Lebens-Stil/Freistil/Schreibstil

[Céline]

Guten Morgen, Ihr Lieben *looooool*

Lästern oder nicht lästern, das ist hier die Frage. Ihr wollt euch also über die sanitären Anlagen unterhalten? Von mir aus. Es ist immer nur die Frage "wie", nicht "über was"!

Was wir klären müssten, ist: Haben die Sultane und Kalife die Klos irgendwie nach Frankreich gebracht, als sie Wien belagerten, oder schauten sie es dort ab. Und von wem haben es dann die Amerikaner? Ich habe es schon mal Marion erzählt, aber da ward ihr wahrscheinlich wieder im Supermarkt oder Restaurant oder was weiss ich. Das letzte Klo auf dem Weg von Dallas nach El Paso hat mich nachhaltig geschädigt. Nichtsahnend betrat ich es, und sah rote Schuhe, blaue Schuhe, weisse Schuhe... die dazugehörigen Beine und verschieden geformten Knie und alle Arten Unterwäsche auf Halbmast, dann ein Schwingtürchen und oben je nach Grösse des Opfers dieser Klos entweder nichts oder einen Kopf. Manche Köpfe lächelten mir zu... Der Schock sass so tief, dass ich augenblicklich nicht mehr musste, dafür aber ein paar Augenblicke später um so dringender. Da aber diese Autobahn kaum befahren wurde und überall nicht als Weizenfelder und Kakteen in Mammutbaumgrösse (na ja, fast) links und rechts anzutreffen sind, fand ich auch in diesem Fall: biologisch ist besser als chemisch! Die Felder werden mir ewig dankbar sein *looool*.
Das absolut schlimmste Erlebnis ist aber sehr aktuell. Holland, Amsterdam. Das heute noch so was möglich ist! Da steht doch tatsächlich auf dem Gehsteig so eine grosse perforierte Röhre auf Hühnerbeinen herum (die Perforierung ist zwar klein und bildet schöne Muster, wozu sie dient, weiss ich nicht) und ich frage mich naiv, was das wohl ist und der Herr gibt mir auch keine Antwort und lächelt nur fies und ich stehe da und überlege und merke gar nicht, dass die Röhre so geformt ist, dass auf der anderen Seite ein Eingang entstand. Während ich überlege (brauche halt oft ein Weilchen), verbreitet sich zu meinen Füssen eine Wasserlache und der Herr schüttet sich aus vor Lachen und der andere Herr (der aus der Röhre) kommt heraus, grüsst freundlich und läuft, wie wenn nichts wäre weiter. Das sind Sitten, . Ueberhaupt, wenn wir schon beim Thema sind! Könnt ihr mir erklären, warum die Tür zum öffentlichen Pissoir NIE geschlossen ist? in keinem Land, das diese Bedürfnisanstalten kennt *looool*. Alles Exhibitionisten, oder waaaaas? Hmmm, das würde dann auch die Perforationen in der Röhre schon fast erklären, aber auch heissen, dass wir Voyeurinnen sind... Nö, ich lass es lieber!

Ich mache mich jetzt über die Mägen her, Salmonellen hin oder her, vielleicht schmecken die mit Schlagsahne lecker *lol*. Man sollte nie sagen *looool* und hoffe, wir verlassen die "Hygiene" zu Gunsten eines schöneren Themas.

Einen schönen Tag

PS: Robinchen, wenn du so weiter machst, werde ich dir bei der Fenster-Motorik noch behilflich *looool*. Natürlich nur bei einem Parterre-Fenster, dafür aber mit einem dichten Rosenwuchs darunter. Die Dornen aus dem Allerwertesten kannste dann aber selber ziehen , ich schau gerne zu *looooool* und

 

[Robin]

