AW: Körper, Seele und Geist
Aber mittlerweile hat sich's geklärt, oder?
Dichotomie ist in vielen wissenschaftlichen Disziplinen terminus technicus, falls du es nicht wusstest. Im (deutschen) Strafrecht teilt man z. B. die Straftaten in Verbrechen und Vergehen ein - auch eine Dichotomie.
Mir gefällt der Text gar nicht sehr gut. Der Autor macht einen fatalen Fehler: Das Ergebnis seiner Überlegungen steht schon vorher fest. Und daher sieht er sich nicht die Wirklichkeit an. So schreibt er z. B.:
"Zur nicht-materielle, nicht-sterbliche Seele gehört demnach Erinnerungen, Gedanken, Gefühle"
Das mag sein Wunschdenken zur Erfüllung seiner eigenen Religion sein. Quasi eine self-fulfilling prophecy. Aber es ist leider nicht die Wahrheit. Hier mal ein Auszug aus einem guten Buch:
"Die Amygdala ist das Hauptzentrum für das Entstehen und die Kontrolle von Gefühlen und für emotionale Konditionierung. Sie registriert, in welcher Weise bestimmte Handlungen und Ereignisse positive oder negative Konsequenzen für den Organismus nach sich ziehen, und speichert dies ab. Beim Wiedererleben der Ereignisse werden diese Bewertungen aufgerufen, und wie erleben dies über Bahnen, die die Amygdala zur Großhirnrinde schickt, als positive oder negative Gefühle, das heißt Antrieb oder Vermeidung. Der Hippocampus ist der Organisator des episodisch-autobiografischen Gedächtnisses und registriert den jeweiligen Kontext der Ereignisse [...] Der Hippocampus ist als Organisator des deklarativen Gedächtnisses auch verantwortlich für das Auftauchen bestimmter Motive, Wünsche, Absichten, Gedanken und Vorstellungen beim bewussten Entscheidungsprozess."
aus: Gerhard Roth, "Willensfreiheit und Schuldfähigkeit aus Sicht der Hirnforschung", in: G. Roth/K.-J. Grün,
Das Gehirn und seine Freiheit. Beiträge zur neurowissenschaftlichen Grundlegung der Philosophie, Göttingen 2006, Seite 13
Erinnerungen, Gedanken und Gefühle können also nicht ohne Weiteres einfach dem Immateriellen hinzugefügt werden. Ich will nicht sagen, dass Roths Ansicht die richtige ist. Aber noch viel weniger will ich die Meinung dieses Links unkommentiert lassen.
Danke für die Einschätzung. Nach den Ergebnissen der neuesten neurologischen Forschungsergebnissen, müssten wir die Geschichte der Menschheit, in einem neuen Lichte sehen.
Wir werden gedacht (solange wir im unbewussten nicht bewusst sind)!
Ein Bio_Komputer, als Resultat einer Evolution des Lebens selbst, hat sich vermutlich aus einem zunächst einzigen Hirn entwickelt. Das könnte die heutige Zirbeldrüse sein.
Bei der Teilung des Gehirns, zwecks Bewältigung ungeheurer Datenmengen, und die Wahrnehmung des Raumes, inklusive der Farben, der Gerüche, der Formenvielfalt, des Tastens und der Gefühlswelt, wurde immer mehr Territorium der äusseren Welt vom Individuum erschlossen.
Sowie die Bildung eines Ich.
Das bedingte und reizte, die Weiterentwicklung unseres Gehirns, analog unserem Nachbau, unseres eigenen Gehirns, durch die eigene Schöpfung unseres Komputers.
Bei den Mandelhirnen im Gehirn, als die Steuerungsorgane der Gefühle, wie Angst, Schmerz, Wut und Liebe, (Analog der Farben: Schwarz die Angst, Schmerz, Grün, Wut, Rot, Liebe, Blau) sind zwei solcher Mandeln vorhanden.
Symetrisch gegeben, mit unterschiedlichen Aufgaben die Steuerung betreffend zu der Linken und zur Rechten Gehirnhemisphäre.
Immernoch ist das Gesamtsystem, als das Hirn und die ihm einfliessenden Reize, von einem mehr, oder weniger informierten Kybernos (Steuermann), einem Menschen mit einem
Ich, als letzte Instanz unterstellt. Oder sollte es zumindest sein!?
Ich für mich in jedem Fall bin ich das.-
Ich will nicht jeden Gedanken, der in mich dringt, verwirklichen!
Ich lebe in einem Feld, wie Jedermann/Frau hier darin lebt. Da wo alles möglich und das Unmögliche gegeben ist.
Ich bin gehalten zu unterscheiden.
Das kann nicht jeder, dafür habe ich volles Verständnis.
Jetzt die Frage, wo ist der Geist und wie sieht die Verbindung dieses Geistes in uns zur Materie hin aus?
Nur eine der vier Grundkräfte käme dafür in Frage, der Elektromagnetismus, die Elektronen und die Quanten!
Diese, meine Frage, mag nun (da dies ohne Berührung und über Raumzeit geht und geschieht!) im Raume stehen bleiben.
Ich danke Dir für Deinen Post und freue mich, über Deine Gedanken.
Horst Gutekunst