Sunnyboy
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AW: Killt die "Killerspiele"
Hallo an alle.
Danke schön , gleichfalls.
Das stimmt in der Tat. Als ich während des Libanonkrieges das Bild eines Vaters in den Nachrichten sah, der seine tote Tochter auf dem Arm hielt, als ob sie nur schlafen und er sie wiegen würde, habe ich eine solche Agressivität in mir gespürt, wie ich sie noch nie vorher oder nachher erlebt habe. So etwas habe ich bei "Counterstrike" nie gehabt.
Das ist einfach nur schockierend. Auch, dass sich niemand beim Amokläufer gefragt hat, was ein Achtzehnjähriger mit Schusswaffen will, als er sie im Internet bestellt hat.
Was nützen uns denn alle Anti-Terror Maßnahmen, was nützt es, das unsere Soldaten im "Kampf gegen den Terror" in Afghanistan auf den Straßen Streife laufen oder die libanesische Küste vor Waffenschmuggel schützen, wenn gleichzeitig hier in Deutschland sich jeder sein Arsenal selbst zusammenbasteln kann, indem er sich Waffen in Ungarn oder sonst wo bestellt?
Was könnte ein Terrorist alles für Verbrechen begehen, wenn er seine selbstgebaute Rohrbombe (mit via Internet bestellten Einzelteilen) auf einem Bahnhof oder in einer Innenstadt zur Explosion bringt?
Aber nein- die Computerspiele sind's. Wahrscheinlich, weil die Lobby der Computerspiele-Industrie noch nicht so gut funktioniert wie die der Waffenhändler.
Diese Ignoranz ist für uns alle gefährlich.
Auch wenn das System der DDR ohne Zweifel nicht funktionsfähig war, und auch wenn die Führung der DDR oft zu brutalen Verbrechen gegriffen hat, um den Einfluss auf das Volk nicht zu verlieren und um Kritiker einzuschüchtern oder auszuschalten- nicht alles in der DDR war schlecht. Gerade was die Bildung und die Betreuung von Kindern anging, wurde und wird die DDR oft als Beispiel angeführt.
Ein Freund meines Vaters kaufte beispielsweise in Ost-Berlin ein Physikbuch für seinen Sohn, weil die Naturwissenschaftsbücher in der DDR um einiges besser waren als die in der BRD. Und der Freund meines Vaters hat viel riskiert, denn er war Polizist in der BRD und hätte gar nicht über die Grenze gedurft.
Vielleicht würde es helfen, wenn man die Kopfnoten auch versetzungsrelevant oder abiturrelevant machen würde, wenn also soziales Verhalten nicht nur schön und erwünscht wäre, sondern eine Vorrausetzung für schulischen und damit später auch beruflichen Erfolg.
Fragt sich,
Sunnyboy
Hallo an alle.
Zitat von p1:
deine texte hier sind große klasse, sunny!
Danke schön , gleichfalls.
Zitat von p1:
wenn man killerspiele verbietet, was schwachsinnig wäre, müsste man die tagesschau streichen. denn das wissen um die realität der gewalt ist gewaltverherrlichender als solche virtuellen spiele.
Das stimmt in der Tat. Als ich während des Libanonkrieges das Bild eines Vaters in den Nachrichten sah, der seine tote Tochter auf dem Arm hielt, als ob sie nur schlafen und er sie wiegen würde, habe ich eine solche Agressivität in mir gespürt, wie ich sie noch nie vorher oder nachher erlebt habe. So etwas habe ich bei "Counterstrike" nie gehabt.
Zitat von p1:
das arsenal an waffen herunschleppen, ohne aufzufallen in dieser gesellschaft ist nicht schwer, selbst wenn es nur eine 36000-einwohner-stadt ist. sie zu bekommen auch nicht schwieriger.
Das ist einfach nur schockierend. Auch, dass sich niemand beim Amokläufer gefragt hat, was ein Achtzehnjähriger mit Schusswaffen will, als er sie im Internet bestellt hat.
Was nützen uns denn alle Anti-Terror Maßnahmen, was nützt es, das unsere Soldaten im "Kampf gegen den Terror" in Afghanistan auf den Straßen Streife laufen oder die libanesische Küste vor Waffenschmuggel schützen, wenn gleichzeitig hier in Deutschland sich jeder sein Arsenal selbst zusammenbasteln kann, indem er sich Waffen in Ungarn oder sonst wo bestellt?
Was könnte ein Terrorist alles für Verbrechen begehen, wenn er seine selbstgebaute Rohrbombe (mit via Internet bestellten Einzelteilen) auf einem Bahnhof oder in einer Innenstadt zur Explosion bringt?
Aber nein- die Computerspiele sind's. Wahrscheinlich, weil die Lobby der Computerspiele-Industrie noch nicht so gut funktioniert wie die der Waffenhändler.
Diese Ignoranz ist für uns alle gefährlich.
Zitat von Bernd:
Die gab es übrigens auch in der für uns alle rückschrittlichen DDR.
Jetzt erfinden wir es als etwas positives neu. *lächel *
Auch wenn das System der DDR ohne Zweifel nicht funktionsfähig war, und auch wenn die Führung der DDR oft zu brutalen Verbrechen gegriffen hat, um den Einfluss auf das Volk nicht zu verlieren und um Kritiker einzuschüchtern oder auszuschalten- nicht alles in der DDR war schlecht. Gerade was die Bildung und die Betreuung von Kindern anging, wurde und wird die DDR oft als Beispiel angeführt.
Ein Freund meines Vaters kaufte beispielsweise in Ost-Berlin ein Physikbuch für seinen Sohn, weil die Naturwissenschaftsbücher in der DDR um einiges besser waren als die in der BRD. Und der Freund meines Vaters hat viel riskiert, denn er war Polizist in der BRD und hätte gar nicht über die Grenze gedurft.
Zitat von p1:
ich meine allerdings, u.a. aus eigener erfahrung, sie bringen nicht viel bei nicht zensurbewussten schülern, denen schulische leistungen also egal sind. wenn sie eine 4 in ordnung bekamen, haben die damit noch eher angegeben als sich geschämt und sich nicht im geringsten gebessert. die eltern dieser schüler waren und sind zwar nicht erfreut, aber haben keinen nachdruck auf die verbesserung der noten.
Vielleicht würde es helfen, wenn man die Kopfnoten auch versetzungsrelevant oder abiturrelevant machen würde, wenn also soziales Verhalten nicht nur schön und erwünscht wäre, sondern eine Vorrausetzung für schulischen und damit später auch beruflichen Erfolg.
Fragt sich,
Sunnyboy
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