Guddn mOrgn

so, jetss binich wieda nüchtern.
Wenn ich mich so da sehe, mit Kaffee und Zeitung in der Hand: Gestern war doch glatt mein Briefkasten leer, meine schöne FR, die ich nicht abboniert habe, die aber trotzdem jeden Tag freundlicherweise kommt, war nicht da. Woran es lag, erfuhr ich dann aus spiegel online. Durch einen "technischen Fehler" sei in der Kopfzeile das "un" von einem Foto Woody Allans (!) verdeckt worden und aus der unabhängigen sei ein abhängige Zeitung geworden
Nun muss man wissen, dass das Blatt seit kurzem von der SPD finanziert wird und dann lacht natürlich ganz Deutschland, wenn behauptet wird, dass ein Sabotageakt ausgeschlossen werden könne
Ich steige auf solche Häme nicht ein; weiß ich doch, dass Scheiße passiert. Vorgestern ging ich voller Energie aus dem Haus, um Brötchen zu holen, hatte mich geradeso in Eile in meine aus der Mode gekommene Gummibünchenhose übergestreift. Wie ich meine zwei Croissants und zwei Baguette-Brötchen gerade bezahlt hatte und mich zur Tür wandte, kitzelte mich etwas am Fuß. Ich blickte nach unten und sah, dass eine Socke aus dem Hosenbein gerutscht war und zur Erde geglitten - hatte wohl am Abend zuvor nicht alles fein sortiert...
Was schließen wir daraus? Ist Gott ein Witzbold? Oder gar Woody Allan? Aber Woody Allan ist doch gar nicht mehr witzig, da waren wir uns doch einig?
In der Hoffnung, dass nun auch der Elsass ein bisschen über deutsche Missgeschicke grinst, kann ich ja weiter gegen die Franzosen schießen:
Zunächst würde ich nie freiwillig so ein Klo vorziehen. Ich empfehle daher, dass Cafés Schilder vorne anbringen: "Hier wird noch steinzeitlich entleert". So!
Und auch den Hot DOg-Vorwurf möchte ich nicht stehen lassen, denn die mit undefinierbarem Zeugs gefüllten Baguettes, die dann in Elektrogrills lauwarm gepresst werden, sind vom Inhalt mindesten so undefinierbar und schmecken selten gut. Ich denke in solch einer globaliserten Welt, wo ein Flug weniger kostet als ein modische Jeans, muss man sich einfach über alle Körperfunktionen und -bedürfnisse international auskennen. Manche essen ja morgens in London und pullern mittags in Tokio. Wer weiß, was sie abends in Mailand machen? Man braucht weniger ein "Drei-Wetter-Taft" um für alle Klimata gewappnet zu sein, sondern vielmehr ein globales Kloknigge-Wissen. Fragen sie den Globetrottel ihre Vertrauens, also mich...! Oder muss es "Klotrotter" heißen ?

Jérôme, Maronenpüree und Essiggurken klingt sehr nach einer "Frauenspezialdiät" . Immerhin ist ja beides für sich genommen genießbar, die Maronencreme sogar suchterzeugend.
Was das Frauenverstehen angeht, geht es ja mehr um Ein-So-tun als um ein echtes Verständnis. Warum man Bäder 2 1/2 Stunden putzen soll, verstehe ich nicht; man duscht doch und kann das Bad gleich mitduschen, da vergeht aber überhaupt keine unnötige Zeit.
Ganz unverständlich aber ist es, dass ich immer die Haare aus - naja, ich will nicht weiter ins Detail gehen, aber ich abe ja gar nicht mehr so viel Haare. Ich muss dann immer hören: "Du kannst das eben besser."

So, ich gehe mir jetzt ein Cheminée-Feuerzeug holen, dass finden sicher manche Frauen bei 25cm Länge nicht weicheimäßig, sondern erotisierend beim Feuergeben...

Träumt jedenfalls süß euer:

 

[Robin]

Célinchen, jetzt bist du mir dazwischen gekommen, aber es passte ja ganz gut...scheinbar sind wir alle von dem Thema inspiriert...
Aber das mit den perforierten holländischen Röhren ist mir nicht ganz klar, bzw. das mit der Wasserlache. Willst du wirklich damit andeuten, dass...

 

[Jérôme]

Salut!

