Perivisor
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AW: Kunst liegt im Auge des Betrachters?
Hauskeller resumiert in einem Aufsatz über den Kunstbegriff indem er feststellt, daß es eigentlich KEINE verläßlichen Kriterien für Kunst gibt. Gleichzeitig warnt er aber auch davor, Kunst vom Marktwert her zu definieren.
Es bleibt also spannend.
Was Sie hier über die Musik anführen, ist ja kein Widerspruch zu der in der Renaissance gebräuchlichen Denkweise über Kunst: mehrere Variationen eines Stückes können sehr wohl gleichermaßen der geforderten Harmonie entsprechen. Oft entsprechen Änderungen an einer Komposition den Stimmungsschwankungen der Komponisten. Nicht unbedingt dem Gefühl, vorher etwas falsch gemacht zu haben. So hat Debussy eigentlich fröhliche Stücke umkomponiert, als einige seiner Freunde im Krieg gefallen waren.
Ob ich Musik für Kunst halte ist eine müßige Frage: klassische Musik ist sicher Kunst. In Jazz und Pop-Music gibt es ebenfalls Kunst. Allerdings sind wir uns wohl einig, daß das meiste, was an sogenannter Musik über den Äther rauscht Kunststoff ist - keine Kunst.
Perivisor
Ich denke, hier lassen sich leicht Zweifel anmelden, z.B. in der Musik. Oft gibt es mehrere VErsionen von Stücken, teilweise vom Komponisten selbst revidiert. Wird die eine Version nicht als Kunst angenommen, nur weil sie verändert wurde? (ich hoffe, du lässt in diesem Zusammenhang Musik als Kunst gelten)
Außerdem zielt die Definition darauf ab, wie Kunst im Idealfall gelingen sollte, nicht wie und ob etwas Kunst ist.
Hier wird die Aufmerksamkeit extrem auf den Betrachter gelenkt, denn er kann Warhols Werk nur als Kunst akzeptieren, wenn sie ihm etwas Neues über die Welt sagt. Die "Kunst" dieses Werks besteht sozusagen in der Aufforderung, anders wahrzunehmen. Sicher ein extremer Grenzfall, den man auch im zeitlichen Kontext einordnen sollte.
Hauskeller resumiert in einem Aufsatz über den Kunstbegriff indem er feststellt, daß es eigentlich KEINE verläßlichen Kriterien für Kunst gibt. Gleichzeitig warnt er aber auch davor, Kunst vom Marktwert her zu definieren.
Es bleibt also spannend.
Was Sie hier über die Musik anführen, ist ja kein Widerspruch zu der in der Renaissance gebräuchlichen Denkweise über Kunst: mehrere Variationen eines Stückes können sehr wohl gleichermaßen der geforderten Harmonie entsprechen. Oft entsprechen Änderungen an einer Komposition den Stimmungsschwankungen der Komponisten. Nicht unbedingt dem Gefühl, vorher etwas falsch gemacht zu haben. So hat Debussy eigentlich fröhliche Stücke umkomponiert, als einige seiner Freunde im Krieg gefallen waren.
Ob ich Musik für Kunst halte ist eine müßige Frage: klassische Musik ist sicher Kunst. In Jazz und Pop-Music gibt es ebenfalls Kunst. Allerdings sind wir uns wohl einig, daß das meiste, was an sogenannter Musik über den Äther rauscht Kunststoff ist - keine Kunst.
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