Hast Du schon einmal darüber nachgedacht was es kosten wird, wenn es nur ums Geld geht? Wenn nichts sinnvolles umgesetzt wird, nur weil es nicht wirtschaftlich ist? Wie teuer es werden wird, wenn nicht jeder Einzelne (Kleinvieh macht auch Mist) die Reissleine zieht?
Selbstverständlich. Aber die Verantwortlichen wie die Politik lieder nicht. Die gehorcht weiterhin der Lobby. Sonst wären wir doch längst viel weiter.
Schau doch nur mal die angebliche Klimakanzlerin. Es brachte Wählerstimmen und sie hat es immer gut beherrscht sich fremde Themen zu eigen zu machen und die Lorbeeren anderer, ganz subtil und fast unbemerkt für sich einzuheimsen. Eklig!
Dazu gibt es auch genug Erhebungen und Rechnungen. Z. B. was die Leistung der Bienen betrifft und was es kostet, wenn diese weg fallen. In China, oder ist es Japan?, ist man ja schon so weit, dass Blüten manuell durch Menschen bestäubt werden müssen.
Oder wie teuer uns die Verschlechterung des Bodens durch die Monokultur und Überdüngung kommt.
Was ein Billigsteak kosten müsste, wenn man die Umweltzerstörung mit einrechnet.
Alles seit spätestens den 60- max. 70-er Jahren bekannt.
Warum nur für die "Wirtschaft"? Glaubst Du, die Bevölkerung hat mit ihrem Lebensstil keinen Anteil am Klimawandel?
Doch natürlich! Da rennst du bei mir offenen Türen ein. Ich bin zwar nicht 100% Öko, denn das geht im Grunde gar nicht mehr, sonst müsste ich in den Wald ziehen und Neandertaler spielen.
Und so weit reicht mein Idealismus und meine Konsequenz dann doch nicht. Gebe ich zu, stehe ich aber auch dazu.
Es geht für mich vor allem darum, ein verträgliches, angemessenes Maß zu finden und zu leben.
Dieses Maß ist natürlich individuell. Aber es gibt genug Möglichkeiten des "Verzichts" oder zumindest Reduzierung und ich bin überzeugt, dass viele überrascht feststellen würden, dass ihnen in Wirklichkeit gar nicht so viel fehlt, wie befürchtet.
Ich gehe zumindest sehr bewusst mit unseren Ressourcen um und habe mich auch dem Kampf gegen meine Gewohnheiten gestellt.
Meine Denkweise - die ich inzw. verinnerlicht habe - geht schon so weit, dass mich sogar sog. Ökos als extrem einstuften und kritisierten.
Beispiel. Ich zog ins Wendland. Das Mekka der AKW Gegner und der Öko-Kommunen. Sog. "Alt-Hippies" zu denen ich mich bisher auch zählte.
Dort ließen fast alle Tag und Nacht unnötig das Licht brennen. Ich kritisierte das und sagte, dass es doch etwas widersprüchlich ist, gegen AKWs zu sein und gleichzeitig unnötig Energie zu verschwenden. Jedes unnötige kWh wäre ein Argument für die AKW, da der Stromverbrauch ja so hoch ist, dass alternative Energien die AKW nicht ersetzen können. Ganz abgesehen von der Lichtverschmutzung und der Schaden für die Insekten.
Da hatte ich es mir verkackt.
Weitere Beispiele. Im Dorf eine riesen Clique, alle wohnten Haus an Haus und man traf sich täglich. Im nächsten Dorf1 = 2-3 km gab es noch einen kleinen Edeka Laden. Der war in vielem nur minimal teurer. Da kauften diese ach so tollen "Ökos" selten ein. Nein, stattdessen musste ich feststellen, dass alle Samstag ins größere Dorf2= 10 km fuhren und jeder mit dem eigenen Auto, oft zur selben Zeit.
Wenn ich in Dorf 1 oder 2 fuhr, klapperte ich erst alle Bekannten ab und frug, ob sie eine Kleinigkeit brauchten.
Auch rechnete ich ihnen vor. Ey, im Edeka kostet zwar z. B. jeder Artikel 10-20 ct. mehr. In Dorf 2 sind es hin und zurück 20 km. Bei ca. 30 ct. pro km sind das 6 €. Dafür könnt ihr im Dorf 1 ganze 30 Artikel kaufen, die 20 Ct. teurer sind. Ihr habt dann den letzten lokalen Tante-Emma Laden unterstützt, die Umwelt und euer Auto geschont.
Auch regte ich an, das man sich Samstags zum Großeinkauf doch zusammenschließen könnte. Einige haben Transporter. Jeder gibt seinen Einkausfzettel ab und im rollierenden System kauft man für die anderen mit ein.
Kein Interesse!
Weiterer Vorschlag. Es gibt in den 5 Haushalten, die täglich zusammen hocken, 5 Rasenmäher, 6 Bohrmaschinen, usw.
Vorschlag von mir. Warum teilt man sich nicht die Geräte, statt ein neues zu kaufen, wenn eins kaputt geht. Sich absprechen oder meinetwegen Liste machen, wo das Gerät gerade ist, wer es wann braucht. Man sieht sich doch eh mehrmals jeden Tag.
Nö, wenn was kaputt geht, wer zahlt das dann, woher weiß man wer es kaputt gemacht hat, dann kann man ja nicht mehr spontan Rasen mähen......bla bla bla.
So wurde ich immer mehr ausgegrenzt von diesen ach so tollen sozialen, bewusst lebenden und ökologisch korrekten Leuten.
Ich bin nach 6 Jahren wieder im "spießigen" Baden-Württemberg gelandet.
Ich würde mich nie als "Öko" bezeichnen. Ich will z. B. nicht auf mein Auto verzichten, obwohl ich keine 1500 km pro Jahr fahre.
Aber ich brauche nur 840 -960 kWh Strom im Jahr, kaufe mir wenig Fleisch und wenn, zahle ich halt 9-12 € für ein Steak, kaufe fast ausschließlich Bio in einem der 3 Hofläden. Wenn ich mal in Lidl verpackte Ware kaufe, reiße ich die Verpackung auf, packe die Ware in mein mitgebrachtes Gemüsenetz, lass die Verpackung im Regal liegen und nehme nur den Teil mit dem Strichcode mit zur Kasse.
Auch sonstige Verpackungen lasse ich im Laden und packe in mitgebrachte Taschen und upgecycelte Beutel um. Denn nur wenn die ihren Verpackungsscheiß selbst entsorgen und eine Menge Geld dafür zahlen müssen, werden die die Verpackungen eindämmen.
Am wirksamsten ist immer die Schiene über das Geld
So funktioniert der Kapitalismus und das ist auch meine Waffe als Konsument. Neben meiner Einflussmöglichkeit was und wie viel ich konsumiere.
Ja das ist vielleicht kindisch, revoluzzerhaft, übertrieben....aber das ist mir egal! Es ist meine Art als Einzelkämpfer, Sand im Getriebe zu sein und nicht zu funktionieren, mich zu wehren und unbequem zu sein.
Das muss niemand gut finden. Ich bin mit mir im Reinen, und nur darauf kommt es mir an. Und dass ich durch dieses Verhalten niemandem schade.
TM, nicht perfekt, aber das Allgemeinwohl im Blick und auch bereit, dafür "Opfer" zu bringen