Robin, auch wenn Du nicht der sanfte Poet auf sensiblen Pfoten bist , für den ich Dich hielt, deine erweiterte FR-Story macht es wett. Eine sofortige Aufklärung der Säulentragödie hast Du somit verdient.
Die "Methode" ist zwar nicht steinzeitlich, könnte aber aus der Eisen-, Bronze- oder wenigstens Blechzeit stammen. Richtig. Die 'Blechtrommel' käme als Name wohl auch in Betracht. Stell Dir einfach ein Trottoir vor, sehr nahe am Wasser, was dem Vorgang eine gewisse Symbolik gibt. Mehr braucht es nicht. Darauf wird eine hohle Säule aus Eisen -nehme ich jetzt an- gefertigt, gestellt. Fertig. Die Löchermuster dienen nur der Verzierung: wie Höhlenmalereien, Ornamente, Arabesken o.Ä., um dem Vorgang auch eine angemessene Beschwingtheit zu verleihen. Sie schmücken die Säule auch nicht durchgehend, nicht, dass Du auf die Idee kommst, man... na was, pisst da durch! Ich rede jetzt nicht aus Erfahrung, nehme jedoch an, alle erleichtern sich eben an den Stellen ohne Löcher, das Wasser läuft an der Säulenwand runter und landet auf dem Trottoir. Hast Du schon mal am Strand ältere, meist etwas korpulentere Damen oder auch Herren die Badehose wechseln gesehen? Sie steigen in eine Art offener Sack; dieser wird um den Hals geschnürt, die Arme und Hände sind auch drin, unten schauen die Füsse raus. So kannst es Dir auch vorstellen, das Resultat ist aber nicht vergleichbar, weil die Wände und die Unterlage anders beschaffen sind.
'Unsere' Säule befindet sich an der Singelgracht, etwa im Mittleren Grachtengürtel -für alle Kulturinteressierten-, vis-à-vis sass eine üppige Blonde und eine ebenfalls sehr üppige Schwarze im Schaufenster -für alle Liebhaber der barocken Formen-, was natürlich auch eine andere Assoziation zuliesse, was ich da aber unbedingt vermeiden möchte. Meiner Beobachtung entging auch nicht, dass der Herr braune Schuhe trug und seine gleichfarbenen Socken kein Eigenleben führten, jedoch auch im Stehen unelegant sichtbar waren -für Modebewusste-. Höchstens fünf Schritte weiter sowie auch schräg vis-à-vis haben Restaurants -nur für Hungerleidende- draussen gestuhlt .

Bevor jemand darauf hin die Gründung eines Export-Geschäftes mit Emailtafeln 'Hier wird holländisch entleert' in Erwägung zieht, möchte ich noch bemerken, dass wir nur diese eine Säule antrafen, vielleicht ist sie auch die einzige und steht unter Denkmalschutz. Um allfälligen Klagen seitens der niederländischen Königin vorzubeugen: Alle sanitären Einrichtungen der Niederlande, die wir besuchten, oder von denen uns berichtet wurde, waren tadellos, hohen Ansprüchen genügend und haben alle entsprechenden Bedürfnisse zufriedenstellend befriedigt!... Cel wich aber in der Folge auch allen freistehenden Briefkästen und Containern im hohen Bogen aus -grins.



A bientôt!

 

[Céline]

Ihr seid sooooo fies!

Natürlich macht Vermicelles süchtig! Ich könnte mich davon ernähren. Wenn ihr mich noch lange ärgert, ziehe ich wieder in die Schweiz, ins Tessin, kaufe mir ein paar Edelkastanienbäume und eine Kuh und hab ausgesorgt *looool*. Und ewig wird mich das Bild von Robin, dem Edlen aus Sherwood in geblümten Pampers und verrutschter Strumpfhose begleiten.
Auf meinem Grundstück wird aber auch eine 1A sanitäre Anlage stehen, bei der sich der Klodeckel immer in der richtigen Position befindet, weil elektronisch gesteuert, das Wasser wird immer automatisch die richtige Temperatur haben, die Seifenspender immer voll, das Papier 4-lagig und in passender Farbe, die Tücher immer sauber und flauschig, eine Raumerfrischer-Auswahl auf der Ablage, alles selbstreinigend, aber ohne Lektüre!!!, einfach ein WC-Paradies. Die Menschen werden von weit her anreisen... Ach nööö, WC-Tourismus Ich bleibe doch lieber da, ihr seid die Besten!!!

Macht also ruhig weiter, seid aber gewarnt! Die Folge wird eine chronische Obstipation sein. Wenn ich dann zufällig meinen "Nächsten-Liebe-Tag" habe, bekommt ihr ein Mittel dagegen, sonst lass ich euch leiden *looooool*

 

[Robin]

http://www.cafebabel.com/de/article.asp?T=A&Id=872

Salut!

Hier der angekündigte Link, der nicht die Holländer an sich, noch deren Sprache als Ganzes diffamieren will, sondern nichts als ein launiger Urlaubsbericht ist, oder auch: Eine weitere Auschlachtung meines kleinen Lebens.

Hoppla! Jetzt wollte ich das Ganze auch auf französisch hier reinstellen, aber ist scheinbar noch nicht übersetzt.

