AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?
.....Definieren Sie "Begabung/Können im Kontext der "Kunst".....
.....erlauben Sie auch die Frage; Sind Sie sich sicher, dass Sie hier über
"Kunst" sprechen/schreiben, oder meinen sie bloß den "Kommerz"? Denn, Ihren
Ausführungen folgend, bedienen Sie m.M.n bloß den "Mainstream" und werden
all jenen nicht gerecht, die "Abseits ausgetretener Pfade" ihre "Kunst" leben.....
meint m.f.g. plotin
Niemand versucht heutzutage, "ausgetretene Pfade" in der Kunst zu begehen.
Teilweise ist das ein Zwang, unbedingt "originell" sein zu müssen. Auf der Theaterbühne wird onaniert, in die Ecke gepinkelt, im Klassiker treten Shakespeare-Akteure in Taucheranzügen auf. Das Publikum wird beschimpft, mit Reiskörnern übergossen, etc. etc.
Moderne klassische Musik erschreckt durch unerträgliche Machinengeräusche,
- im Radio kann man oft abends solche Geräuschkompositionen "genießen".
Gut tut daran eigentlich nur, daß nach dem herbeigesehnten Ende solcher auditiven Folter das Klatschen des Publikums mehr ein Händereiben ist.
Man ist ja zunächst positiv gestimmt, wenn es um zeitgemäße Kunst gehen soll. Warum nicht, fragt man sich, man ist ja für alles offen. Hervorragende Musiker mit ernsten Gesichtern quälen aus ihren Instrumenten schmerzhafte Klänge hervor, die vielleicht auf die Textur der Instrumente ebenfalls zerstörerisch wirken. Wenn eine Saite platzt - prima ! Ein zusätzlicher Knalleffekt. Aber: es gibt einige wenige Ausnahmen: überraschende Klänge, die doch das Ohr kitzeln, schöne Assoziationen hervorrufen, Klänge, die kunstvolle Einfälle mit perfektem Handwerk verbinden. Crossover vielleicht.
Gedichte neuester Provenienz sind zumeist sinnloses Silbenallerlei. Weder Form noch Rhythmus interessant, erst recht nicht der fehlende Inhalt.
Auch da gibt es Ausnahmen. Robert Gernhardt, Peter Rühmkorf z.B. aber auch Oskar Pastior mit seinen witzigen Sestinen. Schade, daß die Guten zumeist schon gestorben sind.
Wie gut tut nach all den Ausreißversuchen in die Moderne . die Klassik ! Sie wird ihren Wert niemals verlieren, ihn eher vermehren.
Perivisor