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Kritik der Demokratie

Re: Landesweit

Original geschrieben von Molay
Wer braucht landesweite Gesetze, wenn alle damit beschäftigt sind, vor der eigenen Haustür zu kehren. Der Bedarf an solchen Gesetzen ist doch erst dadurch entstanden, dass sich Kommunen nicht alleine gegen Umweltverschmutzung wehren konnten, weil ihnen dazu die legislativen Mittle fehlten.

Wenn also Gemeinde A ein strenges Umweltschutzgesetz hat und Gemeinde B ein weicheres wohin wird der Unternehmer dann seinen Dreck bringen lassen? Und wen wird er schmieren damit der Zustand so bleibt?
Was Du willst sind offenbar Stadtstaaten - das Modell gabs schon und hat sich nicht bewährt.

Vielmehr denke ich, dass sich durch mein dezentrales Modell die Menschen viel schneller darüber im Klaren sein werden, dass es an ihnen selbst und ihrem Produktions- und Konsumverhalten hängt, an ihrer eigenen Kultur.

Warum wird dann z.B. so wenig Müll getrennt? Da läge es doch an jedem im kleinen etwas zu bewirken...
 
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Re: Re: Landesweit

Original geschrieben von walter
Wenn also Gemeinde A ein strenges Umweltschutzgesetz hat und Gemeinde B ein weicheres wohin wird der Unternehmer dann seinen Dreck bringen lassen? Und wen wird er schmieren damit der Zustand so bleibt?
Was Du willst sind offenbar Stadtstaaten - das Modell gabs schon und hat sich nicht bewährt.

Ich will keine Stadtstaaten [hab` ich denke ich schon geschrieben(?)], sondern Kommunen, die Föderal in übergeordneten Strukturen organisiert sind, für die Aufgaben, die man nun wirklich nicht im kleinen lösen kann. Aber ich denke, dass man die Konsequenzen politischen Handelns möglichst nahe an die Beteiligten bringen muß - sonst tu keiner was. Die Abrechnung für Müll und Dreck bekämen die Bewohner von Gemeinde B relativ schnell auf den Tisch - im wahrsten Sinne des Wortes. Das System würde sich wahrscheinlich schnell auf einem guten Niveau einpendeln, was dies betrifft.
Naja und zum Thema Schmiergeld mache ich einfach meine Empfehlungen innerhalb des Threads "Menschenrechte" u. a. geltend. Der Egoistische Hintergrund einer politischen Entscheidung muß bei den Entscheidungsträgern a priori angenommen werden, das bringt Erklärungszwang in dieser Hinsicht...

Warum wird dann z.B. so wenig Müll getrennt? Da läge es doch an jedem im kleinen etwas zu bewirken... [/QUOTE]

Weil es keinem etwas bringt...?


Grüße,

Molay
 
International Kommune

ich glaube kaum, dass sich ein höherer Grad an Demokratrie durch Dezentralisierung in neue Zentren schaffen lässt. Wir bleiben beim Altbewährten, ohne wirklich was zu ändern, das einzige was wir ändern ist der Fortschritt. Ist es wirklich schlau sich im Informationszeitalter, welches mit Nanosekunden arbeitet zurück in den wohlgehüteten Familienkreis zu ziehen? Sicherlich wird den Leuten damit Verantwortung übertragen, aber eine Verantwortung, die dem heutigen Zeitalter nicht mehr entspricht. Wir tragen nicht mehr nur Verantwortung für uns, sondern wir sind für die ganze Welt verantwortlich. Dieses Kommunensystem heißt, dass man nicht mehr über seinen Tellerrand hinausblickt, dass der eigene Vorteil die Initialzündung allen Handelns ist. Nicht dass es jetzt anders wäre, aber zumindestens sind jetzt alle mit einem Problem konfrontiert, während in einer kleinen Gemeinschaft Probleme oft durch Umschichtung auf andere "gelöst" werden. Demokratie ist ein Trugbild, das immer mit Mächtigen und angeblich Freien, sowie mit abgegrenzten Flächen arbeiten wird, weil es sonst Freiheit für alle geben würde, und was wäre schlimmer?
MfG Beni
 
Re: International Kommune

Original geschrieben von Nguyen


ich glaube kaum, dass sich ein höherer Grad an Demokratrie durch Dezentralisierung in neue Zentren schaffen lässt. Wir bleiben beim Altbewährten, ohne wirklich was zu ändern, das einzige was wir ändern ist der Fortschritt.