Desweiteren stelle ich fest: Ich würde niemals in etwas Strumpfhosenähnlichem weder durch Wälder noch durch Hinterwäldler laufen! Meine Hose ist in der Tat olivgrün, von kunstoffartiger Anmutung mit Netzfutter, federleicht und mit solchen verstellbaren Gummizügen versehen, die an verschiedenen Plasteknöpfen zutage treten. Und sie ist vielleicht ein bisschen aus der Mode, na ja.

Ansonsten wünsche ich erstmal eine schöne Woche, müsste nicht der Gerd auch mal zurück kommen?

 

[Gerhard]

I am back

Rundherum zufrieden und hoffentlich auch langfristig gut erholt, melde ich mich wieder zurück .

Da mich die Hin- und Rückreise durch Holland führte, wäre es nun ein leichtes für mich, mich nochmal rückwirkend über das Land, seine Eingeborenen und deren Sprache zu äußern, aber wie ich las, habt ihr das schon zur Genüge getan.
Selbst zum Thema "Salat" könnte ich etwas schreiben, denn die Engländer verstehen es wirklich prächtig, knackiges Grünzeug mit Fertigsaucen aus imaginärem Joghurt regelrecht zu zerquetschen, was sie aber durch das Betreitstellen des legendären Malt-Vinegar wieder gutzumachen versuchen. Abgesehen vom wirklich empfehlenswerten Cornish Cream Tea kann ich nur sagen, dass man dort Nahrung erhält, der man den Sättigungswert nicht absprechen kann, aber mehr als Nahrung ist es nicht. Selbst die Restaurants und Pubs, die sich damit rühmen, "home cooking" zu servieren, sollte man meiden. Sollte man jedoch über genügend Bargeld verfügen und Kinder, die einem die Haare vom Kopf fressen, zuhause lassen, dann ....aber nur dann, käme man vielleicht einmal in den Genuss, in einem wirklich guten Restaurant zu essen und sich über die englische Küche eines Besseren belehren zu lassen. Aber ansonsten bleibt man eben bei den Burgern, zu Tode panierten Scampis, Fish an Chips und Steak and Ale Pie, der allein schon durch seine schmierig-graue Sauce zu bestechen weiß. Wer auf Vitamine wert legt, muss sich mit widerlich grünen, harten und völlig ungewürzten Pies, matischigem Coleslaw oder dem zuvor erwähnten zerquetschen Salat begnügen.
Ehrgeizig sind die Engländer aber auch und dieser Ehrgeiz hat auch schon Früchte getragen. Wenn die Amis für mich bisher die Nation der übergewichtigen oder fetten Menschen war, so kommen die Engländer inzwischen locker auf Platz zwei und haben sogar gute Chancen aufs Siegertreppchen. Meine Tochter nannte es gerne "Menschenzirkus", wenn wir irgendwo saßen, um einen Tee oder Cider (Alkoholika der besonderen Art gönne ich mir nur nach Sonnenuntergang - daher liebe ich den Winter ), zu trinken und die Massen vorbei flanieren ließen.
Aber Cornwall oder England stehen weiß Gott nicht nur Cream Tea, schlechtes Essen und übergewichtige Menschen, oh nein!!!! Cornwall ist für mich ein weiterer Inbegriff der unwahrscheinlich schönen Landschaft. Wenn man einmal Tintagle, Botscastle oder Lands End gesehen hat, oder nur einfach diese Hügellandschaft etwas im Landesinneren, dann wird man kaum lapidar sagen: " Doch.......war ganz schön da", man kommt ins Schwärmen.
Aber das Schönste an Cornwall ist...........man trifft so gut wie gar nicht auf Deutsche oder Holländer, nur auf Engländer, was aber wohl daran liegen mag, dass doch nicht alle von ihnen nach Spanien verreisen. Hinzu kommt, dass der gemeine Engländer sehr freundlich und höflich ist, er allerdings an die Herzlichkeit und Wärme der Iren und Schotten nicht heranreichen kann. Sogar die englischen Mücken mochten mich wahnsinng. Sie schmücken sich mit dem Namen "Gnats", sind hinterhältigerweise etwa so winzig wie unsere Gewitterwürmchen, aber beißen und saugen wie die Berserker. Ich wäre froh gewesen, wenn ich meine Beulen durch Handschuhe hätte bedecken können. Aber nein, sie stachen überall.......krochen in Hemdskragen, unter T-Shirts und sogar in die Beine von langen Hosen und Shorts......und was das bedeutet, kann sich sicher jeder von euch vorstellen, zumal Celine fürs Fallenlassen aller Tabus plädierte . Es war gar schröcklich!!!!! ........also diese Gnats, sonst wars toll!!!

