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Kunst und Zensur

AW: Kunst und Zensur

"Körperlich verletzte Menschen sehen ganz anders aus." (Thorsten)

Na, wenn das kein Argument ist, diese Fotos in der Galerie zu belassen ... i-)
 
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AW: Kunst und Zensur

@ runner

Ja, wieso? Es gäbe andere Bilder, die man in diesem Forum zeigen könnte, so denn das Einstellen von Bildern freigeschaltet wäre, die als politische nicht problematisiert würden (im Gegenteil, da es sich ja um bushistische Greuel handelt, würden sie sogar mit einer gewissen Genugtuung zu Kenntnis genommen);

wogegen die Stilleben nach Art von "Frau in Badewanne" oder "Mann, auf einem Stuhl sitzend" sich äußerst harmlos ausnehmen, aber da streitet man dann.

Warum? Worüber? Was genau ist das Unbehagen? Mir sind sie zu klischeehaft in der Bildkonstruktion wie im Motiv, c'est tout.

Apropos:
Wie gefällt Dir dieses abstrakte Gemälde?
Geht glatt noch als "entartete Kunst" durch, verglichen mit Silvanos Etüden. Verzeihung, Silvano.
 
AW an Thorsten

"Wie gefällt Dir dieses abstrakte Gemälde?"

Sehr gut.
Ich würde es betiteln "Krebs". Warum wohl?

----------------

Im übrigen Thorsten, beachte das i-) hinter meinem Text. Es soll "ironisch" bedeuten -, aber das muß man natürlich erst wissen.
 
AW: Kunst und Zensur

Im Grunde genommen ist das was Silvano hier präsentiert ein Versuch zu schockieren – eigentlich ist das Unechte an ihnen das richtig ärgerliche. Weil sie versuchen etwas zu inszenieren was alltäglich stattfindet - und es bestehen auch die Künstler die es dokumentieren und es uns dadurch nahe bringen. Solche Bilder sind oft nicht nur durch das Künstlerische wertvoll, sondern auch durch ihre Authentizität. Sie haben eine richtige Botschaft zu vermitteln und sind heute ein wichtiger Bestandteil der bildenden Kunst.

Das Nachgestellte indessen ist nur befremdend. Wieso der Versuch Grausames gekünstelt darzustellen, wenn man sich eigentlich nur dorthin begeben muss wo es reell stattfindet? Scheut man diesen Aufwand - muss man sich nach meiner Meinung andere Themen vornehmen.
Für mich bleiben einige der Bilder von Silvano ärgerlich durch diesen gekünstelten Versuch in den eigenen vier Wänden dies zu inszenieren – dabei bleiben sie "Mann mit Himbeersauce".
Es kann sein, dass ich mich vertue – dann müsste es heißen: "Mann mit Tomatensauce".
 
AW: Kunst und Zensur

Hallo alle miteinander!!!

Ich frage mich warum ihr diese Bilder nicht wahr haben wollt…?!
1. Diese Bilder sind meine Werke.
2. Ja, sie sind und sollen auch provokativ sein!!!
3. Ich finde meine Bilder passen erst recht in ein solches „Denkforum“. Denn sie fordern auf jeden Fall zum Denken auf, ob im positiven- oder auch im negativen Sinne.
Sie behandeln Alltagsgeschichten, wie die Religion, Krieg oder das persönliche Ich.
4. Ein Kunst-Werk muss aussagekräftig genug sein, um ein Kunst-Werk zu sein, und ich finde einige meiner Bilder sind das auf jeden Fall. Zum Beispiel wird in einem Denkforum darüber diskutiert, meine Bilder zu löschen…


Mit freundlichen Grüßen
Silvano


Hallo Silvano

Tschuldigung, aber deine drei Ausrufezeichen hinter dem "Hallo" nehmen sich wie eine Drohung aus...dann halt.

Ich hätte gern mehr über dich erfahren, mehr darüber, ob du auch andere Arbeiten zeigen kannst als nur Schmerz und Qual. Uebrigens bin ich ähnlich wie Thorsten der Meinung, dass du mehr darauf geachtet hast, dabei gut auszusehen, und das Badezimmer nicht über Gebühr zu strapazieren, aber das steht dir natürlich zu *lol*. Auch wüsste ich z.B. gerne, ob die gespreizten Finger auf einem der Bilder das "Teufelssymbol" darstellen sollen...

