Kaawi
Well-Known Member
- Registriert
- 18. Januar 2009
- Beiträge
- 7.478
AW: Keine gedankenlose Aussage ...
Karlfried Graf Dürckheim hatte einmal Daisetz Teitaro Suzuki gefragt:
"Gleicht nicht der Mensch, der sucht, dem Fisch, der das Wasser sucht ?"
"So ist es", antwortete der Japaner lächelnd, "aber eigentlich ist es noch anders: Es ist das Wasser, das das Wasser sucht."
LG, moebius
Das erinnert mich an ein Focusinterview mit Eugen Drewermann:
Drewermann: Wenn ein Mensch in der Wüste verdurstet, ist das ein sehr deutlicher Beweis dafür, daß es Wasser geben muß, so sehr bedauernswert es auch sein mag, daß er vielleicht an jener Stelle keines findet. Er würde nicht verdursten, wäre nicht das Leben aus dem Meer gekommen und wäre unser Organismus nicht ständig auf Wasser angewiesen. Geistig ist das nicht viel anders. Der erste, der das wußte, war Platon: Die Sehnsucht unse-res Geistes nach bestimmten Inhalten ist ein Beweis dafür, daß diese existieren.
FOCUS: Das geht auch andersherum: Aus der Erfahrung mit den Gegenständen wurden die Inhalte. Auch der Verdurstende hofft nur, weil er empirisch weiß, daß es Wasser gibt.
Drewermann: Wir erinnern uns all der Dinge, aus denen wir selber stammen. Sie sind Gegenstände unserer Sehnsucht. Am meisten sehnen wir uns nach Geborgenheit und Frieden;
LG, Kaawi