So, nun werde ich mal schauen, was sich so an Post angesammelt hat und wünsche euch erstmal eine nette und heiße Woche

 

[Céline]

Herzlich willkommen, armer ausgehungerter Gerd *looool*. Hoffe, du kannst auch noch unsere Wissensgier bezüglich der sanitären Installationen stillen *loooool*. Komme später wieder, um dich gebührend zu begrüssen .

 

[Robin]

Nice 2 c u again, Gerd!

USA 40%, GB 22%, D 12%, F 9%.
Der Anteil der Fettleibigen an der Bevölkerung, Quelle Spiegel/Gedächtnis.
Du liegst mit deiner Einschätzung also haarscharf richtig, Gerd.
Zu englischen Landschaften kann ich, trotz waldläufiger Namensverwandschaft, wenig sagen.
Bis auf die Tatsache, dass ja in Engeland die Gartenbaukunst zu ihrer höchsten Blüte gedeihet sein soll. Der Begriff des englischen Gartens bezeichnet nicht nur jenes bekannte idyll in der bayrischen Hauptstadt, sondern auch eine Kunstform, die isch explizit gegen den französischen Garten (Versailles usw.) richtet. Einerseits drückt sich darin eine Ästhetik der Unauffälligkeit aus, d.h. man soll nicht merken, dass der Garten gemacht ist.
Andererseits drückt der engl. Garten auch ein politisches Verständnis aus, er ist sozusagen der demokratische Garten im Gegensatz zum absolutistischen Garten, der in seiner Symmetrie und Perspektive auf den Punkt des Herrschers ausgerichtet ist und in seiner Funktion auch nicht dem Lustwandeln des Volkes dient, sondern nur dem des Adels.
Aber mit diesen Ausführungen werde ich - angesichts der geballten Kunstsinnigkeit der hier virtuell Anwesenden - nur Säulen nach Athen tragen. Wenn ich aber so manchmal durch meinen Garten, Sanssouci, wandle, so muss ich schon sagen, dass der Aufwand, der hier für eine nur so winzige Kaste betrieben wurde, ebenso beeindruckend wie Furcht einflößend ist.

Wenn man nun aber die Landschaft Englands über alle anderen erhebt, so muss das sicher auch, neben objektivierbaren Kriterien, etwas mit der Melancholie des Nordens zu tun haben, oder?

Na aj, ich muss mal arbeiten, bis denne!

 

[Robin]

Morjn, ihr Langschläfer!

Was's los?
Früher Vogel fängt den Wurm.
Morgenstund hat Gold im Mund.
Was du morgens kannst besorgen, das verschiebe nicht auf mittags.

Der Morgen! Edelste aller Tageszeiten. Die herbe Luft des morgendlichen Staus! Die hysterischen Geräusche der Radiomorgenmoderatoren. Das arthritische Ziehen in den Gelenken, der schauderhafte Gang unter die Dusche, die Probleme bein Sockensuchen.
Aber bleiben wir bei Kulturlandschaften. Ein bescheuerter Ausdruck, wenn man's genau gibt. Als ob es Landschaften ohne Kultur gäbe. Kulturhauptstädte, Kulturlandschaften, das ist doch alles Bla. Potsdam ist die kulturloseste Kulturstadt aller Zeiten. Kein Billardsalon, kein vernünftiger Plattenladen, kein Jazz-Club.
Potsdam, das berührt da, wo es gerade aufhört.
Die Glienicker Brücke. Man fährt gen Osten, der Sonne entgegen. 6.15h.
Und dann weiß man plötzlich, was "still ruht der See" bedeutet. Hat man ganz vergessen, wie flach so ein Wasser daliegen kann. Ein spiegelnde Fläche mit Wellen höchstens im Sub-Bassbereich. Ein Licht wie aus einem skandinavischen Spielfilm. Die goldenen Löwen recken sich zru Sonne. Mein Herz reckt sich mit. Herrgottsakra, kann der Scheißbus nicht blinken, bevor er abbiegt? Arschloch!
Ja, der Morgen...