Salut!
Es ist zwar nicht so effektiv und auch nicht effektvoll, namen- wie auch weitgehend 'gesichtslose' Gilden -wie Promis, Politiker, Kleingärtner, Nachbarschaft etc. - zu verhöhnen, aber es macht auch Spass.
Gestern waren wir spazieren. Am Campingplatz vorbei. Eine immer aufs Neue faszinierende Sache - dieser Campingplatz:
Das Seil müsse gut gespannt sein, sonst trocknet die Badehose nicht. Sprach's und zog kräftig an der Schnur.
Habt Ihr eigentlich gewusst, dass man den Kenner und langjährigen Camper an drei Dingen erkennt?
Die Schnur Jeder 'richtige' Camper zieht - bevor er das Zelt aufbaut oder sonstige Einrichtungsarbeiten verrichtet - eine Schnur quer über sein Revier. Das heisst, sein geschultes Auge misst schon beim Einparken des Wohnmobils die Distanz zwischen Baum oder irgendeiner Stange und dem Auto. Der Kenner plant schon beim Einparken voraus, so dass seine Schnur eine ideale Gerade bildet, die einerseits seinen Badehosen das richtige Mass an Sonne beschert und andererseits ihm und seiner Liebsten einen dezenten Schutz bietet.
Der Neuling denkt beim Einparken weder an die Einstrahlung der Sonne, so dass sein neues Zuhause - einfaches Zweierzelt aus seiner Kindheit - während des Tages der prallen Sonne ausgesetzt ist, noch denkt er an die Schnur. Seine Badehosen hängen dementsprechend unsachgemäss und schief an irgendwelchen Bäumen seines Reviers oder werden kurzerhand über die Windschutzscheibe seines Autos gelegt.
Die WC-Rolle
Den alten Hasen unter den Campern erkennt man daran, dass er mit der WC-Rolle unter dem Arm - ohne jegliche Scham! -auf dem Campingplatz herumläuft. Der routinierte Camper bringt seine Rolle von Zuhause mit, wo das Papier erstens billiger und zweitens in der Sommersaison mit kleinen farbigen Bildern bedruckt ist, die den Benutzer auch auf dem stillen Ort an den Süden und seine Ferien erinnern sollen - Sonnenschirmchen in freundlichen Farben, kleine Fische oder auch Badehöschen mit kessen Mustern.
Den unerfahrenen Camper erkennt man daran, dass er erstens kein von zuhause mitgebrachtes Sommeridylle versprühendes Toilettenpapier hat und zweitens, wenn er dann endlich seine sündhaft teuren im Clubhouse des Campingplatzes erworbenen Rollen sein Eigen nennen darf, mit beschämten Blick und einem unauffälligen Plastiksack Richtung Toilette schreitet.
Die Parabolantenne
'My Home is my Castle' - das ist das verinnerlichte Motto des richtigen Campers. Er geht schon seit Jahren immer auf den gleichen Campingplatz und hat mittlerweile sein festes Revier, das er jeweils für die kommende Saison vorreserviert. Er hat alle Stufen der Einweihung in die Gilde der Camper erfolgreich hinter sich gebracht und nun ist es so weit - zur Krönung der Adaption seines Ferienortes an sein Heim - er holt sich seine Lieblingssendung in den wohlverdienten Urlaub. Auf dem Dach seines Wohnmobils erstrahlt die fein säuberlich ausgerichtete Antenne, aus der mit bunten Plastikbändern geschützten offenen Tür seines Wagens ertönen die Stimmen der heimischen Sender. Er hat sein Ziel erreicht. Er hat alles dabei, seinen ganzen Haushalt mit allen Details, originalgetreu nachempfunden in Leichplastik und gewichtsarmem Aluminium.
Der Neuling hat das alles noch vor sich. Er sitzt jeden Abend auf einer einfachen Matte, kocht seine Spaghetti mit seinem Mini-Gasköcherchen, wischt den Sand von seinem Brot, das noch nicht auf einem Leichtplastik-Designteller liegt und fragt sich, wie lange es bei ihm wohl dauern wird, bis er sich in seinen Camperferien fühlen wird, als wäre er Zuhause geblieben.
Ich dagegen frage gar nichts. Ich weiss es, weil ich spazieren gehe. Wären wir gejoggt oder gar gerannt - welch eine absurde Vorstellung! - hätten wir das alles verpasst, und ich hätte gar nichts zu erzählen gehabt. Ich wage sogar die Prognose: Der Neuling wird beim alten Hasen morgen um 17:55 mit einem Sixpack-leise vor sich hin kochend- unter dem Arm auf der Matte stehen und um Einlass zum TV-Gerät und Kühlschrank betteln, weil man doch die Letten kollektiv will plätten...