Und... widersprichst du dir nicht, wenn du uns unterstellst, wie wollen deine Bilder nicht wahrhaben und gleichzeitig schreibst, dass hier darüber diskutiert wird, sie zu löschen? Einige hier wollen deine Bilder nicht haben, wahrgenommen haben sie aber einige mehr, das ist ein grosser Unterschied ;). Hättest du hier etwas gelesen, hättest du auch festgestellt, dass die von dir gezeigten Themen alle hier auch besprochen wurden/werden. Auch das "persönliche Ich" (was übrigens ein Pleonasmus ist). Das sie jetzt auch bebildert wurden, stört mich nicht im Geringsten, wenn mir auch die Bilder nicht gefallen. Ich würde sie aber (wie unser Kurator-san *lol* bereits vorschlug bzw. überlegt) in einer separaten Rubrik unterbringen, fänden sie nämlich Einlass in eine offizielle Ausstellung, würde man sie mit Sicherheit niemals neben einem Stillleben o.ä. unterbringen. That's it.

Gruss
C.

PS: Tschuldigung, Miriam, obwohl es zeitlich nicht so aussieht, aber ich habe bei dir nicht abgeschrieben *lol*, musste nur dazwischen meine Windpocken-Befallenen einschmieren (und sah dich nicht) - meine Kinder sehen jetzt auch ganz gruselig aus, aber sehr authentisch*lol*.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Frage an Céline

"meine Kinder sehen jetzt auch ganz gruselig aus, aber sehr authentisch"

Wie wär's mit Fotos für die Galerie?
Vielleicht rückt die Empörung über Silvano dann etwas in den Hintergrund.
 
AW: Kunst und Zensur

Verstehe die Aufregung nicht ganz. So was haengt/steht doch auch im Tate London oder im Hamburger Bahnhof in Berlin? Sind wir jetzt wieder ganz am Anfang, wo man das Dargestellte, mit der Intention gleichsetzt?
Bei scilla kenn ich mich nie ganz aus, war seine Einlassung nicht ironisch gemeint?

Es ist aber nicht dasselbe, Robin. Und zwar nicht, weil im Tate oder im Hamburger Bahnhof u.ä. die Arrivierten hängen, sondern weil ich weiss, was mich dort erwartet (ungeachtet der Qualität), wenn ich die Ausstellung betrete, ich weiss ganz genau, worauf ich mich einlasse. Darin sehe ich den Unterschied.

Robin, wir sind ca. 650 km (Luftlinie) von Berlin entfernt und trotzdem bestens darüber orientiert, was im Hamburger Bahnhof hängt. Uebrigens schrieb ich darüber im "Hotel" bereits am 7.6., eingepackt in eine banale Geschichte über meine Zahn- und I-Net-Schmerzen, sooo OT ist es ja gar nicht, oder?

...Ach ja das Lachen nicht vergessen und die Schmerzen. Die sind unheimlich vielfältig. Sehr oft auch künstlerisch inszeniert. Und diese erstaunliche Vielfalt fasziniert. Vielleicht deshalb werden Schmerzen so oft zugefügt, weil auch die Reaktionen so vielfältig sind. Auch das fasziniert... tja, auch mich. Absolut pervers.
In Berlin am Hamburger Bahnhof (ist das nicht zum Schreien komisch, dass das Berliner Museum für Gegenwartskunst gleichzeitig am Hamburger Bahnhof heisst???)findet man gerade die Schmerzen in der Kunst versammelt. Und im Medizinhistorischen Museum Charité in Berlin ist die medizinische Seite des Schmerzes zu sehen. Sicher sieht man dort nicht nur 200 Jahre alte OP-Instrumente und Därme im Glas... und Totenschädel, die Löcher in die Luft starren *loool*, sondern bestimmt auch Zähne...oder Wurzelspitzenresektionen, der Schmerz so fühlbar nahe und doch fern.
Sicher auch toll, wenn Farben und Formen etwas vom Schmerz ablenken... aber ich mag ja keine sehr bunten Farben. Scheibenkleister!

Ach ja "Just because you are suffering doesn't make you Jesus" ist Titel einer Arbeit von Nathalie Djurberg, einer schwedischen Künstlerin (Jg. 78) aus
Berlin, die sich mit Schmerz, Gewalt, Grausamkeit und Perversion im Alltag beschäftigt und dies in Animationsfilmen festhält.
Schmerz in dieser Form (der inszenierten) kann langweilig, banal, wenig anschaulich, abstossend oder interessant sein. Je nach dem.
Ich bin nur froh, keine Schmerzen mehr zu haben, die vom Zahnarzt sind einfach weggegangen und die anderen habe ich mir jetzt von der "Seele" geredet. Unter leichten Betäubung, die ich mir durch Bilder einer gott- und baarkeeperverlassenen Bar im Hotel Evropa im Kopf *loool* verpasst habe.
Durchaus inszeniert, wenn auch nicht künstlerich wie in Berlin am Hamburger Bahnhof. Also, geht doch! Und trotzdem! Wer möchte hier noch eingeliefert werden... Und deshalb! So belästigt der Schmerz ja nicht unbedingt auch noch real. Dem Internet sei Dank.
Ich geh wieder lachen... Tschüss bis dann...