Wie kann man beim Altbewärhten bleiben, wenn man den Fortschritt ändert? Es wäre durchaus ein gesellschaftlicher Fortschritt, die Demokratie weiterzuentwickeln, wenn die Tendenz der Entwicklung in Richtung Selbstbeherrschung ginge.


Ist es wirklich schlau sich im Informationszeitalter, welches mit Nanosekunden arbeitet zurück in den wohlgehüteten Familienkreis zu ziehen? Sicherlich wird den Leuten damit Verantwortung übertragen, aber eine Verantwortung, die dem heutigen Zeitalter nicht mehr entspricht. Wir tragen nicht mehr nur Verantwortung für uns, sondern wir sind für die ganze Welt verantwortlich.

Dies alles müsste nicht zwangsläufig in einem Rückzug enden, zumal sich niemand mehr weiter zurückziehen könnte. Deine Einmschätzung bzgl. der Verantwortung kann ich nicht teilen. Jeder Mensch ist verantwortlich für sein eigenes Handeln, darüberhinaus kann er keine Verantwortung übernehmen, weil er ihr niemals gerecht würde. Wenn sich der Mensch nun wieder mit seinem eigenen Verantwortungsbereich auseinandersetzte, anstatt sich mit Eifer in missionarische Tätigkeiten zu stürzen, dann erreichte er tatsächlich einmal etwas.


Dieses Kommunensystem heißt, dass man nicht mehr über seinen Tellerrand hinausblickt, dass der eigene Vorteil die Initialzündung allen Handelns ist. Nicht dass es jetzt anders wäre, aber zumindestens sind jetzt alle mit einem Problem konfrontiert, während in einer kleinen Gemeinschaft Probleme oft durch Umschichtung auf andere "gelöst" werden.

Genau das ist der Punkt: Nur wenn der Mensch die Folgen seines eigenen Handelns auf sich selbst überträgt (und das wird er in einer globalisierten Gesellschaft auf keinen Fall tun, weil er es in ihr nicht mehr muss) kann er seine Probleme lösen. Ich sehe nicht, worin du "Abschiebepotentiale" in einem kommunalsystem erkennen kannst, die nicht sofort aufflögen. Der eigene Tellerrand ist und bleibt nun enmal der authentischste.


Demokratie ist ein Trugbild, das immer mit Mächtigen und angeblich Freien, sowie mit abgegrenzten Flächen arbeiten wird, weil es sonst Freiheit für alle geben würde, und was wäre schlimmer?
MfG Beni

Schlimmer geht`s nimmer. Das liegt aber m.E. daran, dass die heutige Demokratie immernoch ein System der Vorherrschaft und nicht der Selbstbeherrschung ist.

Grüße,

Molay
 
selbstbeherrschung ist und bleibt aber anarchie, oder etwa nicht?
und demokratische selbstbeherrschung glaube ich nicht, dass es gibt. aber selbstbeherrschung fin' ich gut.
Gruß beni
 
Demokratie heißt, dass die Mehrheit in einem Staat ihrer Unterdrückung zustimmt. Sobald sich das ändert, hat der Staat Notstandsgesetze parat: der Übergang zur Diktatur.
 
Die Mehrheit - zu denen vor allem die Nichtwähler gehören - wissen das und nehmen es in Kauf.

Nichtwähler können aus allen möglichen Gründen nicht wählen. Der vernünftigste ist, sich eben keine Herrschaft zu bestellen. Wahlen ändern genau so wenig wie Nichtwahlen- doch wenn du wählst, stimmst du eben deiner Unterdrückung zu. Das sollte man bleiben lassen.
 
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