Ein erfolgreiches Wochenende
Es ist zwar nicht so effektiv und auch nicht effektvoll, namen- wie auch weitgehend 'gesichtslose' Gilden -wie Promis, Politiker, Kleingärtner, Nachbarschaft etc. - zu verhöhnen, aber es macht auch Spass.
Gestern waren wir spazieren. Am Campingplatz vorbei. Eine immer aufs Neue faszinierende Sache - dieser Campingplatz:
Das Seil müsse gut gespannt sein, sonst trocknet die Badehose nicht. Sprach's und zog kräftig an der Schnur.
Habt Ihr eigentlich gewusst, dass man den Kenner und langjährigen Camper an drei Dingen erkennt?
Die Schnur Jeder 'richtige' Camper zieht - bevor er das Zelt aufbaut oder sonstige Einrichtungsarbeiten verrichtet - eine Schnur quer über sein Revier. Das heisst, sein geschultes Auge misst schon beim Einparken des Wohnmobils die Distanz zwischen Baum oder irgendeiner Stange und dem Auto. Der Kenner plant schon beim Einparken voraus, so dass seine Schnur eine ideale Gerade bildet, die einerseits seinen Badehosen das richtige Mass an Sonne beschert und andererseits ihm und seiner Liebsten einen dezenten Schutz bietet.
Der Neuling denkt beim Einparken weder an die Einstrahlung der Sonne, so dass sein neues Zuhause - einfaches Zweierzelt aus seiner Kindheit - während des Tages der prallen Sonne ausgesetzt ist, noch denkt er an die Schnur. Seine Badehosen hängen dementsprechend unsachgemäss und schief an irgendwelchen Bäumen seines Reviers oder werden kurzerhand über die Windschutzscheibe seines Autos gelegt.
Die WC-Rolle
Den alten Hasen unter den Campern erkennt man daran, dass er mit der WC-Rolle unter dem Arm - ohne jegliche Scham! -auf dem Campingplatz herumläuft. Der routinierte Camper bringt seine Rolle von Zuhause mit, wo das Papier erstens billiger und zweitens in der Sommersaison mit kleinen farbigen Bildern bedruckt ist, die den Benutzer auch auf dem stillen Ort an den Süden und seine Ferien erinnern sollen - Sonnenschirmchen in freundlichen Farben, kleine Fische oder auch Badehöschen mit kessen Mustern.
Den unerfahrenen Camper erkennt man daran, dass er erstens kein von zuhause mitgebrachtes Sommeridylle versprühendes Toilettenpapier hat und zweitens, wenn er dann endlich seine sündhaft teuren im Clubhouse des Campingplatzes erworbenen Rollen sein Eigen nennen darf, mit beschämten Blick und einem unauffälligen Plastiksack Richtung Toilette schreitet.
Die Parabolantenne
'My Home is my Castle' - das ist das verinnerlichte Motto des richtigen Campers. Er geht schon seit Jahren immer auf den gleichen Campingplatz und hat mittlerweile sein festes Revier, das er jeweils für die kommende Saison vorreserviert. Er hat alle Stufen der Einweihung in die Gilde der Camper erfolgreich hinter sich gebracht und nun ist es so weit - zur Krönung der Adaption seines Ferienortes an sein Heim - er holt sich seine Lieblingssendung in den wohlverdienten Urlaub. Auf dem Dach seines Wohnmobils erstrahlt die fein säuberlich ausgerichtete Antenne, aus der mit bunten Plastikbändern geschützten offenen Tür seines Wagens ertönen die Stimmen der heimischen Sender. Er hat sein Ziel erreicht. Er hat alles dabei, seinen ganzen Haushalt mit allen Details, originalgetreu nachempfunden in Leichplastik und gewichtsarmem Aluminium.
Der Neuling hat das alles noch vor sich. Er sitzt jeden Abend auf einer einfachen Matte, kocht seine Spaghetti mit seinem Mini-Gasköcherchen, wischt den Sand von seinem Brot, das noch nicht auf einem Leichtplastik-Designteller liegt und fragt sich, wie lange es bei ihm wohl dauern wird, bis er sich in seinen Camperferien fühlen wird, als wäre er Zuhause geblieben.
Ich dagegen frage gar nichts. Ich weiss es, weil ich spazieren gehe. Wären wir gejoggt oder gar gerannt - welch eine absurde Vorstellung! - hätten wir das alles verpasst, und ich hätte gar nichts zu erzählen gehabt. Ich wage sogar die Prognose: Der Neuling wird beim alten Hasen morgen um 17:55 mit einem Sixpack-leise vor sich hin kochend- unter dem Arm auf der Matte stehen und um Einlass zum TV-Gerät und Kühlschrank betteln, weil man doch die Letten kollektiv will plätten...
Ein erfolgreiches Wochenende