Tja. Grüss mir die Depressiven in Bordeaux.

:kuss1:
 
AW: Frage an Céline

"meine Kinder sehen jetzt auch ganz gruselig aus, aber sehr authentisch"

Wie wär's mit Fotos für die Galerie?
Vielleicht rückt die Empörung über Silvano dann etwas in den Hintergrund.

Du bist soooo fiiiiies, Runner *looool*.

Eine meiner Töchter (die, die mal Päpstin wird!) hängt hier schon irgendwo (nicht in der Galerie) und das wird Ausnahme bleiben! Es genügt vollkommen, wenn sich hier die Mutter produziert und der Vater sporadisch blicken lässt, findest du nicht auch?

Und...dein wünschendes Denken habe ich auch als solches verstanden und auch nichts anderes hinein interpretiert (ausnahmsweise *looool*).

:zunge3:
 
AW: Kunst und Zensur

Neiiin, Robin, "sowas" hängt da eben nicht und Du weißt genau warum. Ich arrogantes Stück bin ja sowieso durch Richter, Kiefer und Polke verwöhnt (alles doofe alte Knacker) und kann Dir nur versichern: Scilla meint das gar nicht ironisch. In der Tat! Sapperlot! Man sollte SOFORT DIE POLIZEI HOLEN, nein besser: das durch tägliche Fernseh- oder wie sonst? Wiener Aktionismus? - Gewaltdarstellung verdorbene Gör, das sowas auch noch photographisch nachahmt, zwanzigjähriger Observationshaft durch züchtigere Gemälde unterstellen. Damit die nicht auf falsche Gedanken kommen, von wegen Blut und Folter provoziert und so! Und dabei mittig noch orientierte Bildachsen anwenden, als wären sie Caspar David Friedrich! Da lobe ich mir die im Brot eingebackene Maus!

Und überhaupt:
Körperlich verletzte Menschen sehen ganz anders aus.

So ziemlich OT *lool*:

Thorsten, Gilbert und George waren im Frühjahr in einer grossen Ausstellung im Tate, London zu sehen. Eine ihrer Arbeiten heisst "Fair Play" ;), nicht vergessen *loooool*.
Dass du durch Richter verwöhnt bist, kann ich gut nachvollziehen. Es wird mir auch klar, warum du bei Kleins monochromem Blau nicht soooo gejubelt hast, wie ich es mir gewünscht hätte *lol*, du hättest doch sagen dürfen, dass mehr auf Grau stehst...
Dass dir, dem begnadeten Koch, die Idee frischen Kopfsalat mit Kugelschreiber zu zeichnen, und etwas Wasser(farbe) darüber zu leeren, gefällt, verstehe ich auch, finde ich auch ganz witzig...
Aber Kiefer? Meinst du Nicolas? Tschuldige, aber seit wann stehst DU auf Tennis? :autsch:
Du alter Romantiker, du!

:engel2:
 
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AW: Kunst und Zensur

Also, irgendwie fühle ich mich jetzt wiedereinmal ziemlich merkwürdig. Vielleicht liegt es daran, dass ich keinen Fernseher habe und selten ins Kino gehe, oder dass ich einfach generel zu empfindlich bin oder einen schwachen Magen habe oder alles in allem einfach nicht ganz so cool bin, wie das wahrscheinlich angemessen wäre, aber mir gehen solche Bilder nahe (auch wenn ich weiss, dass sie bloss inszeniert sind) und ich bekomm sie nur schlecht wieder aus meinem Kopf raus. Ich weiss, dass das mein Problem ist, aber bin ich hier wirklich die einzige, der es so geht?

Dabei hilft es mir nicht, zu hören oder zu sehen, dass es in Wirklichkeit ja noch viel grausamere und abstossendere Bilder gibt, oder dass und wo man solche Bilder sehen kann.

Versteht ihr, dass es Leute gibt, die sich schlicht damit nicht konfrontieren möchten? Als Kind habe ich einen Mann aus dem Fenster springen und am Boden aufschlagen gesehen. Seither ist mir klar, wie sich ein Körper unter Gewaltanwendung verändert. Ich brauche mir das nicht immer wieder von neuem anzuschauen. Es bringt mir nichts ausser schlechten Gefühlen.

Was bringt es euch, euch mit solchen Bildern zu konfrontieren? Ich wüsste das wirklich sehr gerne. Und welcher Sinn steckt darin, solche Bilder zu produzieren?
 
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