nach ihrer Ankunft im Heim fliehen die drei Mädchen.
Wikipedia
Der Film thematisiert die sogenannte "gestohlene Generation" in Australien. Es wurden zwischen 1910 u. 1970 einige hunderttausend Aborigines und Mischlingskinder ihren Eltern entrissen u. in christliche oder staatliche Heime gesteckt. Motivation war hier die Kinder den Eltern wegzunehmen und als billige Arbeitskräfte auszubilden bzw. bei Mischlingskindern, dass sie sich nur mit weißen verheiraten können und langfristig die schwarze Rasse "wegzuzüchten". Die hellsten wurden hier raussortiert und konnten auf bessere Schulen gehen, die dunkleren wurden für Hilfsarbeiten ausgebildet. Die Praxis gab es nicht nur in Australien, sondern bspw. auch in Kanada und Amerika. Ob die "Zuchtmotivation" dort die selbe war, weiß ich nicht, ich glaube dort ging es eher um Assimilation bzw. Unterordnung in die Gesellschaft.
Auf der DVD ist auch eine Doku drauf, eine Art "Making Of" des Films.
Es wurden für die Kinderrollen Laien, sprich Kinder aus Aborigine-Familien, gecastet.
Während dem Film erfolgte eine Art Aufarbeitung bei den im Filmteam mitmachenden Aborigines. Die Dokumentation zum Dreh des Films fand ich fast noch bewegender als den Film.
Es wurde bspw. die Szene gedreht, in der die Kinder brutal der Mutter entrissen wurden. Hiernach weinten sie. Die Kinder, die Darsteller sowie die künsterlische Leiterin, die ebenfalls von den Indigenas abstammt.
Sie konnten erstmal nicht weitermachen, weil ihnen bewusst wurde, dass es ihre eigene Geschichte war, die sie da drehen.
Das Making Of gibts im Netz, allerdings ist das gekürzt.
Die Szene ist aber drin.
Ich musste auch weinen und hab mich in dem Moment geschämt, weil ich weiß bin.
Egal wo die Weißen eingefallen sind, haben sie sich das Land widerrechtlich angeeignet und die Ureinwohner niedergemetzelt oder brutal unterdrückt.
Eines der traurigsten Beispiele ist die Geschichte der Tasmanier , da diese quasi ausgerottet wurden.
Die letzte Tasmanierin verstarb Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Dadurch, dass die Tasmanier keine Schrift hatten, sind nur noch zwei Gedichte in der Originalsprache übriggeblieben, weil sie diese im Bewusstsein, dass sie die letzte ist, noch aufgeschrieben hat. Die Zehntausende Jahre alte Kultur wurde innerhalb von einem Jahrhundert platt gemacht von Leuten wie uns, die selbst keine mehr haben, da sie ihre eigene Kultur schon lange verraten haben zu Gunsten des Christentums.
Der Film "Long Walk Home" wurde nach einem Buch, welche die Tochter der Betroffenen, geschrieben hat, verfilmt. Sie musste der Mutter versprechen nichts auszuplaudern, was die Geheimnisse der Aborigines verraten würde. In diesem Film wird einfach die Geschichte der Flucht ihrer Mutter erzählt, nur in wenigen, eher beiläufig erscheinenden Schlüsselszenen, schimmert etwas über die wundersame Kultur durch.
Die Motivation mir den Film zu holen, war allerdings ein erst vor kurzem aufgekommenes Interesse an der Kultur der Aborigines. Hatte neulich in einer Kneipe, die auch Booksharing betreibt, ein Buch mit genommen in dem es um das Glaubenssystem geht, sprich um die Traumzeit. Das Buch bzw. die Sichtweise hat mich so fasziniert, dass ich seither alles mögliche an Literatur u. Filmen darüber verschlinge.
Den Film selbst gibt es komplett auf Wikipedia, wie ich gerade sehe.
Allerdings auf Englisch.
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