Auspizien
"Auspizien (lateinisch auspicia, Singular auspicium "Vogelschau“) bezeichnet den Brauch römischer Kultbeamter, der Auguren, Vögel zu beobachten, um daraus den göttlichen Willen zu erkennen. Dies versuchten sie, indem sie den Flug oder das Geschrei von Vögeln untersuchten. Danach schätzten die Auguren ein, ob die Götter eher günstig oder ungünstig gestimmt waren.
Gemäß römischem Brauch mussten vor allen wichtigen staatlichen Handlungen die Auspizien eingeholt werden. Dafür verantwortlich war der durchführende Magistrat, der die Interpretation der Auguren auch verändern konnte. Allerdings konnte die Gültigkeit der entsprechenden Handlung in diesem Fall angefochten werden, was etwa in den politischen Kämpfen der späten Republik vorkam.
Aus der Tatsache, dass die Amtshandlungen von Magistraten stets auspicato (nach Einholung der Auspizien) vorgenommen wurden, entstand die Redewendung "unter jemandes Auspizien“ , d. h. unter seiner Leitung oder Verantwortung.
In Österreich kann sub auspiciis (d.h. im Beisein des Bundespräsidenten) promoviert werden."
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Ist an sich interessant, dass dieser Brauch, der aus der etruskischen Religion stammt, in die ansonsten so nüchternen römischen Rechtshandlungen übernommen wurde.
Es scheint doch so zu sein, dass,je rationaler und geordneter das äußere Leben abläuft, umso größer die Sehnsucht nach dem Ergründen des Unwägbaren wird --- , auch wenn der Mensch " es sich dann nach seinen Zwecken wieder ins rechte, sein, Lot rückt " --- oder eben: interpretiert. - und das im Sinne einer Ideologie.
Heute sehe ich z.B. auch im Erstarken der Esoterikerbewegung einen fernen Nachklang der Sehnsucht des Menschen, das Schicksal ( fatum) zu sowohl zu ergründen als auch zu beeinflussen.